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Wilsons Promontory ist einer der größten und populärsten Nationalparks in Victoria und wird von den Einheimischen liebevoll nur "The Prom" genannt. Er liegt 240 km südöstlich von Melbourne. Die charakteristische Landzunge ist der südlichste Zipfel des australischen Kontinents und schnell auf der Karte auszumachen. Das Granitgebirge in ihrer Mitte ist von 130 km Küste umgeben. Dort findet man traumhafte *****Sandstrände, die zum Teil an die Seychellen erinnern. Nur ist das Wasser hier wesentlich kälter. Wenn man bei Foster die Brücke überquert, muss man noch 50 km bis zum einzigen Ort der Halbinsel, Tidal River, fahren. Hier gibt es einen Laden, eine teure Tankstelle und eine großen Campingplatz. Das Ganze erinnert an ein riesiges Pfadfinder-Jugendlager.
Reisezeit ist das ganze Jahr über, zur Ferienzeit sollte man besser nicht hierherkommen. Der Regen fällt auch gleichmäßig aufs Jahr verteilt. Wir hatten im Februar herrliches Wetter, auf der einen Seite der Berge schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel, während sich die weißen Wolken an der anderen Seite stauten und über die Bergkette quollen.
Hinter Foster kommt bald die Grenze des Nationalparks, wo man pro Auto 8 A$ Eintritt für den Tagesausflug zahlt. Bis Tidal River führt die Tour dann 32 km über den Prom Nature Drive, eine schöne Straße mit nur wenigen öffentlich zugänglichen Abzweigungen. Es führen aber Seitenstraßen zu Parkplätzen an den schönsten Stränden und einem Aussichtspunkt auf dem Sattel am Mount Oberon.
Zuerst sollte man zur Whiskey Bay fahren. Ein kurzer Fußweg führt zu einem Traumstrand mit Granitfelsen, auf meinem Bild zu sehen. Weißer Sand, Möwen und ein menschenleerer Strand, wenn man Glück hat und zur richtigen Zeit dort ist.
Etwas weiter führt ein Abstecher zum Squeaky Beach. Er hat eine andere Sandfarbe, hier findet man weißen Sand, während Whiskey Bay brauner ist. Dieser Sand ist so fein, dass fast jeder Schritt ein leicht quietschendes Geräusch verusacht, was dem Strand seinen Namen gab.
Auf der weitläufigen Halbinsel gedeihen Wälder, Farne und auch Heide. Entlang der Küste findet neben felsigen Klippen auch Salzmarschen und Strände. So bietet der Nationalpark Überlebensmöglichkeiten für viele Tiere. Auch einige Mangroven gibt es, sie haben hier allerdings ihre südliche Verbreitungsgrenze erreicht.
Über 200 Vogelarten zählt man hier, ebenso kann man mit viel Glück Wombats, Emus und Koalas entdecken.
In Tidal River gibt es eine Menge halbzahme Wildtiere, tagsüber wollen Dutzende von Pennant-Sittichen (crimson rosella) gefüttert werden. Ganz besonders wild sind sie auf Sonnenblumenkerne. Die rot gefärbten ausgewachenen Tiere sind an Menschen gewöhnt und fliegen auch auf die Hand oder den Kopf. Die Jungtiere (siehe Bunte Gesellen) sind grün gefiedert und etwas scheuer.
Andere Reisende berichteten von wenig scheuen Wombats, die in der Dämmerung sogar auf den Campingplatz kommen würden.
Wichtiger Anlaufpunkt für Besucher und Wanderer ist das Informationszentrum in Tidal River. Hier gibt es eine interessante, nur leider etwas heruntergekommene Ausstellung zur Geschichte des Nationalparks. Ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen mit einer Gesamtlänge von 80 km durchzieht den Park, man kann wählen zwischen Wanderungen von einer halben Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Für längere Wanderungen mit Camping muss man sich bei den Rangern registrieren.
Zum Schnuppern bietet sich der 5 km lange Squeaky Beach Nature Walk an, der von Tidal River über eine Brücke bis zum Parkplatz von Squeaky Beach führt. Hier bekommt man Einblick in die Küstenregion und die dort ansässige Flora und Fauna.
Lebensformen abseits der Küste erwandert man am ebenfalls 5 km langen Lilly Pilly Gully Nature Walk.
Mehrere Vegetationszonen durchquert man beim Aufstieg auf den 558 m hohen Mount Oberon. Vom Parkplatz am Sattel gehen viele weitere Wanderwege ab. Zum sicherlich spektakulären Leuchttum an der Südküste ist man aber mehrere Tage unterwegs, für mich war das nichts...
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Wilsons Promontory
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