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Der Emu (dromaius novaehollandiae) ist ein reiner Laufvogel und er kann bis zu 2 m groß und 55 Kg schwer werden. Er kann bis zu 50 Km/h schnell rennen und erstaunlicherweise auch gut und ausdauernd schwimmen. Auch wenn sie so ähnlich aussehen, Emus sind nicht verwandt mit dem Strauß, sondern mit dem Kasuar. Aus den ehemals flugfähigen Tieren wurden in der australischen Isolation am Boden lebende Laufvögel, die Rückbildung der Flügel ließ nur noch kurze Stummel übrig.
Wenn man mit offenen Augen durch Australien fährt kann man diese Vögel gar nicht verpassen, die meist in kleinen Gruppen herumziehen und in fast allen Vegetationsgebieten beheimatet sind. Bei Regen vermehren sich die Tiere stark, bei Dürreperioden wird die Anzahl dezimiert.
Dem örtlich und zeitlich wechselhaften Nahrungsangebot ihres Lebensraumes haben sie sich durch eine nomadische Lebensweise angepasst. Vor allem im trockenen Outback müssen sie große Distanzen zurücklegen um genügend Futter zu finden. Es ist erstaunlich, in welch öden Gegenden man noch auf Gruppen von Emus trifft.
In einigen Restaurants findet man Emu auch auf der Speisekarte, meist als Steaks. Australische Emus sind neuerdings auch der letzte Schrei in der europäischen Küche, deshalb gibt es schon Emufarmen in Australien, die die Tiere züchten. Die Australier können sich an diese Kost aber nur schwer gewöhnen. Das Emufleisch hat einen rindähnlichen Geschmack. Wir waren leider im falschen Restaurant, der Vogel war zäh und bestimmt schon einige Kilometerchen gelaufen.
Das Fleisch schmeckt auch den Aborigines, die ganz eigene Jagdmethoden entwickelt haben:
Emus sind verspielt und neugierig. Die Neugier wird ihnen oft zum Verhängnis, denn die Aborigines machen sich diese Eigenschaft bei der Jagd zunutze. Sie setzen sich hinter einen Busch und wispern lange und anhaltend. Die neugierigen Emus kommen bis auf wenige Meter heran und sind so eine leichte Beute. Wenn ein Aboriginal auf einen Baum klettert und einen Ball oder ähnliches an einer langen Schnur in schnelle Drehung versetzt, dann sind die Emus ebenfalls fasziniert und kommen so nahe, das man sie von Baum aus erlegen kann.
Das Brutverhalten der Emus ist nicht besonders partnerschaftlich. Das Weibchen sucht sich den Partner aus, legt nach der Begattung die Eier in das vom Männchen gebaute Nest und sucht flugs das Weite. Das meist kleinere Männchen ist nun alleine für das Ausbrüten der dunkelgrünen Eier zuständig.
Brutpflege und Aufzucht der Jungen ist bei den Emus also reine Männersache. Im Nest liegen fünfzehn bis fünfundzwanzig riesige Eier, ca. 650 gr. schwer. Das Männchen muss sie nun acht bis zehn Wochen lang bebrüten, das Weibchen zeigt keinerlei Interesse mehr.
Auch nach dem Schlüpfen kümmern sich nur die Männchen um Aufzucht und Pflege. Die kleinen Emus sind gestreift. Erst nach zwei bis drei Jahren sind die Jungvögel erwachsen und fortpflanzungsfähig.
Video zum Thema
Emu Chicks hatching
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