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| Der Leuchtturm | Harveys Return |
Der Flinders Chase National Park ist in drei Sektionen unterteilt ist: die Cape du Couedic und Rocky River Area im Südwesten, Gosse Lands im Nordosten und Cape Borda im Nordwesten. Hier ist man am am weitesten vom Visitors Centre in Rocky River entfernt. Wer die Nacht auf dem benachbarten Campingplatz Harveys Return verbringen möchte und von Osten aus Richtung Kingscote kommt sollte folgendes beachten: Auch die weiter entfernten Campingplätze haben keine Self-Registration, man muss - eigentlich - auf jeden Fall vorher zum Information Center nach Rocky River. Das macht um Punkt 17:00 Uhr zu. Die Plätze werden nach Nummer vergeben, man kann sich also nicht einfach irgendwo hinstellen, es könnte jemand kommen, der den Platz gebucht hat.
In der Nebenbsaison ist dies kein Problem, in der Hauptsaison sieht da bestimmt anders aus.
Die Ravine des Casoars Wilderness Protection Area innerhalb des Nationalparks ist nur zu Fuß zu durchqueren und die letzte echte Wildnis auf der Insel, einer der schönsten Wanderwege des Nationalparks befindet sich hier im Nordwesten der Insel. Der Name stammt vom französischen Entdecker Nicolas Baudin, der 1802 hier herumstreifte und glaubte dabei Kasuare entdeckt zu haben. Dabei handelte es sich allerdings um Kangaroo Island Dwarf Emus.
Der 8 Km lange Ravine Des Casoars Hike beginnt an einem Parkplatz am Ende der Ravine Road, 7 Km südlich der Borda Road.
Der Rundweg führt durch einen Eukalyptuswald und an einem sehr schönen Strand, an dem es auch ein paar Höhlen gibt - Taschenlampen nicht vergessen. Leider waren wir zu spät vor Ort um die angesagten 4 Stunden Wegezeit noch vor Besichtigung des Leuchtturms und dem Einbruch der Dunkelheit zu schaffen.
Der hübsche, weiße Leuchtturm von Cape Borda liegt auf einer Klippe, ca. 150 Meter über dem Meer und ist daher nur gut 10 Meter hoch. Er ist Südaustraliens einziger eckiger Leuchtturm, wurde 1858 erbaut und bis zum Jahr 1989 noch manuell betrieben. Die Küste hier ist sehr tückisch und nicht zu Unrecht steht hier am Westende der Insel dieser Leuchtturm denn viele Schiffe sind vor der Küste schon gesunken.
Wir wurden von Dan, dem Ranger und Leuchtturmwart, schon erwartet, denn wir waren die einzigen Gäste der letzten Führung, die so zu einer Privatführung wurde. Geöffnet ist an 364 Tagen im Jahr außer an Weihnachten Montag - Sonntag 9:00 - 17:00 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Dollar pro Person, wenn man sich keinen Kangaroo Island Pass gekauft hat.
Besonders viel zu sehen gibt es auf der ca. halbstündigen Historical Tour nicht . Die Geschichten, die hier erzählt werden sind aber interessant, ebenso das kleine Museum.
Der Bau des Turms war in der eckigen Bauweise billiger, da er ja auch nicht sehr hoch sein musste. Richtig teuer war damals das oben aufgesetzte Glashaus mit der Linse und massiven Mechanik, die in einem Stück für 5.000 Pfund Sterling komplett aus England importiert wurde. Der ungeheure Wert wird deutlich, wenn zum Beispiel zur gleichen Zeit der Import einer großen Maschinenanlage zur Wollreinigung inklusive der Dampfmaschine für eine Outback-Station für ca. 350 Pfund Sterling zu haben war.
Man kommt bei der Führung in den Leuchtturm hinein bis in den Raum unter dem Glashaus. Von unten kann man durch ein Fenster in der Bodenklappe die Linse sehen, weiter hoch geht es leider nicht. Da wir schon einmal so eine Fresnel-Linse aus der Nähe gesehen hatten (Danger Point, Südafrika), ist uns sofort die eigentümliche Form aufgefallen. Die Linsengläser sind so gebrochen, das das Leuchtfeuer alle 20 Sekunde 4 Blitze schnell hintereinander abgibt, dann folgt eine Pause. Zwischen den 4 Segmenten für die Blitze sind schwarze Trennwände gezogen, um die Lichtkegel deutlich zu trennen. So hat jeder Leuchtturm auf den Seekarten seine eigene Kennung, mit der er identifiziert werden kann.
Die Bedeutung des Leuchtturms für Südaustralien war enorm: Er markierte die westliche Zufahrt in Richtung Adelaide. Das Signal war über 21 Seemeilen weit zu erkennen, das sind fast 39 Kilometer.
Aussen war es ziemlich windig, der Wind kam aus dem Westen. Es gibt noch eine kleine Wetterstation und eine funktionsfähige Kanone, die seit dem Jahr 2000 jeden Tag einmal um Punkt 13 Uhr abgefeuert wird. Früher wurde sie bei Nebel benutzt, um den Schiffen die Nähe zur Küste akustisch zu signalisieren. Ursprünglich stammt sie von einem deutschen Schiff, welches entweder an der Küste hier unterging oder man hat das teure Geschütz in einer Notlage zur Verringerung des Tiefgangs über Bord geworfen.
Hier sind ausführliche Infos zum Leuchtturm von Cape Borda.Da es früher auf Kangaroo Island kaum Straßen gab musste der Leuchtturm von Cape Borda alle payar Monate vom Schiff aus versorgt werden. Da gerade ein Leuchtturm eine gefährliche Küste markiert war dies kein leichtes Unterfangen, erst ca. 4 Km östlich des Kaps findet sich die erste Bucht, in der das Anlanden der Vorräte überhaupt möglich war: Harveys Return
Zwischen dem Leuchtturm und Harveys Return gibt es links noch eine Abzweigung, die zu einem Aussichtspunkt führt. Von hier kann man die höchsten Klippen der Insel sehen, sie sind 260 Meter hoch. Leider wächst eine Menge Grünzeug im Vordergrund und alles ist abgesperrt. Die Sicht ist also nur bedingt begeisternd.
Auch der alte Friedhof mit den Gräbern früherer Leuchtturmwärter liegt bei Harveys Return, ebenso wie der Buschcampingplatz, den wir in Rocky River gebucht hatten. Da der Wind aber sehr stark war und ausnahmsweise aus Norden kam boten die Bäume keinen Schutz und es wehte heftig über die Klippe. Nach wenigen Minuten im Freien sassen auf dem Rücken mindestens 80 Fliegen. Insgesamt wirkte der Ort wenig anheimelnd und wir beschlossen weiter nach Osten nach Stokes Bay zu fahren.
Doch vorher stand noch ein kleiner, aber steiler Spaziergang auf dem Programm: Von der kleinen türkisblauen Bucht bei Harveys Return musste das ganze Material zum Bau des Leuchtturms und die Lebensmittel noch auf die Höhe der Klippen gebracht werden. Dafür wurden den Hang hinauf Schienen verlegt und die Lasten auf zwei Loren im Wechsel mit Winde und Pferdekraft hochgezogen: Eine Lore hinauf, die andere als Gegengewicht hinunter. Auf alten Fotos im Museum beim Leuchtturm sieht man diese Schienen noch, rechts ist so eine alte Fotografie zu sehen. Ich habe sie von einem Hinweißchild abfotografiert, bei dem das Glas gebrochen war.
Leider ist von der gewagten Konstruktion heute nichts mehr zu sehen. Nur kümmerliche Reste der Winde, an der die Pferde zogen, sind oben am Berg noch zu finden. Unten in der Bucht fanden wir noch einen rostigen Eisenwinkel, sonst nichts mehr.
Der Trail ist 1,5 Kilometer lang und startet am Campground. Eine Stunde ist man hier unterwegs, der Abstieg ist enorm steil, etwa 50 bis 60° geschätzt, auf jeden Fall deutlich über 100% bzw. 45°. Das kommt auf dem folgenden Bild leider kaum rüber. Unterwegs sagen wir am Wegrand einen fetten Goanna, der sich in der Mittagssonne aufwärmte. Unten angekommen steht man dann an der kleinen Bucht mit Fels- und Sandstrand und muss wieder den steilen Weg hinauf. Das ist zwar einfacher, aber auch weitaus anstrengender als bergab und wir kamen ganz schön ins Schwitzen.
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Harveys Return
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