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Kangaroo Island ist eine wasserarme Insel und ihr Inneres ist geprägt von Heide- und Dünenlandschaften mit ein wenig Akazienwald und viel Landwirtschaft. Rechts und links der Straßen befindet sich alleeartig meist noch ein 8 bis 15 m breiter Streifen ursprünglicher hoher Vegetation, in denen noch wenige Tiere leben. Man bekommt nach einigen Kilometern dann so eine Art Tunnelblick. Trotz einger Erhebungen sind Ausblicke in die Landschaft selten, wie zum Beispiel bei der Abfahrt nach Stokes Bay an der Nordküste.
An anderen Stellen mit Durchsicht durch die Grünstreifen blickt man dann meist auf landwirtschaftlich genutzte Fläche wie Vieweiden oder Äcker. Schafe und Kühe weiden auf Kulturland, dem auch die einheimische Tierwelt weichen musste. Man sieht skurile Ansammlungen von Briefkästen am Wegrand und viele "For Sale" Schilder vor Farmeingängen. So ist es teilweise doch ein wenig langweilig, die schnurgeraden Straßen entlangzufahren.
Die Insel lebt touristisch also von den Attraktionen entlang der wunderschönen Küsten. Ausser Little Sahara im Inselinneren werden die meisten Tagestouristen die Straßen auch nur nutzen um von A nach B zu kommen. Die Hauptattraktion der Insel wie der Flinders Chase National Park ist seit dem Jahr 2000 auf geteerter Straße erreichbar. Bustoursiten sehen von ihrem höheren Sitz aus vorbeizeihende, meist flache Landschaft und jede Menge tote Kängerus am Straßenrand.
Wer die ungeteereten kleineren Straßen in den Randgebieten mit etwas mehr Ruhe und Zeit entlangfährt, der hat zumindest einige nette Begegnungen mit lebendigen Schlangen oder Echidnas am Rand der Straße. Oder man besucht eine der Farmen, die für Besucher offen stehen und die von der Vermarktung ihrer Produkte leben.
An der Wilson Road, 30 km südwestlich von Kingscote, arbeitet die Emu Ridge Eukalyptus Destillery nach traditioneller Art. Aus den "Narrow-Leaf Mallee" wird in einem natürlichen Prozess reines Eukalyptus-Öl gewonnen. Als gutes Hausmittel gegen Erkältung und als Antiseptikum hat sich dieses Naturprodukt weltweit bewährt. Man kann an Werktagen die Produktion besichtigen und natürlich das Ergebnis auch kaufen. Auch Emu-Öl wird hier angeboten, die Tiere und Lieferanten werden direkt auf der Farm gehalten.
Ebenso beliebt sind Schauräume mit Glas- und Seidenhandwerk und eine Dairyfarm - sprich Molkerei. Der berühmte Honig der Ligurischen Bienen und allerlei weitere Imkerei-Produkte bietet Cliffords Honey Farm an der Elsegood Road an. Ein kleiner Familienbetrieb, bei dem viele der organisierten Touren stoppen.
Wer keine Tiere in freier Wildbahn sieht kann sie sich dann in Tierparks ansehen. Ob Pauls Place oder Parndana Wildpark, hier bekommt man sein Lieblingstier mit Sicherheit vor die Kamera. Schließlich war man ja auf Kangaroo Island, Wallaby und Koalafotos sind also ein "Must have".
Parndana Wildlife Park liegt wenige Kilometer westlich des 540-Einwohner-Ortes Parndana im Zentrum der Insel. In das verschlafene Örtchen verirrt man sich zumindeste einmal zum Tanken, wenn man mehrere Tage auf der Insel bleibt. Wir hatten eigentlich auf dem Rückweg zur Fähre in Kingscote tanken wollen, aber dabei übersehen, daß unsere Reservekanister ab Übernahme nicht gefüllt worden waren. So schafften wir es mit den letzten Tropfen nach zur Tankstelle am General Store in Parndana.
Im Kelly Hill Conservation Park offenbart sich mit den Kelly Hill-Caves ein unterirdisches Labyrinth, leider waren die Höhlen wegen Renovierung im November 2004 geschlossen und wir konnten sie nicht besichtigen.
Wenn man über die Hog Bay Road von der Dudley Pensinsula kommt, vorbei an der höchsten Erhebung dieser Inselseite mit dem Aussichtspunkt Mount Thisby, dann erreicht man nach 5 Km eine große Kreuzung. 3 asphaltierte und 3 Gravel-Roads treffen hier aufeinander.
Man muss sich entscheiden wo man hinwill: Richtung American River, Richtung Kingscote oder zu den Attraktionen im Süden über die Three Chain Road.
Eine kleine, eher unscheinbare Staubstraße führt lins von der Three Chain Road 4 Km vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben zum Salt Lake. Das ist ein ziemlich großer Salzsee und mit Allrad kommt man auch gut an seine Ufer. Wer noch nie einen Salzsee aus der Nähe gesehen hat, für den lohnt sich der Abstecher, auch wenn es noch nicht eine Salzfläche ist wie in anderen trockenen Gegenden.
Die Straßen sind hier weiß, auch die Ufer. Denn früher war hier eine bedeutende Mine, die Gips abbaute. 1956 begann die Firma Ingham Plaster Co. Ltd mit dem Ausbeuten der Vorkommen, die 1981 erschöpft waren. In der Region entdeckt man einige versteckte Villen in Alleinlage, die Straße endet an einem schließlich an einem kleinen Parkplatz.
Von hier hat man einen schönen Blick auf den weiter entfernten Salt Lake im Hintergrund und kann über die Dünen in Richtung Flour Cask Bay wandern und dort am einsamen Strand entlangspazieren.
Eine weitere Attraktion im Inselinneren ist die Vogelwelt an der Murray Lagoon. Informationen bekommt man im Park Headquarter an der Seagers Road. Diese fährt man dann ein Stück weiter Richtung Westen und sieht die Wasserfläche der Lagune nach einigen Kilometern schon auf der linken Seite.
Gut ausgeschildert ist der Mini-Parkplatz (2 Autos), von dem aus man einen schönen Spaziergang -Bald Hill Walk - zu einem Hügel mit Aussicht auf die Moorlandschaft und die weit verzweigte Seenfläche hat. Der anspruchsvollere Bald Hill Hike führt ans andere Ende der Lagoon und ist ein 6-Stunden-Wanderweg. Hin- und Rückweg sind hier gleich.
Wir entschieden usn für den wesentlich kürzeren Bald Hill Walk. Unser Ausflug fand aber offensichtlich zur falschen Jahreszeit statt, im August oder September muss das Vogelleben hier wesentlich reichhaltiger sein.
Trotzdem ist es ein netter Spaziergang, Kiebitze kreischen aufgeregt und ab und zu lässt sich auch mal ein Raubvogel am Himmel blicken. vom Lookout auf dem Hügel namens Bald Hill (kahler Hügel) sahen wir sehr viele schwarze Schwäne, allerdings eher als Punkte auf dem Wasser. Weitere weiße und braune Punkte konnte man teilweise nur mit dem Fernglas als Wasservögel indentifizieren.
Google Map zum Thema
Murray Lagoon
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