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BURRA

Burra liegt eigentlich weit abseits der üblichen Touristenströme inmitten einer Landschaft, die durch Viehzucht, Weizenanbau und relativ öde Landschaftsformen geprägt ist. Trotzdem lohnt sich ein Abstecher hierher, man befindet sich ca. 160 Km nördlich von Adelaide. Von Burra ins grüne, idyllische Clare Valley sind es nur 43 Km.

Der Himmel ist hier weit und wenn - wie bei unserem Besuch - die Wolken drüberziehen hat die Region um Burra etwas magisches. Ausserdem ist dieser Ort einer der weltweit am besten erhaltenen Bergbausiedlungen aus der Kolonialzeit, auch wenn die etwas mehr als 2.300 Einwohner heute überwiegend von der Landwirtschaft leben.

In eigener Regie kann man zu Fuß oder im Auto die Heritage Passport Tour machen. Mit dem so genannten Heritage Passport, der für einen geringen Betrag vom Fremdenverkehrsbüro erhältlich ist, können 43 historische Stätten besichtigt werden. Sieben davon lassen sich mit dem Passport-Schlüssel öffnen, unter anderem das ehemalige Polizeirevier. So gelangt man in die vielen kleinen Straßen zu Cottages der Pioniere wie dem Malowen Lowarth Cottage, zu Kirchen, Museen, zum Gefängnis und zur Monster Mine.

Es gibt auch ein Bergbaumuseum in Burra und inmitten der Stadt steht ein kleiner Pavillion mit Park und dem üblichen Denkmal davor, unten auf dem Foto zu sehen.

Zentraler Anlaufpunkt ist also wie so oft die Tourist Information, untergebracht in einem schönen Haus aus dem Jahr 1890 am Market Square. Leider war man hier sehr mundfaul und provinziell, was wir sonst in Australien nur selten erlebt haben. Was war passiert?:

Draußen war es ziemlich windig und wir suchten mit unserem Allradcamper ein etwas windgeschütztes Plätzchen außerhalb der Stadt. Also fragten wir im Tourist Office nach einer Möglichkeit zum Bushcamping und erwähnten, dass wir ein wenig Schutz vor dem Wind suchten - was in der pastoralen Landschaft um die Stadt doch eher Mangelware ist. Zu unserer Überraschung bekamen wir von dem Herrn dort ohne Ironie zu hören: "Tja, jeder sucht sich halt selbst aus wie er Urlaub macht und wo er schläft."

Und tschüss, Burra.

Wir fuhren an diesem Tag noch weiter bis zum Mount Remarkable Nationalpark, was wir auch nicht bereut haben, denn dort war es sehr schön.

Historisches

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Kupferbergbau für Burra besonders wichtig, entdeckt wurde das Metall von Schafhirten im Jahr 1845.

Die Mine wurde betrieben von der South Australian Mining Association und die Stadt wurde zum wichtigsten Kupferzentrum weltweit und zog viele Einwanderer aus aller Welt an, hauptsächlich aus Cornwell und Wales in England, aus Deutschland, China und Südamerika. Sie bauten rund um die Stadt ihre eigenen, kleinen Orte wie Redruth, Aberdeen, New Aberdeen, Hampton, Copperhouse, Kooringa, Llwchwr and Lostwithiel.

In Ochsenwagen und später mit Maultierkarren beförderte man das Kupfer in Richtung Adelaide. Später übernahm die Eisenbahn diese Aufgabe und im Jahr 1877 wurde der Bergbau eingestellt. In ihrer Blütezeit hatte die Stadt über 5.000 Einwohner.

Sie endete allerdings nicht als Geisterstadt, wie so viele, sondern konnte dank der Möglichkeiten für gute Landwirtschaft einige Bewohner halten.

Noch heute sind Bergmannshütten und Schornsteine erhalten, allerdings befinden sich viele dieser Gebäude nicht mehr in einem guten Zustand. Wie in Australien üblich verweisen auch hier Schilder mit der Aufschrift "Historic Site" auf fast jeden Steinhaufen am Wegrand, der einmal ein Haus war.

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Burra

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