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| Hattah-Kulkyne N.P. | Pink Lakes |
Wenn man von Mildura in Richtung Süden unterwegs ist, nimmt man den Calder Highway nach Ouyen. Von dort geht es weiter südlich über den Sunraysia Highway, der zu den Städten Warracknabeal und Horsham führt. Von Horsham ist es nur noch ein Katzensprung in die wunderbare Bergwelt der Grampians. Die Strecke kann bequem in einem Tag gefahren werden, sie ist allerdings sehr einschläfernd.
Der erste Teil bis Ouyen führt durch den Mallee, eine trockene Buschlandschaft aus kleinwüchsigen Eukalypten. Hier liegen auch die beiden Höhepunkte der Fahrt, die einen Abstecher lohnen. Hinter Ouyen findet man dann meist nur noch kilometerlang Weizenfelder und Straßensiedlungen mit riesigen Weizensilos. Gigantische Traktoren und Mähdrescher sind auf Feldern und Wegen unterwegs. Weizenflächen wirken auf Dauer sehr eintönig und es gibt wenige interessante Dinge am Straßenrand zu sehen.
60 km südlich von Mildura grenzt auf der linken Seite der Hattah-Kulkyne Nationalpark an den Highway. Rechts erstrecken sich die endlosen Mallee-Halbwüsten des Murray River Sunset Nationalppark.
Wir haben keinen längeren Aufenthalt im Hattah-Kulkyne N.P. gemacht, weil uns die Pink Lakes wichtiger waren und wir von Mildura bis Halls Gap nur einen Tag Zeit eingeplant hatten.
In der ariden Landschaft sind die Seen des Nationalparks ein Lebensquell, an der Parkgrenze im Osten fließt träge der Murray River. Der Park wurde 1980 gegründet, um die einmalige Flora und Fauna in dieser Region zu schützen. Hier lebt das Thermoneterhuhn - Mallee Fowl - und die einzigen roten Riesenkämgurus von Victoria findet man hier ebenfalls. In der Nähe des Parkeingangs gibt es einen kurzen Self Guided Nature Walk, der durch das ausgedehnte Mallegebiet führt und erste Kenntnisse vermittelt. Autofahrer finden ein Netz von Wegen im Park, die sehr sandig und nach Regenfällen nicht zu passieren sind. Ein 6 km langer Self Guided Nature Drive beginnt am Lake Hattah.
Wir hatten uns nach Studium der Karte für einen größeren Umweg entschieden, um den Pink Lakes einen Besuch abzustatten. Diese 70 km haben wir nicht bereut. Hinter Ouyen biegt der Mallee Highway ab und führt durch einige kleine Straßenorte, wo die weithin sichtbaren Weizensilos am Bahnhof das Ortszentrum sind. Bei Linga führt eine Abzweigung zum ehemaligen Pink Lakes State Park, der heute ein kleiner Teil des 50.700 ha großen Murry-Sunset Nationalparks ist.
Die pittoresken Salzseen liegen in einer ariden Landschaft mit trockenem Malleebusch. Je nach Jahreszeit ist die Färbung unterschiedlich, von weiß bis kräftig rosa. Die Farbe kommt vom Betakarotin einer Alge, der dunaliella salina. Schon 1916 wurde hier kommerziell Salz gewonnen und über 20 Jahre lang brachten Kamele aus Broken Hill das kostbare, schwere Gut dann zur nächsten Ansiedlung. Auf der Ringstraße um die Seen kommt man auch an einigen Gerätschaften der Salzschürfer vorbei, die dort ausgestellt sind.
Wir hatten uns mental gegen die Enttäuschung gewappnet und erstmal angenommen, wir würden einfach einen Salzsee besuchen. Wenn dieser dann noch rosa wäre, um so besser. So hat uns trotz der schon bekannten Fotos in den Visitor-Maps das intensive Pink überrascht und begeistert. Wenn man stundenlang durch die trockene Landschaft gefahren ist, kommt man beim Anblick dieser rosafarbenen Seen ins Schwärmen. Die Vogelwelt ist auch hier in dieser trockenen Region sehr üppig, wenn Rosakakadus vor knallblauem Himmel über die pinkfarbenen Seen fliegen grenzt das schon fast an Kitsch.
An einem bewölkten Tag soll die Farbe noch intensiver zum Vorschein kommen als bei Sonnenschein. Wir hatten das Glück, das es sehr wechselhaft war. Wolkenschatten wechselten sich mit strahlendem Sonnenschein ab. Unserer Einschätzung nach war die Farbe bei Sonne noch knalliger. Das kann aber auch daran gelegen haben, das es gerade Sommeranfang war und die Algen bei den Regenfällen im Frühjahr noch mit voller Kraft Pigmente produziert hatten. Nach einem trockenen Sommer wird bei Sonnenschein vermutlich das Weis der Salzkristalle das Rosa der Algen stärker überstrahlen. Erst etwas Schatten kann die Farben dann hervorlocken.
Es war fast unerträglich heiß, zu heiß für eine Wanderung, aber auch mit dem Auto kann man die Seen umrunden. Die Ringstraße führt an allen fünf Seen vorbei. Der größte ist der Lake Crosbie, der schönste liegt direkt Eingang des Parks: der Lake Hardy. Hier entstehen auch die Bilder von den Salzkristallen um den Busch, die in jedem Webeprospekt zu sehen sind. Das Buschbild auf dieser Seite hat Michael gemacht, nachdem er lange nach dem Busch gesucht hat, während ich im kühlen Auto sass und erfrischende Getränke zu mir nahm...
Nach dem Besuch der Pink Lakes beschlossen wir, nicht über den großen Highway in Richtung Süden zu fahren sondern einer kleine Seitenstraße von Walpeup bis nach Hopetoun zu folgen. Damit konnten wir auf dem Weg nach Süden von den 70 Km Umweg wieder 50 Km zurückgewinnen. Wir hatten dabei aber einige überraschende Begegnungen mit landwirtschaftlichem Gerät.
Hopetoun ist ein Ausgangspunkt für Ausflüge in den Wyperfeld Nationalpark. Den haben wir aber nicht besucht.
Google Map zum Thema
Murray Sunset Nationalpark
Video zum Thema
Pink Lakes, Murray Sunset National Park
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