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Die Region der Snowy Mountains ist Teil der Great Dividing Range. Die Australischen Alpen mit dem Mt. Kosciusko (2.228m), dem höchsten Berg Australiens, rühmen sich zu Recht, das schneesicherste Gebiet des Kontinents zu sein. Hohe Berge gibt es nur in Victoria und New South Wales. Zu jeder Jahreszeit ist die Gebirgsregion ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch im Frühling, wenn die unzähligen Bergblumen blühen und bunte Teppiche bilden. Kurz nach der Schneeschmelze - etwa von Mitte Oktober bis in den Dezember hinein - ist der Blütenteppich am schönsten.
Im Sommer kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen oder in den forellenreichen Gewässern angeln. Weitgezogene Hochebenen, die zum Teil baumfrei sind, bieten schöne, ausgedehnte Wander- und Klettermöglichkeiten. Im Winter vergnügt man sich hier bei Ski und Apres-Ski.
In der Literatur wurde der Region durch das Buch "The Man From Snowy River" ein Denkmal gesetzt. Das Werk wurde in den 80ern mit Kirk Douglas verfilmt, außerdem gibt es einen sehr bekannten australischen Country-Song darüber, beinahe so berühmt wie das Lied von "Waltzing Matilda".
Cooma ist ein Städtchen mit ca. 8.500 Einwohnern in den südlichen Gebirgsausläufern der Snowy Mountains, das sich gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region eignet. Hier befindet sich auch das Snowy Mountain Information Center und zahlreiche touristische Einrichtungen.
Hier sind einige Links zur Region:
Das Snowy Mountain Hydroelectrical Scheme, Australiens größtes kombiniertes Bewässerungs- und Energieerzeugungs-System, hat ein großes Information Centre in Cooma. Das gigantische Wasserkraftprojekt umfasst 16 Staudämme, darunter den des Lake Eucumbe, dem größten Stausee des Landes. Tunnels für Wasserleitungen in einer Gesamtlänge von 145 Km wurden gesprengt und gebohrt und 80 Km lange Aquädukte erstellt. In den Bergen wurde sogar der Lauf von Flüssen, die eigentlich in Richtung Osten flossen, mit Hilfe von Dämmen und Leitungen in Richtung Westen umgedreht - eine Meisterleistung der Ingenieure, die schon zu meiner Schulzeit als kleine Sonderkarte Eingang in den Dierke-Weltatlas fand und von mir eingehend bewundert wurde.
Abgesehen von der Leistung aus technischer Sicht hat das riesige Bauvorhaben für Australien noch eine ganz andere Bedeutung, denn hier fanden über 100.000 Menschen aus 34 Ländern für viele Jahre Arbeit. So gilt das Snowy Hydro als Epizentrum für eine der größten Einwanderungswellen in der Geschichte des Landes. Das 1949 begonnene Werk wurde 1974 fertiggestellt, die Wunden in der Natur sind zur Jahrtausendwende bereits oberflächlich verheilt.
Mit dem Wasser wird die trockene Murrumbidgee-Ebene künstlich bewässert. Dort werden jährlich Nahrungsmittel im Wert von 8,5 Milliarden A$ produziert.
In den 7 Kraftwerken, eines davon ist unterirdisch, werden rund 5 Prozent des Strombedarfs für den dicht besiedelten Südosten von Australien produziert. Viele der Kraftwerksanlagen können besichtigt werden, Führungen gibt es in Tumut 1, Tumut 2 - die unterirdische Anlage - und Murray 1. Leider sind es nur wenige Führungen am Tag, man sollte sich vorher über die Toll Free Nummer: 1800 623 776 des Snowy Information Center erkundigen und anmelden. Tumut 3 ist ebenfalls zu besichtigen und liegt in der Nähe von Talbingo. Es sieht aus der Luft spektakulär aus, das Bild unten zeigt die Anlage und wurde einer Werbebroschüre entnommen.
Durch die Snowy Mountains fließt der Snowy River nach Südosten. Durch den Bau des Jindabyne Damms und das Snowy Mountain Scheme hat man dem Wasser aus dem riesigen Einzugsgebiet in den australsichen Alpen diesen Ausweg versperrt. Der Wasserspiegel im Staubecken ist so hoch, dass durch Tunnels eine Umleitung über die Wasserscheide nach Westen möglich wurde.
So werden von jedem Liter Wasser, der hier aufgefangen wird, nur 2 Teelöffel voll an den Fluss Snowy zurückgegeben. Im Snowy River fließen nur noch fünf Prozent der ursprünglichen Wassermenge, was vor allem in Naturschutzkreisen immer wieder zu Protesten führt. 99% des Wassers vom Snowy River wird über die Great Dividing Range zur Bewässerung in die Ebene des Murray and Murrumbridgee Irrigation Systems geleitet.
Dieses Wasser fehlt den unteren Snowy und den Farmern in dieser Region. Hier ist der Fluss nur noch ein schmales Rinnsaal, wie auf dem unteren Bild gut zu erkennen ist. Das Ökosystem des Flusses ist hier stark gestört. Wenn nur 28% mehr Wasser in den Fluss geleitet würden, dann könnte sich die Natur hier erholen. Eine Bürgerinitiative, die Snowy River Alliance - PO Box 33 - Orbost.VIC.3888, kämpft für den Erhalt des Flusses.
Die Empörung der Anwohner des Snowy River ist um so verständlicher, als das mehr als die genannten 28% an Wassermenge im Murray and Murrumbridgee Irrigation System verloren geht oder verschwendet wird. Durch falsch angewandte Technik ist über die Jahre im Bereich der bewässerten Felder sogar die Gefahr der Versalzung sehr stark geworden.
Video zum Thema
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