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NACH DEM BRAND

Im tropischen Norden von Australien sind Buschfeuer in der Trockenzeit ein fast alltäglicher Anblick. Viele der einheimischen Pflanzen und Tiere haben dies in ihrer Evolution berücksichtigen müssen und sich den Gegebenheiten optimal angepasst. Sie leben in einer sehr spezialisierten Partnerschaft mit den stetig wiederkehrenden Bränden.

Wir waren ein wenig in den nördlichen Randgebieten der Stadt Darwin unterwegs, als wir an einem Waldstück vorbeikamen, durch das kurze Zeit vorher ein Bushfeuer getobt hatte. Die Stämme und Büsche waren teilweise schwarz und wir wurden von heiserem Krächzen angelockt.

Schon von weitem sahen wir einige schwarze Gestalten als Wächter in den Bäumen sitzen. Es waren Banks Rabenkakadus, auch Rotschwanz-Rabenkakadu genannt. Diese Kakaduart findet man meist in Nord- und Ost-Australien.

Bei den Rabenkakadus kann man die Geschlechter gut unterscheiden: Die Männchen sind fast ganz schwarz und haben an den Schwanzfedern einen großen rot-orange Querstreifen, den man aber nur im Flug sehen kann. Die Weibchen haben ein eher braunschwarzes Gefieder mit Gelben Punkten. Der Schwanz hat einen mehr gelb-orangen Querstreifen. Die gelben Punkte vor allem am Kopf und an den Schultern kann man auch sehen, wenn die Tiere ruhig sitzen.


Wirklich schwierig ist es, schwarze Rabenkakadus im Gegenlicht auf den Film zu bannen. Die Aufnahmen auf dieser Seite sind Scans vom Dia und es ist wirklich äußerst schwierig, nahe genug an die misstrausichen Vögel heranzukommen und sie mit Zeichnung im Gefieder oder gar Licht im Auge zu fotografieren.

Die große Brandstelle im Busch bot den Kakadus wohl eine willkommene Gelegenheit, um an sonst unzugängliche Samen zu gelangen. Doch wie bei jeder Gruppe Rabenkakadus, die wir bislang gesehen hatten, waren immer einige Exemplare zum Wachdienst eingeteilt. Obwohl wir uns vorsichtig an die Gruppe heranschlichen machten die Wächter ihren Job gut. Als ihre Warnrufe erklanngen flatterten plötzlich viel mehr Kakadus auf als vermutet. Vorher hatten wir die auf dem verkohlten Boden sitzenden Vögel kaum sehen können.


Erst machten die meisten Vögel eine kleine Pause auf den Bäumen in der Nachbarschaft und erweckte den Anschein, als könnten wir uns ein weiteres Mal anschleichen. Leider flog die Gruppe dann doch ziemlich schnell in den trotz Brandschaden immer noch dichten Busch und wir konnten ihnen nicht mehr folgen. Eine Zeit lang warteten wir noch, ob sie sich wieder zeigen. Doch das heisere Krächzen wurde deutlich leiser, während sich die Gruppe immer weiter entfernte.

Einzelne Rabenkakadus hatten wir in den 4 Wochen schon öfters gesehen, aber so eine große Gruppe war doch eine tolle Überraschung, einen Tag vor unserem Abflug zurück nach Deutschland.

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