Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Was ist ein Warung? Da streiten sich die Geister... Meist wird Warung mit "kleines, einfaches Restaurant" übersetzt. Für die meisten Balireisenden ist es eher eine Garküche oder ein Restaurantname. Ich möchte gerne mal wissen, wieviele "Mades Warung" es auf der Insel der Götter gibt...
Aber ein Warung ist viel mehr als ein Ort, an dem man eine Kleinigkeit essen kann. Hier kauft man ein Päckchen Kretek-Zigaretten, die mit Nelkenaroma versetzt den Hustenreiz betäuben - Gewürznelken gibt es im Bergland wirklich genug - , hier begegnet man Freunden, und es ist der wichtigste Treff im Ort. Je weiter man sich von den Touristenorten entfernt, um so ursprünglicher werden die Warungs in ihrer Multifunktionalität. Es ist der richtige Platz für Klatsch und Tratsch, Gerüchte, Debatten und private Geständnisse - eben ein guter alter Tante-Emma-Laden auf balinesisch.
Cafe, Restaurant, Drogerie, Lebensmittelladen, oft mit Wänden aus geflochtenen Bambusstreifen und gestampfter Erde oder Zement als Fußboden. Manchmal ist es auch nur ein langer Tisch mit einer Holzbank davor. Vorne steht die Getränkeauswahl und dahinter in diversen Schüsseln alles, was man für einen kleinen Imbiss braucht.
Wackelige mobile Karren wie auf meinem Bild oben gibt es überall auf Bali. Kleine Warungs auf Rädern sozusagen. Sie bieten meist nur ein Gericht an und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch bei Festen, Hahnenkämpfen und anderen Veranstaltungen werden transportable Stände errichtet. Das Angebot besteht dann hauptsächlich aus Zigaretten, Süßigkeiten und Bethel zum Kauen - Genussmittel eben.
In den zahlreichen kleinen Warungs der Touristenorte findet man meist in einfacher Umgebung sehr gute und schmackhafte Küche. Hier ist die Erdnusssauce noch hausgemacht und die Zutaten frisch. Man sollte auf keinen Fall mal ein Essen in einem der zahlreichen Mini-Restaurants versäumen.
Oft verkaufen die Warungs auch Alkohol. Der ist dann ebenfalls selbstgemacht. Der Reiswein Brem, auf meinem Bild in touristengefälliger Flasche, der Palmwein Tuak oder der Reisschnaps Arrak. Die selbstgebrauten Wässerchen bekommt man in einfache Plastikwasserflaschen abgefüllt und sie sind für einen Spottpreis zu haben - umgerechnet 2 bis 3 Mark für Premium-Qualität. Als Tourist muss man aber in so einem kleinen Laden oder Mini-Supermarkt schon hartnäckig nach dem "Bali-Arrak" fragen, sonst bekommt man nur die Standard-Flaschen im Regal gezeigt: 1 Liter Schnaps mit Kronkorken...
Mit einem Zahnputzglas am Abend auf dem Balkon sitzen und daraus den weichen, milden, hausgebrannten Arrak vom Warung gegenüber genießen - das ist Urlaub in Bali. Natürlich nur als Verdauungshelfer nach einem ausgiebigen, üppigen Essen... :-)
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