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GORGES

Wenige Kilometer nach dem Mt.Barnett Roadhouse ist rechts die nächste Abzweigung zu einer weiteren Schlucht, der Galvans Gorge. Nur wenige Meter führt der Weg von der Hauptstraße zu einem kleinen Parkplatz. Früher ging es wohl mal noch ein paar hundert Meter weiter zu einem Grillplatz, aber dorthin war der Weg mit einem Gatter abgesperrt. Befahren und Campen nicht gestattet.

Also mussten wir zu Fuß zur Schlucht gehen, insgesamt ein knapper Kilometer, erst durch Buschland bis zu dem Grillplatz, dann über Felsen einen Bach entlang. Ein kleiner, runder Tümpel ist das Ziel, mit Wasserfall und steilen Felswänden. Oben auf der Kante trohnt malerisch ein dicker Baobab. Eine sehr hübsche Szenerie. Der Pool lädt zu einem Bad ein. In dem flachen Gelände vor dem Grillplatz standen überall Bäume mit kleinen roten Früchten, etwa Stachelbeergroß.

Wir überlegten kurz, direkt auf dem Parkplatz zu übernachten, entschieden uns aber für die Adcock Gorge, ein paar Kilometer weiter. Es ging langsam auf den Sonnennuntergang zu und die Felswände färbten sich rot. Leider steht die Sonne nur am Morgen auf dem kleinen Wasserfall. Die Lichtverhältnisse waren zum Fotografieren am späten Abend extrem schwierig.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kam uns eine ganze Horde junger Leute mit Badesachen entgegen. Eine der off-road-adventure-off-the-beaten-track-groups hatte auf dem Parkplatz kostenloses Quartier bezogen, es wurden gerade die Zelte aufgebaut, während die Horde schwimmen war. Also war unsere Entscheidung gegen die Übernachtung hier goldrichtig und wir fuhren noch ein paar Kilometer weiter zur Adcock Gorge.

Übernachtung mit Hindernissen

Leider fanden wir die Adcock Gorge nicht. Eine Abzweigung sahen wir zwar, aber dort stand eine Tonne mit der Aufschrift "Keep Out!" Ein entgegekommender Camper fragte ebenfalls nach der Schlucht und meinte, wo die Tonne wäre, dort sei sicher die Einfahrt.

Erst später erfuhren wir, dass die Besitzer der Schlucht genug hatten vom Müll und Dreck, den die zahlreichen Besucher dort offenbar rücksichts- und gedankenlos hinterlassen haben. Also haben die kurzerhand die Zufahrt und das Campen verboten. Ich weiß nicht, ob diese Entscheidung in der Zwischenzeit wieder aufgehoben wurde. Wenn die Schlucht wieder zu erreichen ist bitte ich um eine kurze Mail, damit diese Seite aktuell bleibt.

Langsam wurde es dunkel, was tun? Wir fanden kurz vor Sonnenuntergang, nur durch eine abzweigende Fahrspur erkennbar, einen ehemaligen geebneten Lagerplatz der Roadworker und waren froh. Hier, etwas abseits der Straße, bauten wir den Camper auf und freuten uns auf eine weitere Nacht alleine unterm Sternenhimmel. Der Sonnenuntergang war wunderschön, besonders das Licht kurz danach. Wunderbar, weit und breit kein Mensch. Kaum hatten wir alles draußen und begannen mit dem Kochen, da erschien der Camper von vorhin und fragte, ob er sich dazustellen könnte. Natürlich, es ist ein freies Land. Er baute seinen Faltcaravan dann in gebührendem Abstand von ca. 60 m auf, also wenig störend.

Es wurde schnell dunkel und wir sassen wie jeden Abend bei Kerzenlicht und Wein vor unserem Camper, da kam noch ein Nachzügler. Ein Auto mit 3 Personen, die sich augerechnet ein Dutzend Meter von uns entfernt hinstellen mussten. Es war genug Platz, hundert Meter in jede Richtung, aber nein - quasi direkt neben uns wurde unter großem Lärm erst einmal umständlich ein Zelt aufgebaut, natürlich auf der uns zugewandten Seite ihres Wagens, und dann beleuchtet von einer grellen Neonröhre. Das war also die einsame Gibb River Road. Wir hatten schlagartig die Nase voll und dachten wehmütig an ähnliche, aber einsame Nächte in der Gulf Region.

Am nächsten Morgen waren die Störenfriede dann zum Glück mit viel Lärm sehr früh verschwunden und wir liesen uns Zeit für Frühstück und die übliche Vogelbeobachtung. Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, ging es weiter in Richtung Bell Gorge.

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