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Australier sind ist absolut sportverrückt, an Sportarten wird so ziemlich alles betrieben, was es gibt. Eigentlich ist auch der Begriff sportverrückt noch untertreiben, denn die Begeisterung, die manche Sportart im Lande auslöst, grenzt schon fast an Hysterie. Jockeys, Schwimmer, Mannschaftssportler sind hier weitaus bekannter als Schriftsteller oder Schauspieler. Australiens Berufssportler verdienen viel Geld und und werden mit fast fanatischer Hingabe angehimmelt. Bekannte australische Sportler aus anderen Disziplinen sind Greg Norman im Golf, Pat Rafter im Tennis, Kieren Perkins im Schwimmen, die Aborigine Cathy Freeman im Mittelstreckenlauf, Emma George im Stabhochsprung und Mick Doohan als Weltmeister im Motorradfahren. Durch die Olympischen Spiele 2000 haben sich wieder neue Talente die Herzen der Zuschauer erobert.
Das deutsche Feulleton kennt Literatur-, Musik- oder Theaterkritiker, gelegentlich profiliert sich jemand als Partei- oder Gesellschaftskritiker. In Australien gibt es Persönlichkeiten wie den Literaturprofessor Barry Spur, der sich auch als Sportkritiker einen Namen gemacht hat und hintersinnig falsche Vorbilder und Nationalkult geisselt. Sport ist Gesprächtsthema Nummer Eins bei Familienfesten und beim gemütlichen Saufen im Stammpub um die Ecke.
Besonders deulich wurde dies weltweit im Jahr 2000 zur Olympiade in Sydney. Nie sah man mitreissendere und begeistertere Fans und Zuschauer auf den Rängen, die ihre Lieblinge anfeuerten und bejubelten. Dazu hatten sie auch allen Grund, viele Medallien blieben im Land der Sportverrückten.
Aber nicht nur der passive Sportkonsum wird praktiziert, die herrlichen Sommer und die milden Winter haben das ganze Volk zu Frischluftfanatikern gemacht, die jede freie Minute draußen verbringen. Und wenn man sich nicht gerade beim Barbie trifft, was macht man dann? Richtig, man betreibt irgendeine Sportart.
In Australien gibt es 30.000 örtliche Sportvereine, die meist einem der über hundert nationalen Sportverbände angeschlossen sind. Darin sind rund 6,5 Millionen Mitglieder, bei einer Gesamtbevölkerung von 18 Millionen immerhin mehr als ein Drittel.
Im Winter zwischen Mai-September sind Australian Football und Rugby die Favoriten, es folgt dann im Sommer Fußball und alle Wassersportarten, vor allem Surfen. Wichtigster Sommersport schlechthin ist aber Cricket.
Die australische Cricketmannschaft gilt als die beste der Welt. Wer die Zeit und das Geld hat, kann sich da ein einziges Spiel über 5 Tage lang anschauen - ja, das dauert halt. Die Regeln dazu werde ich wohl nie verstehen. Für Interessierte, hier sind die Cricket Rules und die Website von CricInfo.
Fußball hat sich ebenfalls zu einem weit verbreiteten Volkssport entwickelt. Die nationale Rugby-Mannschaft, die nach den Regeln der Rugby Union spielt, war 1991 Weltmeister, und die Rugby-Mannschaft, die nach den Regeln der Rugby League spielt, dominiert seit langem die internationalen Wettbewerbe. Daneben gibt es eine eigene Fußballart nach australischen Regeln, die nur in Australien gespielt wird und hier natürlich Footie genannt wird. Aussie Rules Football ist eher eine Mischung aus Fußball und Rugby, zumindest ich erkenne dabei leider keine Regeln - das Ganze wirkt wie eine kurze und schnelle Massenschlägerei um den eiförmigen Ball.
Schon 1956 fanden in Melbourne die Olympischen Sommerspiele statt, 2000 dann in Sydney. Im sportverrückten Melbourne finden auch andere bedeutende Ereignisse wie die Australischen Tennismeisterschaften und das Endspiel im Australischen Fußball statt. Den australischen Formel 1 Grand Prix hat Melbourne 1995 nach zehn Jahren Rennen in Adelaide durch dem Bau einer neuen Rennstrecke schließlich auch nach Victoria geholt. Diese Veranstaltungen ziehen jedes Jahr viele, auch internationale, Zuschauer an.
Völlig unabhängig von den Jahreszeiten ist die Vorliebe für Pferde- und Windhundrennen. Australien ist wohl das Land mit den meisten Rennen pro Kopf und in jedem Pub gibt es Monitore mit den aktuellen Rennergebnissen. Dabei wird selbstverständlich auch gewettet, was das Zeug hält, angeblich jährlich rund 10 Mrd. Mark. Glücksspiel und Wetten sind hier völlig legal und eigentlich der Volkssport Nr.1 schlechthin.
Das wichtigste Rennereignis im Jahr ist der Melbourne-Cup. Am Melbourne-Cup-Day ist in Victoria ein offizieller Feiertag, da sowieso ca. 100.000 Menschen persönlich vorbeikommen. In den anderen Bundesstaaten arbeitet man meist bis mittags und trifft sich dann mit Freunden oder Kollegen zur Melbourne-Cup-BBQ. Stilecht trinkt man Champagner und die Damen tragen einen Hut, ganz wie in Ascot. Und gewettet wird natürlich auch.
Weißer Nationalsport ist Rasenbowling, very british mit stets weißer Kleidung, meist von älteren Teilnehmern auf penibel gepflegtem Rasen gespielt. Es ist aber nicht die amerikanische Abart des Kegelns in die Vollen, sondern ein modifiziertes Boule oder Boccia. Die Wurfkugeln dabei sind gar keine Kugeln, sondern etwas plattgedrückt. So rollen sie wie das Rad einer Schubkarre, um am Ziel schließlich in irgendeine Richtung umzufallen oder weg zu trudeln. Es gehört viel Übung und Geschick dazu, die Kugel exakt zu positionieren - und etwas Glück mus auch dabei sein.
Jeder kleine Ort hat ein Bowling-Green und man kann zuschauen. Die Bilder dieser Seite entstanden in Beechworth. Der Rasen ist eine Schau, fein, dicht und weich wie ein Veloursteppich. Vielerorts gibt es Samstags Manschaftsspiele und Wettkämpfe mit den Spielern aus anderen Clubs oder benachbarten Gemeinden.
Dank tausender Kilometer Küstenlinie leben die meisten Australier am Wasser, immerhin rund 70%. Alle großen Städte liegen an der Küste, im Binnenland stehen außerdem noch Flüsse und Binnenseen zur Verfügung. So wundert es nicht, wenn Wassersport aller Art auf der Popularitätsskala der Australier ganz weit oben liegt.
Am Meer wird gesurft, getaucht und gesegelt, im Binnenland gerudert, geangelt und gepaddelt. Vor allem das Surfen ist eher eine Lebenseinstellung als ein Sport, die besten australischen Wellenreiter verdienen ihren Lebensunterhalt durch Teilnahme an internationealen Wettbewerben, die sie meist auch gewinnen.
Die Strände sind Freizeitort Nummer Eins, vor allem am Wochenende. Hier findet man das wahre Ausralian Way of Life, inclusive Körperkult, Sport und cooler Lebensart. Life is a Beach - vor allem am Wochenende. Sportarten, die bei uns der Inbegriff von Luxus sind, kann man in Australien realtiv preiswert betreiben, zum Beispiel Segeln. Jedes Wochende und nach Feierabend bevölkert eine Armada von Hobbyseglern die Gewässer. Vor allem im Hafen von Sydney sind die vielen weißen Segel am Abend ein prächtiger Anblick, der Swan River in Perth und die Port Phillip Bay vor Melbourne stehen dem kaum nach.
Ein wichtige Rolle spielen die Rettungsschwimmer der surf-rescue oder life-guard. Bewachte Abschnitte sind mit gelb-roten Flaggen gekennzeichnet. Hier kann man beruhigt ins Wasser gehen, denn in gefährdeten Gebieten hält zusätzlich noch eine shark-watch nach Haien Ausschau. Die braungebrannten Lebensretter liefern sich auch interne Wettkämpfe.
Video zum Thema
Australian Touch Football
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