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| Jarrahdale |
Rund um Perth ist man relativ schnell im Hinterland, der Stadtverkehr nimmt nur langsam ab. Wir hatten in einem Prospekt vom wunderschönen Swan Valley mit seinen zahlreichen Winzereien und Obstbauern gelesen. Leider führt der Great Northern Highway hier mitten durch das Tal und der Verkehr mit Autos und Trucks war ziemlich heftig. Da auch die Umgebung wenig reizvoll war und die meisten Winerys direkt vom Highway aus zu erreichen waren, hatten wir wenig Lust hier überhaupt anzuhalten. Da war wohl das malerische Clare Valley in South Australia zu sehr im Hinterkopf und wir hatten ähnliches erwartet und wurden enttäuscht.
Also raus aus dem Großstadtlärm und weg von Perth, auf der Suche nach einem Quartier für die nächste Nacht. Die erstbeste Abzweigung führt uns über eine größere Seitenstraße, die Toodyay Road, nach Osten über die Darling Range ins Hinterland in Richtung Toodyay. Der auf der Karte eingezeichnete Ort Gidgegannup erwies sich als Flop, nur ein paar Häuser und keine Campingmöglichkeit.
Viele Kilometer folgten wir der Straße, vorbei an Wäldern und Weisen, bis die Toodyay Road in die Clackline-Toodyay Road einmündet. Einige Kilometer vor Erreichen des Ortes sahen wir ein Hinweisschild nach links auf einen Campground, dem wir erleichtert folgten, denn es wurde schon dunkel. Es führte uns zum gerade von neuen Besitzern übernommenen Moondyne Caravan Park, der inmitten von hohen Bäumen am Berg liegt und der erstaunlich leer war. Dort bekamen wir zwar leider nur einen leicht schrägen Stellplatz, aber für eine Nacht war es O.K. Im Wald tummelten sich viele Vögel und in einem benachbarten Gehege lebten Kängurus und Emus. Insgesamt ein sehr idyllischer Ort. Hätten wir geahnt was uns in den nächsten Tagen noch an Fahrerei erwartete, dann wären wir wahrscheinlich einfach hier stehen geblieben.
Am nächsten Morgen besuchten wir dann noch Toodyay, ein nettes Örtchen. Hier findet man eine alte Mühle, nette Cafés, Kunsthandwerkläden, diverse Winzer, eine Emufarm, eine Alpakafarm, eine Lavendelfarm und eine kleine Eisenbahn, die aber nur an Wochenenden ab Ostern fährt. Ein typischer Ausflugsort für die Städter aus Perth.
Ein Höhepunkt der Sucherei nach einem Stellplatz kam dann am nächsten Tag, an dem wir den kleinen, historischen Ort Jarrahdale im Serpentine Jarrahdale Shire auf der Landkarte entdeckten. Er liegt idyllisch in den Darling Ranges, umgeben von dichtem Jarrah-Wald und nur 50 km südlich von Perth. Die Anreise auf dem Highway war wenig aufregend, die führt vorbei an vielen Gestüten und grünen Pferdeweiden. Dann biegt man in Richtung Berge ab und befindet sich auf einer idyllischen, kleinen Straße und inmitten hoher Bäume.
Auch auf der Fahrt durch den Ort waren wir positiv überrascht, ein nettes Örtchen mit einem General Store und einer einladend aussehenden Taverne, der Jarrahdale Tavern. In Gedanken verzichteten wir schon auf das Kochen am Abend und hofften, zu Fuß hierher zu finden. Doch nachdem wir den Ort ca. 3-mal durchfahren und wieder gewendet hatten erfuhren wir dann auf Anfrage im General-Store, dass es hier in den hübschen Örtchen keine Möglichkeit für Camper gibt. Kein Campground, auch kein offizieller, einfacher Stellplatz im Wald. Aus lauter Frust haben wir vergessen zu fotografieren und nicht ein einziges Bild vom Ort gemacht.
Sehr enttäuscht fuhren wir weiter, auf der Suche nach einem Platz zum Übernachten. Unterwegs wollten wir noch die Serpentine Falls besuchen, ein beliebter Picknickspot, den man über die Falls Road vom South Western Highway aus erreicht. An der Abzweigung befindet sich ein Campingplatz, allerdings nur für Dauercamper mit festen Caravans. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Parkplatz vor den Falls, es war gegen 16:30 Uhr und hier waren ganze Familienverbände zum Picknick versammelt. Nachdem wir unser Auto abgeschlossen hatten wollten wir den kurzen Weg zu den Wasserfällen gehen. Nach der Schranke kam uns ein Ranger entgegen, der ziemlich rüde und ungewohnt unfreundlich mitteilte, er würde gleich alles abschließen und wir sollten wieder gehen. Da machten wir auf dem Absatz wieder kehrt und fuhren weiter.
Der nächste Caravanpark, einige Kilometer entfernt, war komplett ausgebucht, ebenso der nächste. Zwar iddyllisch auf einer Farm gelegen und mit Hinweisschild an der Straße, aber auf Farm teilte man uns mit, jeder der festen Stellplatz hätte eine eigene Toilette und daher könnten wir auch nicht einfach irgendwo gegen Bezahlung auf einer Wiese stehen, weil es eben keine Gemeinschaftstoiletten gäbe. Also mussten wir noch weitere Kilometer fahren bis zur nächsten auf der Karte eingezeichneten Möglichkeit. In der dicht besiedelten Region aus Privatgrundstücken gab es auch keine Chance, einen "wilden" Stellplatz für die Nacht zu finden. Schwer genervt erreichten wir dann schließlich kurz vor Sonnenuntergang den ebenfalls ausgebuchten Campingplatz in Pinjara. Der Verwalter erklärte seinen Platz zwar als ausgebucht - typisch für Ostern - bot uns dann auf dem übervollen Platz noch eine kleine Ecke der Gemeinschaftswiese, auf der sich schon viele Camper befanden. Ohne Quittung, versteht sich...
Da standen wir nun, auf 12m² direkt am Weg hinter der Campingküche und über einem Ameisenhaufen, kaum Platz für Tische und Stühle und froh, überhaupt noch irgendwo untergekommen zu sein. Die Nacht war laut, denn es wurde gefeiert in der Nachbarschaft, trotzdem schliefen wir auf Grund der Anstrengung tief und traumlos.
Am nächsten Tag wollten wir möglichst weit weg von der Küste und dem Osterverkehr und beschlossen, ins Hinterland Richtung York in den Central Wheatbelt zu fahren. Da die Region im November weniger attraktiv ist als die Küste hofften wir dort auf weniger Ferienverkehr. So war es dann auch und wir fanden einen netten Stellplatz für die letzte Nacht in Northam. Mehr dazu auf dieser Seite.
Der Weg über die Darling Range führte uns dann noch einmal durch das kleine Jarrahdale. Wir passierten den Waldweg, an dem wir einen Tag zuvor gewendet hatten und folgten der kleinen Straße ohne viel Verkehr weiter durch den Wald. Überall machen Schilder darauf aufmerksam, dass man sich hier in einem Wasserschutzgebiet befindet.
Bevor die Straße auf dem Albany Highway endet, befinden sich rechts und links diverse Parkplätze im Wald, von denen aus man kleine Rundwege wandern konnte. Süchtig nach ein wenig Bewegung und frischer Luft parkten wir dort und liefen einen der Wege ab. Es gab hier sogar einige Bird Hides an Wasserstellen, leider meist ohne Wasser und somit auch ohne großes Vogelleben. Alles recht trocken und tot im November, trotzdem war der Spaziergang schön, weil weit und breit kein Mensch zu sehen war. Am Ende ärgerten wir uns, denn auf dem Parkplatz hätten wir auch wunderbar übernachten können – wären wir am Tag zuvor nur ein paar Kilometer weiter gefahren...
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