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Der Ord River wäre der größte Fluss Australiens, hätte er gleichmäßigen Wasserstand. Aber in der Regenzeit führt er extrem viel Wasser, und in der Trockenzeit wenig. Deshalb wurde mit einem Bewässerungssystem ein Ausgleich geschaffen und durch Eindämmung des Flusses enstand im Carr Boyd Gebirge, 72 Kilometer südlich von Kununurra, ein gigantischer Stausee.
Durch den Bau des Staudammes entstand ein gigantisches Wassereservoir zur Versorgung eines Netzes von Bewässerungskanälen. Der See umfasst ein Gebiet von mehr als 740 km². Er ist der größte künstliche Wasserspeicher des Koninents. Die Reste einger Berggipfel ragen aus der Wasseroberfläche und bilden kleine Inseln.
Vor 1971 lag hier die Outback-Rinderfarm "Argyle Downs" Sie ist heute überflutet. Das Original-Homestead der Durack Family von 1895 wurde Stein für Stein oberhalb des Sees aufgebaut und ist heute ein Museum.
Am und im See entwickelte sich ein einzigartiges Ökosystem mit einer großen Vielfalt an Tieren und Pflanzen in einer spektakulären Landschaft.
Auf den mehr als 90 Inseln im See befinden sich Brutstätten für Süßwasser-Krokodile, die "Freshies". Sie vermehren sich hier sehr erfolgreich. Heute leben hier ca. 20.000 Tiere und Schwimmen gehört definitv nicht zu den touristischen Highlights am See.
Der See ist ein idealer Lebensraum für fast ein Drittel allerer australischen Vogelarten. Brolgas, Jabirus und der schöne White Bellied Sea Eagle (Weißbäuchige Seeadler) sind nur eine einige Bewohner des Lake Argyle. Dazu kan man am steilen Ufer noch Rock-Wallabies und Euros sehen, die hier in Höhlen leben. Diejenigen kleinen Kängurus, die auf den vielen kleinen Inseln leben, haben ihre Ernährung mittlerweile fast völlig auf Algen und andere Wasserpflanzen umgestellt.
Die Fische, die ursprünglich im Ord River lebten, haben sich in dem riesigen Gewässer so stark vermehrt, dass es heute eine florierdende Fischfangindustrie gibt. Vor allem Catfisch (Welse) leben im See. Da der Ruf dieser Allesfresser nicht der Beste ist und die australischen Verbraucher den Catfish nicht so recht als Nahrungsmittel annahmen, nannte man ihn kurzerhand in "Silver Cobbler" um und erhöhte den Preis von ca. 8 AU$ auf luxuriöse knapp 20 AU$. Seitdem verkaufen sich die Fische, die teilweise bis zu 40 kg wiegen, gut. Eine perfekte Marketingstraegie.
Im See leben auch die Archer Fische, die bei ihrem Beutefang mit einem Wasserstrahl Insekten aus der Luft herunter schiessen.
Etwa 35 km westlich von Kununurra auf dem Victoria Highway zweigt die Zufahrt zum Stausee rechts in die Berge ab. Noch einmal genausoweit ist es jetzt noch bis zum Tourist Village am See. Die Anfahrt am späten Nachmittag war ein Erlebnis, die Rückfahrt im Schein der Abendsonne noch viel mehr.
Hinter jeder Kurve erwartet man, endlich den See zu sehen. Es geht bergauf und bergab, rechts herum und links herum, jede Kurve scheint jetzt aber wirklich die letzte vor dem grandiosen Ausblick auf den See zu sein. Dann hat man nach links einen kurzen Moment einen Blick aufs Wasser, hier geht es zur alten Durack Homestead ab. Und schon kommt wieder ein Felsgipfel, der den Blick versperrt.
Am Touristenzentrum angekommen sieht man immer noch nichts. Das Lake Argyle Tourist Village hatten wir am Seeufer vermutet, tatsächlich liegt es aber weiter oben auf einer Felsnase. Man läuft noch 50 Meter am Campingplatz vorbei bis zum Steilabbruch. Hier führt eine Treppe steil in die Tiefe Richtung felsiges Ufer. Wollten wir da wirklich hinterher wieder hochklettern? Nein Danke. Also fuhren wir weiter, und das war genau richtig.
Erst kurz hinter dem Touristenzentrum führt schließlich links ein sehr steiler Weg hinauf zum ersten Lookout mit einem kleinen Parkplatz und Toiletten. Von hier blickt man hinunter zur Schiffanlegestelle und einen kleinen Teil des Sees kann man von hier auch überschauen. Aus der Luft hat man natürlich die beste Übersicht auf die giagntische Seeoberfläche.
Im Tourist Village gibt es ein Motel mit Restaurant und einen Campingplatz und Caravan Park. Unten ist ein Foto vom Flug über den See, auf dem das Tourist Village zu sehen ist. Ganz links liegt der Damm, die braune dirt road rechts davon führt zur Bootsanlegestelle hinunter, und in der Mitte auf dem Berg steht das weiße Toilettenhäuschen am Aussichtspunkt.
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Argyle Norden und Ord River
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