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Kein Besuch in Albany ist vollkommen, wenn man nicht mindestens ein paar Stunden im 10 Kilometer südlich gelegenen Torndirrup National Park an der Frenchman Bay verbracht hat. Er befindet sich auf der Flinders Halbinsel und ist bekannt für seine Naturschönheiten, die sich wie Perlen an der Schnur an der wilden Küste entlang reihen: Natural Bridge, The Gap, the Blowholes, the Gorge, Newles Inlet und das Museum Whale World.
Der Name Torndirrup stammt aus der Sprache der lokalen Aborigines, es gab welche vom Stamm der Torndirrup, die einst dort lebten wo sich heute Albany befindet. Die Region wurde im Jahr 1918 eines der ersten Schutzgebiete im Staat Western Australia, aber als Nationalpark eingerichtet und benannt wurde sie erst 1968/69 und der erste Ranger für den Nationalpark bezog die Ranger Station 1973.
Im 39 km² großen Nationalpark findet man vor allem spektakuläre Küstenszenerien mit rauen Granitklippen, Spalten, Gischtlöchern, Sandstränden und grünem Hinterland. Es gibt niedrige Küstenvegetation mit Peppermints auf den sandigen Dünen und auf der Vancouver Peninsula findet man auch Karriwälder, die hier allerdings nicht so hoch werden wie weiter im Westen. Banksien blühen hier auch in verschwenderischer Pracht, die dicken Blütenstände sehen aus wie hübsche Klobürsten. Eine botanische Rarität ist der Albany woollybush (Adenanthos sericeus).
Im Winter kommen die Bewohner von Albany gerne hierher, um Wale und Albatrosse zu beobachten. Ansonsten leben im Nationalpark Possums, Kängurus, Bandicoots und Buschratten, wir bekamen allerdings keines der meist nachts aktiven Tierchen zu sehen. Auch Vögel und Reptilien sind hier zahlreich vertreten.
Es gibt einige Wanderwege im Park, der längste und härteste ist der 10 Kilometer lange Weg zum Bald Head, für den man 6-8 Stunden rechnen sollte. Er führt entlang der Höhenzüge der Flinders Peninsula Isthmus Hill und Limestone Head bis zum Bald Head, einem Felsmassiv, das die ersten Entdecker zum King George Sound führte. Dort befindet man sich am östlichsten Ende des Torndirrup National Park.
Zu den Blowholes führt ein 1,5 Kilometer langer Weg, für den man ca. 40 Minuten braucht. An einer Abbruchkante im Granit kommt Luft und gurgelnde Geräusche aus Felslöchern, während man Wasserspritzer hier eher selten zu sehen bekommt.
Der Stony Hill Heritage Walk führt auf den gleichnamigen Hügel, auf dem man Granitformationen findet. Der Weg ist nicht lang, nur ca. 15 Minuten läuft man einmal rum, dafür befindet man sich auf dem höchsten Punkt im Nationalpark und wird mit einem 360° Blick belohnt.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit innerhalb der Nationalparkgrenzen ist The Gap, der ich eine eigene Seite mit vielen Bildern gewidmet habe. Aber auch die direkt daneben liegende Natural Bridge ist einen Besuch wert. Hier hat der wilde Ozean aus dem Granitfels der Küste eine natürlich Brücke geformt. Die Ausblicke entlang der Küste sind von hier aus mehr als sehenswert. Wir kamen am späten Nachmittag und die See war rau und der Wind blies heftig und kühl. Leider hatten wir ziemlich Gegenlicht beim Fotografieren. Der Weg vom Parkplatz einmal rund ist nur 300 Meter lang, weit zu gehen hat man hier nicht. Danach besuchten wir The Gap und verließen den Torndirrup National Park wieder auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Denn Einrichtungen gibt es im Park gar keine. Alles was man braucht wie Toiletten, Picknicktische, Campgrounds oder Shops findet man im nahen Albany.
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