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Diese Unterkunft haben wir erst recht spät gebucht, denn bei dem ursprünglich ausgewählten Haus im Nordosten hatten wir uns mit den Buchungsdaten vertan und eine Umbuchung war danach nicht mehr möglich. Im Nachhinein stellte sich das als Glücksfall heraus, denn hier in Caloura an der Südkpüste wohnte man zentraler, etwas günstiger, weil kleiner, und hier schien Mitte Mai dann auch viel öfter die Sonne.
Mit dem Namen habe ich Probleme, denn gebucht hatten wir über Booking unter dem sperrigen Namen "Nature & Sea - Casa Vinhateira West Duplex". Auf Google-Maps steht die Unterkunft aber unter "Caloura Mar Turismo", nebenan gibt es die "Caloura Mar Events".
Das kleine Haus mit 3 Ferienwohnungen steht mit der Rückwand an der Straße nach Caloura und ist ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude, das liebevoll und aufwendig saniert und ausgebaut wurde. In den beiden oberen Stockwerken befinden sich auf zwei Ebenen jeweils zwei baugleiche Wohnungen spiegelverkehrt, den Eingang erreicht man jeweils über eine seitliche Treppe und eine kleine Terrasse mit Tisch und Stühlen.
Eine weitere, größere Wohnung befindet sich im Erdgeschoss, dort gibt es auch einen kleinen Verschlag unter der Treppe mit einer Waschmaschine, die wir in den ersten Urlaubstagen aber noch nicht genutzt haben. Bei Ankunft zeigte uns die Schwester der Vermieterin, die im Haupthaus wohnt, die Wohnung und übergab den Schlüssel. Dann bekamen wir noch eine WhatsApp mit Restaurantempfehlungen und Telefonnummern.
Obwohl das Haus direkt an einer Straße liegt, ist es hier sehr ruhig. Der Weg zum Hafen von Caloura ist eine Sackgasse und das Grundstück auf der gegenüber liegenden Seite war noch grün und unbebaut. Das kann sich ändern, denn es steht zum Verkauf: für knapp über 1 Million Euro kann man hier ein unerschlossenes, verwildertes Grundstück von 8.140 m² in Hanglage kaufen.
Ansonsten hat man es hier sehr gut, denn die Besitzer haben ein riesiges Grundstück, das von der Straße aus bis an die Steilküste reicht. Darauf wird Landwirtschaft betrieben, es gibt einige alte Gewächshäuser und man schaut von der Wohnung auf das wunderschöne, alte Haupthaus mit gepflegten Wegen und Garten rundum.
Hier finden auch Events statt, daher schaut man von der Terrasse des Duplex West auf einen Parkplatz, das per Funk zu bedienende Eingangstor und den Sonnenuntergang. An normalen Tagen parkten hier nur bis zu 4 Fahrzeuge inklusive unserem eigenen direkt vor der Treppe zur Wohnung. In 8 Tagen fand nur eine Veranstaltung statt, eine große Kommunion. Bis auf viele weitere geparkte Autos haben wir davon gar nichts mitbekommen. Auf der anderen Seite im Duplex Ost sieht man auch Bäume und den Sonnenaufgang. Die Wohnung unten fanden wir eher dunkel und weniger attraktiv, dafür hat sie mehr Platz.
Die Gäste dürfen auch den Pool auf dem Gelände mitbenutzen. Leider war es uns zum Schwimmen noch ein wenig zu frisch. Aber man kann auf dem Privatgrund bis an die Steilküste spazieren und auf die Felsenklippen schauen. Alles ist grün hier, Vogelzwitschern überall und auf den Mauern und unter Ziegelsteinen tummeln sich Unmengen an Madeira-Echsen. Bei Annäherung sind sie aber schnell in Spalten und Ritzen verschwunden.
Hier sahen wir jeden Abend Fledermäuse und in der Nacht nach Sonnenuntergang hörten wir zum ersten Mal die markanten Aua-Aua-Schreie der Gelbschnabel-Sturmvögel, die uns noch die nächsten Wochen begleiten sollten und die wir seitdem vermissen.
Die Ferienwohnung liegt direkt an der nicht viel befahrenen Rua da Caloura in Caloura, einem Dorf im Vale de Cabaços, Teil von Água de Pau im Kreis Lagoa an der Südküste von São Miguel. Das riesige Grundstück endet oberhalb einer Steilküste und darf von den Gästen erkundet werden.
Zum Flughafen Ponta Delgada sind es von hier aus 22 Kilometer. 1,7 Kilometer entfernt befindet sich der Strand Baixa d'Areia und 13 Kilometer entfernt der See Lagoa do Fogo. Zum Terra Nostra Park in Furnas sind es kurvige 30,5 Kilometer.
Der Ort Caloura bietet zwei Badestellen, eine am Hafen und eine an der Ponta da Galera. Beides ist von der Unterkunft aus fußläufig zu erreichen.
Große Supermärkte mit sehr gutem Angebot findet man im nahen Lagoa oder in Vila Franca do Campo.
Die 30 m² große Wohnung wurde sehr schön mit viel Holz ausgebaut. Warmes Kieferholz an den Wänden und für Einbauschränke, auch auf dem Boden. Dafür war es etwas zu weich und die Vormieter hatten schon Absatzabdrücke auf den Treppen und die Stuhlbeine runde Kuhlen auf dem Boden hinterlassen.
Wenn man das Haus betritt, steht man gleich in der Küche. Sie bietet alles, was man so braucht. Es gibt eine Nespresso Maschine für Kapseln, davon lagen noch einige dabei, ebenso wie Teebeutel, Salz und Pfeffer und Essig und Öl. Für Kochorgien war es hier etwas klein, aber wir waren hier an sechs von acht Abenden im Ort essen und haben sonst nur Käse mit Brot und Wein gegessen, weil wir bei Ausflügen schon Mittags einen Imbis besucht hatten. Dafür steht ein Tisch im Inneren und auch der Tisch auf der Veranda zur Verfügung. Draussen konnten wir auch frühstücken, es war am Morgen schon schön warm.
Im West Duplex war ursprünglich der Kamin angebaut, den hat man im Inneren stehen gelassen als Nische mit Mauerwerk, was dem Raum ein eigenes Ambiente verleiht. Es gibt ein gemütliches Sofa und diverse Lichtquellen, dazu einen Fernseher und Klimaanlage im ganzen Haus. Hinter der Küche liegt das Badezimmer mit einer guten und geräumigen Dusche, man kann das Fenster aufmachen und auch mit dem gegenüber im Flur befindlichen Fenster quer lüften. Die mintfarbigen Fliesen passen schön zum Holz, das Waschbecken ist in einer Nische eingebaut. Die Ablagefläche rundum war knapp, aber ausreichend.
Eine Treppe führt hinauf ins Schlafzimmer, das ist sehr geräumig und hat einen Schriebtisch und ein wunderschönes Panaoramafenster. Hier blickt man vom Bett in Richtung Meer, über das grüne Grundstück und mit dem Haupthaus am Blickrand. Wir sahen Segelboote, Fischerboote und sogar ein Kreuzfahrtschiff in der Ferne vorbei fahren. Vor dem Fenster stand ein flaches Gebilde, unter dem sich ein weiteres Bett versteckte. Wir haben es als praktische Kleider-Ablage und Sitzplatz vor dem Fenster genutzt. Zwei weitere kleinere Fenster sorgen hier oben ebenfalls für Frischluft und auch die Klimaanlage funktioniert hervorragend und ist sehr leise.
Die Kleidung verschwindet komplett mit den Koffern in den Einbauschränken, die bei Öffnung beleuchtet sind. Für Leute mit schwacher Blase ist die Unterkunft weniger geeignet, da man zur Toilette immer die lange Treppe runter und rauf muss.
Wir haben hier wunderbar geschlafen und uns in der Unterkunft und auch im Ort Caloura sehr wohl gefühlt. Bleibt noch zu erwähnen, dass wir mit den Vermietern bis zur Anfrage der Urzeit für den Checkout keinen Kontakt mehr hatten, wir hätten uns aber bei Bedarf per WhatsApp melden können.
Direkt am Fischerhafen von Caloura liegt ein Restaurant namens Bar Caloura. Hier liegt der Fokus auf frischem Fisch und Meeresfrüchten, die täglich fangfrisch von lokalen Fischern geliefert werden. Von weit her kommen die Gäste hierher und in der Hochsaison sollte man unbedingt reservieren.
Wir waren hier drei Mal essen und sind immer ohne eine Reservierung gekommen, was kein Problem war. Allerdings darf man dann auch nicht auf den Tisch in erster Reihe direkt am Meer spekulieren. Dort wollten wir aber soweiso nicht sitzen, denn am Abend wurde es doch recht frisch mit Wind. Auch der "geschlossene" Teil mit Glaswänden ist recht zugig, man sollte sich immer eine Jacke mitnehmen.
Die Bar Caloura hat täglich durchgehend von 12:00 bis 21:30 Uhr geöffnet und die Bedienungen sind sehr nett und sprechen gut Englisch. Das Ambiente ist eher etwas lauter und "Family Restaurant". Es gibt freies WiFi und es ist typisch Azoren: Papierbelag unter dem Teller, Brot und Besteck kommen in Papiertüten an den Tisch.
Klassiker auf der Speisekarte sind hier die frischen Fische, die nur mit Salz vom Grill kommen. Preise pro Person zwischen 15,00 und 25,00 Euro je nach Sorte. Es gibt täglich an der Tafel eine andere Auswahl wie Thunfisch, Schwarzer Degenfisch, Rochen, Papageifisch oder Barracuda. Auch Lapas, das sind Napfschnecken, gegrillt mit Knoblauch, sind beliebt. Sie dürfen aber auf den Azoren erst ab 01.06. geerntet werden und waren bei unserem Aufenthalt noch importiert. Auch Oktapussalat oder Fischsuppe als Vorspeise sind zu empfehlen.
Es gibt zu den Fischplatten ein Salatbuffet, an dem man sich bedienen kann, da gab es auch Bohnen und Rotkohl. Essig und Öl, Salz und Pfeffer musste man sich selbst nehmen und dazu tun. Auf dem Fischteller gab es noch Pellkarfoffeln und etwas gegrilltes Gemüse als Beilage.
Zum Essen tranken wir 2 x glasweise weißen Azorenwein, hier wird "Terras de Lava" aus Pico sehr großzügig ausgeschenkt. Der Kellner hatte an einem Tag noch einen Rest in der Flasche und stellte diese dann einfach zum Nachschenken auf den Tisch. Und das bei einem Glaspreis von 5 Euro. An einem Tag entschieden wir uns für ein Bier.
Auf dem Weg zur Bar Caloura kamen wir noch am recht neuen Restaurant namens Adega vorbei, das sich in einem alten Gebäude direkt gegenüber vom barocken Convento da Caloura befindet. Es handelt sich um ein historisches Steingebäude, ehemals Weinkeller und Zisterne, mit charakteristischen gewölbten Decken und Natursteinwänden, was dem Ambiente ein einzigartig rustikales Flair verleiht.
Auch hier ist man fokussiert auf Meeresfrüchte, Fisch und gegrillte Gerichte, eine gelungene Mischung aus mediterraner und regionaler Küche, die täglich frisch auf eine Tafel geschrieben wird. Eine ganz andere Liga als die Bar Caloura, auch hier waren wir drei Mal essen. Dick geschnittenes Thunfisch-Steak, perfekt medium-rare gegrillt, leckeres Risotto mit Shrimps und Käse und als Highlight am letzten Tag ein wirkliches wunderbares Duck Confit, reichhaltig und aromatisch. Wir waren begeistert.
Weine und leckere Desserts wie flambierte Azoren-Ananas mit Eis runden das Menü stilvoll ab, preislich lagen wir hier knapp über 100 Euro pro Abend. Geöffnet ist ab ca. 18:30 Uhr an meist 4 Wochentagen. Das ändert sich aber wohl öfter, also besser vorher anfragen unter +35 1935614425.
Wir hatten einen netten Plausch mit der Besitzeren, deren schwedisch-stämmiger Mann ist der Chef der Küche. Das alte Haus soll bald ein Hotel mit 10 Zimmern werden, ein toller Pool ist schon im Garten vorhanden und muss noch renoviert werden. Wird sicher mal schön und auf hohem Niveau, so wie die Küche.
Eine schöne Wohnung in ruhiger und grüner Umgebung, es hat uns sehr gut gefallen bei Caloura Mar Turismo.
Hier ist ein Link zu Booking.com, direkt zur Nature & Sea - Casa Vinhateira West Duplex.
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