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Die riesige Argyle Mine liegt ca. 200 km südwestlich von Kununurra, zwischen dem Great Northern Highway und dem Lake Argyle. Sie beutet die zur Zeit wohl größten Vorkommen von Diamanten Weltweit aus und gehört zu den technisch am fortschrittlichsten arbeitenden Minen in Australien. Schon 1979 wurde hier mit der sehr lukrativen Suche nach Diamanten begonnen, aber erst 1986 nahm die heutige Argyle Diamond Mine ihre Arbeit auf.
Man findet hier vorwiegend Industriediamanten, mit denen vor allem der indische Markt für Diamantenschneide-Werkzeug beliefert wird. Berühmt ist die Mine allerdings für die "Pink Diamonds", die rosa Diamanten. Weniger als ein Prozent der Gesamtproduktion ist rosa Diamant, somit einer der seltensten Steine auf der Welt. Es gibt noch unterschiedliche Farbstufungen von pastelligen Rosa bis zum intensiven Purpur. Auch feine weiße bis champangnerfarbene Diamanten stammen aus der Mine.
In vielen Geschäften im Ort Kununurra glitzern sie in den Auslagen. Wer also genug Kleingeld mitbringt, kann hier sehr hübsche Souvenirs erwerben. Einen kleinen Einblick in die Kollektion bekommt man auf der schönen, deutschsprachigen Webseite von Kimberley Fine Diamonds.
An die 40 Millionen Karat, umgerechnet 8 Tonnen Diamanten werden jedes Jahr aus der Erde geholt. Gigantische Laster karren dafür jeweils 180 Tonnen Gestein auf der Ladefläche aus der Grube zur Separationsanlage. Manchmal werden Teile der Maschinen auf riesigen Oversize-Lastern über den Highway transportiert. Wir hatten Glück und es kamen uns direkt in Kununurra solche Monster entgegen. Da heißt es nur noch: ab in den Graben! und man bekommt einen kleinen Eindruck vom Gigantismus der Gerätschaften.
Die Erfolgsgeschichte der Argyle-Mine, die vor 25 Jahren startete, steht inzwischen vor den Grenzen der Physik: 120 Meter tief haben sich die Bagger in die Tiefe gewühlt. Der Abraum neben dem Tagebau hat sich zu gefährlich hohen Halden aufgetürmt, es droht irgendwann ein Abrutschen der Terrassenhänge. Ab wann sich der Abbau nicht mehr lohnt bleibt allerdings abzuwarten.
Ein Übernahmeangebot des weltweit größten Diamantenkonzerns "De Beers" blieb ohne Erfolg. De Beers hatte 307 Millionen Dollar für die Minengesellschaft Ashton, den betreiber der Argyle Diamond Mine, geboten. Die dort geförderten Industriediamanten hätten De Beers Produktpalette erweitern sollen. Doch weil die Australier erwarten, dass ihre Argyle-Mine noch elf Jahre länger lebt als ursprünglich von Geologen vorausgesagt, schlug der Deal fehl.
Die Ausstattung der Mine lässt allerdings nichts zu wünschen übrig. Für die Minenarbeiter ist eine regelrechte kleine Stadt mit relativ luxuriösen Unterkünften angelegt worden, nur ohne sonderliche Vergnügungen. Kein Wunder, wird doch in Schichten von 12 Stunden gearbeitet, 14 Tage hintereinander. Dann gibt es eine Woche Freizeit am Stück. Zur Mine gehört der größte private "Airstrip" in Australien. Auf der gut geteerten Landebahn können Jets bis Grösse einer Boeing 737 landen und starten. Von dort werden die Arbeiter beim Schichtwechsel nach Darwin, Adelaide, Sydney oder Perth geflogen.
Wer die Diamantenmine näher besichtigen möchte, der kann seit 1988 eine organisierte Tour bei Belray Diamond Tours buchen. Bei den Preisen hat man allerdings den Eindruck, man würde gleich einige Diamanten mitkaufen.
In Zusammenhang mit einem Flug über den Ord River und die Bungle Bungles landet man an der Mine und hat dann eine dreistündige Besichtigungstour vor sich. Essen gibt es laut Programm in der Kantine der Minenarbeiter. Kinder unter 12 Jahren sind hier nicht erwünscht und der 7-stündige Spass kostet ab Kununurra stolze AU$ 325 pro Person.
Der Direktflug ohne Bungles ist "schon" für AU$ 245 pro Person zu haben und dauert 6 Stunden. Dann gibt es noch eine ganztägige Bustour zur Mine, allerdings nur Donnerstags. Sie schlägt aber immerhin auch noch mit AU$ 170 pro Person zu Buche. Ganz schön happig, wir haben darauf verzichtet.
Wer reservieren möchte, ruft: FREECALL 1800 632 533.
Oder schaut im Web unter Belray.
Den besten Eindruck gewinnt man allerdings wirklich bei einem Überflug von Kununurra aus, und da wir die Bungle Bungele Tour mit Landung dort und Helikopterflug gebucht hatten, haben wir die Mine auf dem Rückweg überflogen. Die Bilder auf dieser Seite stammen von dem Flug, leicht farbverfälscht durch die verschmierten Glasscheiben mit Seitenlicht. Trotzdem kann man schön die riesigen Gerätschaften sehen, die wie Kinderspielzeug im Sandkasten wirken. Zum Vergleich: Der gelbe Wagen links im unteren Bild ist ein normaler LKW, und jeder der dahinter geparkten Transporter hat eine Kapazität von 180 Tonnen.
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