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Die Kleinstadt Vila Franca do Campo wird überragt von der 1764 erbauten Kapelle "Ermida de Nossa Senhora da Paz", ein sehr beliebtes Fotomotiv auf São Miguel.
Das Heiligtum "Unserer Lieben Frau des Friedens" befindet sich auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges und dominiert diesen oberhalb der Stadt weithin sichtbar, hier lohnt sich ein kurzer Besuch auf jeden Fall.
Die Anfahrt führt ziemlich verwinkelt durch Vila Franca do Campo und man sollte sich wegen der Einbahnstraßen dabei von Google-Maps leiten lassen. Der letzte, ziemlich steile Abschnitt hinauf ist zudem recht eng. Also unbedingt vorsichtig fahren und auf Gegenverkehr achten. Unterhalb der Kapelle kann man dann am Straßenrand parken, es gibt auch einen Aussichtspunkt mit ein paar wenigen Parkplätzen. Bei Ankunft wurden wir von freilaufenden hübschen Hähnchen begrüßt. Hier oben genießt man den Blick auf die Stadt und die vorgelagerte leine Vulkaninsel Ilhéu de Vila Franca do Campo.
Zur Kapelle hoch führt ein mit Azulejos, den typischen blauen Kacheln, geschmückter sehr fotogener symmetrischer Treppenweg aus Basalt über 9 Zwischenplattformen bis zur Kirche hoch. Auf jeder Plattform gibt es zentral ein aus Kacheln zusammengesetztes Bild von den Stationen des Kreuzwegs Jesu und der Mariengeschichte, weitere finden sich hinter der Kapelle an der Begrenzungsmauer der obersten Plattform. Insgegsamt sind es bis oben 100 Stufen über 10 mal 2 Treppen. Der Aufgang ist mit Hortensien und Schmucklilien eingerahmt. Im Mai fingen diese gerade an zu blühen, im Sommer sieht das sicher noch viel prächtiger aus als auf meinen Bildern.
Leider waren wir an einem Sonntag hier und das auch nicht gerade bei bestem Wetter, es fing sogar ein bisschen an zu tröpfeln. Also ein recht normales Wetter für die Gegnd. So war es recht schierig, den Aufgang mal ohne Menschen zu fotografieren. Ganz anders wie immer auf den Instagramm-tauglichen Aufnahmen gezeigt, die meist bei bestem Licht mit Drohnen aufgenommen werden.
Auch oben auf der Aussichtsplattform selbst findet man einige sehr schöne Kachelbilder und die Aussicht von hier bietet einen umfassenden Blick über diesen Abschnitt der Südküste der Insel. Direkt dahinter beginnt die Landwirtschaft mit Wiesen und Kühen. Außerdem gibt es hier oben auch öffentliche Toiletten.
Die Kapelle ist seit 2004 als Eigentum von öffentlichem Interesse eingestuft. Leider war hier alles abgeschlossen und wir konnten sie im Inneren nicht besichtigen.
Das kleine, 1764 erbaute Gotteshaus geht auf einen primitiveren Bau zurück, der der Überlieferung zufolge möglicherweise schon im 16. Jahrhundert an der Stelle errichtet wurde. Das heutige Gebäuse, das auf dem vorherigen errichtet wurde, stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Am 1. Januar 2025, dem Weltfriedenstag und dem Tag der Heiligen Mutter Gottes, wurde die Kapelle zum Diözesanheiligtum erhoben, dem ersten Marienheiligtum auf der Insel São Miguel.
Die Wahl des Standortes hat mit einer Legende zu tun, die wird schön auf einer Tafel in der Grotte beschrieben: Viele Hirten arbeiteten in den Hügeln um Vila Franca do Campo. Eines Tages suchten einige von ihnen Schutz vor dem schlechten Wetter in einer der Höhlen und fanden dort ein Bildnis der Muttergottes. Erstaunt über den Fund brachten sie es zur Hauptkirche und gaben es dem Pfarrer.
Am nächsten Tag fanden die Hirten das Bildnis erneut in derselben Höhle. Nachdem sie zur Hauptkirche zurückgebracht worden waren, wiederholte sich das Phänomen einige Tage lang, bis die Menschen begriffen, dass das Bildnis dort eine Kapelle errichten wollte. Man fasste den Entschluss, dem Bild einen Bildstock an einer etwas besser geschützten Stelle zu errichten und brachte die Baumaterialien dorthin. Als am nächsten Tag die Bauarbeiten beginnen sollten, fanden die Bauarbeiter die Materialien an der ursprünglichen Stelle aufgeschichtet wieder, an der das Bild zuerst gefunden wurde. Daraufhin wurde die Ermida de Nossa Senhora da Paz dann genau dort errichtet.
Eigentlich wollten wir hier noch einmal gegen Abend herkommen, leider war das Wetter in den letzten Tagen unseres Aufenthaltes nicht mehr so schön und der Ort oft unterhalb der Wolken. Da lohnte sich der weite Weg nicht, da kaum anderes Licht herrschte als bei unserem ersten Besuch.
In den Sommermonaten, wenn zu viele Touristen auf der Insel unterwegs sind, hat man hier hier gegen Abend oder ganz früh am Morgen sicher mehr Ruhe und auch das Licht ist dann viel schöner.
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