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ALLGEMEINES

Der Litchfield National Park ist ein sehr junger Park im Northern Territory und ein Hauptausflugsziel der Einwohner von Darwin. Nur 149 km südlich gelegen bietet er sich für ein verlängertes Wochenende geradezu an. Was den Bewohnern von Sydney die Blue Mountains ist den Bewohnern von Darwin ihr Litchfield. Der Kakadu Nationalpark hat den Ruf touristisch sehr überlaufen zu sein. So gibt es unter den Locals im Norden den Spruch: "Kaka don`t, Litchfield do". Diese Weisheit hat sich allerdings schon ganz schön herumgesprochen, auch unter den Touristen aus Übersee.

So bietet jeder Tourveranstalter in Darwin natürlich neben dem Kakadu auch den Litchfield National Park an. Der ist allerdings ein ganzes Stück kleiner und deshalb fallen die Menschenhorden viel eher auf. Wer Ruhe und Einsamkeit sucht, ist hier bestimmt nicht alleine. Vor allem am Wochenende und in Ferienzeiten ist hier die Hölle los und man sollte rechtzeitig vor Ort sein um noch einen Übernachtungsplatz zu bekommen.

Erreichen kann man den Park von Darwin aus über 2 Zufahrten: Einmal von Norden über Berry Springs oder die kürzere Strecke von Osten über Batchelor. Bei Berry Springs kommt man dabei am sehenswerten Territory Wildlife Park vorbei. Eine dritte Zufahrt führt im Süden von der Daly River Road über eine lange und schlechte Allradpiste in den Park.

Benannt wurde der Park nach Frederick Henry Litchfield, der Mitglied einer finnischen Expedition war, die 1864 in Südaustralien aufbrach, um den Kontinent in Richtung Norden zu durchqueren. Er ließ sich selbst später hier nieder und seine Nachfahren leben noch heute in der Region. Der Park wurde vor allem durch seine Termitenhügel bekannt, von denen eine Sorte genau nach der Sonne ausgerichtet sind, und durch die ganzjährig wasserführenden Fälle, die von der Felskante der Tabletop Range herunterstürzen.

Wege im Park

Die Hauptzufahrten zum Park sind asphaltiert oder zu kleinen Teilen sehr gut zu befahrender Gravel. Schließlich müssen ja hier auch die großen Reisebusse durch, denn der Litchfield National Park steht auf jedem Programm, seit er so gut zu erreichen ist. Die Hauptroute im Park ist für australische Verhältnisse stark befahren, wir waren allerdings auch zur Hochsaison dort. Mag sein, dass es abseits der Spitzenzeiten hier wesentlich ruhiger zugeht.

Von der Hauptstraße aus führen einige asphaltierte Stichstraßen ein Stück in den Busch, zu Campingplätzen, Wanderwegen, und Wasserfällen. Ausserdem gibt es noch ausgewiesene Allradstrecken zu ein paar bushcamping areas. Wir hatten den Tjaynera Falls Campingplatz etwas südlich der Hauptroute für die Übernachtung vorgesehen. Der Zustand der dorthin führenden gravel road mit einer Flussdurchquerung am Anfang störte uns nicht. Schließlich waren wir in 3 Wochen top end schon ganz andere Strecken gefahren.

Was hier aber besonders genervt hat, und das war schließlich im Litchfield National Park auf allen 4WD-Straßen so, das sind die eingebauten Geschwindigkeitsbremsen. Wir kennen das von den Tempo 30 Zonen unserer Großstädte. Auch hier im Busch wurden alle paar hundert Meter solche speed bumps quer über der Straße angelegt, um Raser zu stoppen. Unten auf dem Bild ist so eine Speedbarriere zu sehen.

Sie machen die Fahrt leider sehr unangenehm, denn immer wieder muss man abbremsen bis in den 2.Gang und wird bei geringer Geschwindigkeit auf dem "Wellblech" durchgeschüttelt. Hinterher erfuhren wir, dass diese künstlichen Bodenwellen zum einen normale PKW fernhalten, zum anderen aber den örtlichen 4WD-Clubs das Austragen von Rennen verleiden soll.

Am weitesten weg von den Besuchermassen ist man an den Surprise Creek Falls weiter im Süden, bis dorthin sind wir aber nicht gefahren. Für diese Strecke braucht man auch in der Trockenzeit einen Geländewagen, sie ist mit konventionellen Fahrzeugen nicht zu befahren.

Übernachten

Im Nationalpark gibt es einige Campingplätze, auf denen man übernachten kann. Wer feste Unterkünfte bevorzugt, der wird in Batchelor fündig. Dieser niedliche kleine Ort hat auch schon einmal den Wettbewerb der tidyest town gewonnen, das merkt man der schönen Gestaltung der Gärten und Parks auch an.

Plätze mit Duschen findet man an den Florence Falls und an den Wangi Falls. Da man an den Wangi Falls sehr nah am Wasser wohnt und mal eben zum Schwimmen hinkann, ist dieser Platz natürlich sehr beliebt und fast immer voll. Wer hier zu spät kommt, findet keinen Platz mehr. An den Wangi Falls gibt es sogar einen Kiosk, in Australien immer ein Zeichen von hordenartig auftretenden Touristenscharen. Ansonsten ist man im Park Selbstversorger und muss alles Nötige mitbringen.

Ein 4WD-Buschcamp gibt es noch an den Florence Falls, mit normalen Autos nicht zu erreichen. Bushcamping ist auch möglich am Buley Rockhole, am Surprise Creek weit abseits und an den Sandy Creek Falls, auch Tjaynera Falls. Am Bamboo Creek im Nordwesten gibt es noch einen Platz, an dem nur Zelte erlaubt sind. Generatoren darf man im gesamten Parkgebiet nicht betreiben.

Auf dem Weg von den Wangi Falls in Richtung Bamboo Creek verlässt die Straße ein Stück den Nationalpark. Hier gibt es ebenfalls einige Campingplätze auf Farmgelände. Da wir im Park wegen Überfüllung nichts mehr fanden, landeten wir schließlich kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf dem Wangi Tourist Park. Ein weitläufiger grassbewachsener Platz mit gerade neu erbauten, geräumigen Duschen, Toiletten und einer Waschmaschine mit Münzeinwurf.

Da wir keinen Strom brauchten, konnten wir uns etwas abseits stellen und waren so ziemlich weit weg von Nachbarn. Möglichst nah am Eingang ist man auch maximal weit weg von dem Dieselgenerator am anderen Ende des Platzes. Besonders zu erwähnen ist hier die Dämmerung, wenn viele Flughunde fast geräuschlos am Abendhimmel vorbeigleiten. Wer später mit einer Taschenlampe herumgeht, sieht sie an den Akazienblüten hängen und Nektar saugen. Wenn sie dann auffliegen, so denkt man vom Geräusch her, dort oben würden große Regenschirme auf- und zugeklappt. Es sind sehr große Tiere mit ca. einem Meter Spannweite.

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Litchfield Nationalpark

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