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Wenn an in Halls Gap in den Grampians wohnt, kann man von dort aus einen schönen Tagesausflug machen. Über Stawell geht es auf dem Western Highway nach Great Western, einem traditionsreichen, hübschen Weinbauort. Kleine Häuschen mit schönen Vorgärten bestimmen hier das Straßenbild, eine grüne Oase. Im Hintergrund sieht man die Shilouette der Grampians. Der Western Highway führt von Great Western weiter nach Ararat, dort zweigt der Pyrenees Highway ab in ein weiteres großes Weinanbaugebiet, die Pyrenees mit den Hauptorten Moonambel und Avoca.
Es gibt viele winemakers in Great Western, der Ort pflegt eine lange Tradition des Weinanbaus. Kleinere winerys sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Da wären Best`s Wines, Donovan Wines, die Garden Gully Winery, Kimbarra Wines, und näher an Ararat noch die Montatra Winery und Mount Langi Ghiran.
Die größte und bekannteste winery der Region ist aber Seppelt Great Western. Seppelt, hier die sehr informative Homepage, bietet dem Besucher eine sehr interessante Führung an. Hier in der Niederlassung in Great Western wird hauptsächlich sparkling wine produziert, nach Aussage unseres Führers es ist die größte Sektkellerei der südlichen Hemisphäre.
Der Weg zu Seppelt ist vom Highway her ausgeschildert. Wenn man sich nähert, so sucht man als Europäer vergeblich ein traditionsreiches Weingut im historischen Stil. Überhaupt haben wir in dieser Weingegend ziemlich wenig Weinreben gesehen. Nur ein Alibifeld direkt neben der Fabrik zeigt an, das man hier richtig ist. Der meiste Wein wird nicht hier in der Region angebaut, sondern von verscheidenen Anbaugebieten her angeliefert. Hohe, silberne Tanks bestimmen das Bild einer australischen winery, sie mutet eher an wie eine Chemiefabrik. Das musste ich einfach mal fotografieren.
Der Parkplatz ist riesig und lässt auf die Zahl der Arbeitsplätze schließen, die hier entstanden sind. Es gibt einen sehr schönen Verkaufsraum mit allen Seppelt-Produkten zum Cellar-Door-Preis. Natürlich kann man kostenlos alles probieren, eine große Versuchung. Mir hat es besonders ein Portwein angetan, der "Seppelt Muscat NV Rutherglen Seppeltsfield Show Muscat", von dem 375ml ca. 29 A$ kosten. Unbedingt probieren!
Zweimal täglich werden Führungen durch die Keller von Sepplet angeboten. Wir waren nur zu viert und ein sehr netter Führer zeigte uns erst ein lehrreiches Video über die Weinherstellung selbst und danach die heiligen Hallen unter Tage.
Die Keller von Seppelt sind etwas Besonderes. Ehemals waren es Stollen, die zur Goldgräberzeit entstanden. Hier ist heute die ideale Temperatur, um Sekt zu lagern und reifen zu lassen. 1,7 Millionen Flaschen lagern hier in langen, schummrigen Gängen. Es ist leicht feucht und ein Schimmelpilz, der mit Werkzeugen aus Europa eingeschleppt wurde, bildet einen Flaum auf den älteren Flaschen und an den Wänden. Berühren verboten: Explosionsgefahr!
Die Gänge sind mit Sägemehl ausgestreut, um die Feuchtigkeit zu binden. Auch Fässer und Flaschen mit Wein lagern hier, aber Hauptumsatz macht der Sekt, der nach der Méthode Champenoise und nach der schnelleren deutschen Transfermethode hergestellt wird. Zum großen Teil noch von Hand gerüttelt und nach Sorten sortiert wartet er hier unten auf die optimale Reife. Einige Schätzchen wurden uns auch gezeigt, besondere Jahrgänge, von denen es nur noch wenige Flaschen gibt.
Wer will und es sich leisten kann, dem wird hier unten auch ein eigenes, abschließbares Wandfach als Wein- und Sektkeller vermietet. So konnten wir zum Beispiel den Lagerraum des ehemaligen australischen Premiers Frazer bewundern. Die Tür war mit seinem Wappen verziert, zu besonderen Gelegenheiten gab es sogar Empfänge in dem hier größer ausgebauten Keller, der an dieser Stelle sogar mit einem Kronleuchter ausgestattet war. Ein richtiges Dracula-Ambiente...
Wer im Jahr 2000 Seppelt besucht, der wird recht leere Keller vorfinden. Gerade zur Jahreswende 1999 wurde eine riesige Charge Milleniums-Sekt vermarktet, jetzt müssen die Gänge im Laufe der Jahre wieder aufgefüllt werden.
Am Ende der der Führung stand eine Wein- und Sektprobe. Gefährlich, es war Mittag und wir hatten danach ja noch einges vor. In einem historischen Schankraum wurde dann ausgeschenkt. Die lange Geschichte der Firma ist überall auf Fotos und in ausgestellten alten Gegenständen lebendig. Wenn einem dann so viel Gutes wird beschert.... Wenigstens einen winzigen Schluck...*hick*
Die Kellerbilder auf dieser Seite sind alles Standbilder vom Video, daher die etwas mindere Qualität.
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