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POCONÈ

Von Poconé haben wir eigentlich nicht sehr viel gesehen und sind hier nur durch gefahren. Touristisch gibt es aber auch nicht viel Sehenswertes, wer von außerhalb hierher kommt, der sucht entweder nach Gold oder den Anfang der berühmte Transpantaneira, die einzige Straßenverbindung die jemals quer durch das Pantanal gebaut wurde.

Schön ist nur das Eingangstor zur Stadt. Dies hat man mit vielen bunten Bildern gestaltet, die Tiere und Pflanzen des Pantanal zeigen und scheinbar einige auch Schutzheiliger der Stadt. Auch die in Brasilien so beliebten Tier-Statuen stehen hier herum. Das Kunsthandwerk der Einheimischen ist begehrt, sie stellen alle möglichen Pantanal-Tiere aus Keramik und Holz her. Frauen nähen sie auch in 3D Optik auf Stoff, das sieht sehr hübsch aus. Das Foto unten zeigt so eine Arbeit, die haben wir auf der Fazenda Tereza gesehen.

In der Kleinstadt lebten im Jahr 2007 (eine neuere Zählung habe ich nicht gefunden) 31.118 Einwohner. Von hier bis zur Hauptstadt von Mato Grosso, Cuiabá, sind es noch ca. 100 Kilometer.

Gegründet am 21. Januar 1781 gegründet war Poconé vor einigen Jahrzehnten die größte Stadt in Brasilien in Bezug auf Viehversteigerungen, noch bis vor etwa 25 Jahren wurden hier die meisten Kühe versteigert. Bis heute gibt es jeden Sonntag eine Viehversteigerung. Bis vor 15 Jahren war Poconé auch ein attraktiver Ort für Goldgräber und Glücksritter, dadurch blühte die Stadt Ende der 1980er Jahre auf. Es entstanden Bars, Kneipen und dazu die üblichen negativen Begleiterscheinungen wie Prostitution, Schmuggel und Drogenhandel.

Aber ab Mitte der 1990er Jahre verschwanden die Goldsucher wieder und viele Besitzer der kleinen Läden, Kneipen und Restaurantinhaber mussten ihr Geschäft aufgeben. Die Goldsuche hat man inzwischen von behördlicher Seite aus Gründen des Naturschutzes unterbunden.

Heute ist Poconé eine verschlafene und etwas herunter gekommene Kleinstadt mit einigen kleinen Supermärkten, Läden, Werkstätten und vor allem Tankstellen. Alle Bewohner entlang der Transpantaneira müssen hierher zum Tanken. Auch ein paar Tour-Anbieter und Transportunternehmen für Touristen haben sich hier angesiedelt, aber der Tourismus entwickelt sich nur langsam.

Entsprechend dem wirtschaftlichen Niedergang hat ein großer Teil der Bevölkerung nur geringe Einkünfte. Trotzdem wird in Poconé gerne gefeiert. Vor allem religiöse Feste in der Zeit vor und nach Ostern und Pfingsten. Dann finden mehrere Tage lang Prozessionen, Gottesdienste und Feierlichkeiten statt.

Man sieht auch heute überall noch Abraumhalden in und um die Stadt und nahe dem Stadtzentrum existiert sogar noch eine Goldgrube von mehreren Hundert Metern Tiefe. Leider haben wir sie nicht gesehen und generell beim Tanken und Einkaufen vergessen hier Bilder zu machen.



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Weil wir bei der Anfahrt von Cuiabá zu unserer ersten Unterkunft, der Pousada Piuval noch Zeit hatten, sind wir erst einen kleinen Abstecher gefahren. Das hatte auch noch einen praktischen Grund: Einen Leihwagen bekommt man in Brasilien eigentlich wie überall vollgetankt ausgeliefert - aber dann hat er Ethanol im Tank, das ist billiger. Da wir aber 14 Tage an der Transpantaneira unterwegs waren und kaum Gelegenheit zum Nachtanken hatten, mussten wir am Anfang das Ethanol verbrauchen, um dann mit dem leistungsfähigeren Benzin mehr Reichweite zu haben. Nach unserem Aufenthalt in Piuval waren wir dann noch mal in Poconé zum Tanken und auch am Ende sind wir von der Pouso Alegre Lodge aus noch einmal hierher zur Tankstelle gefahren.

Am Ankuftstag entschieden wir uns dann spontan in Poconé, ein Stückchen die MT-370 entlang zu fahren. Diese 45 Kilometer lange Straße führt ziemlich geradeaus zum Flusshafen Porto Cercado, an dem das große Hotel Sesc Porto Cercado liegt.

Schon auf den ersten Kilometern sahen wir viele Tiere. Es gab mit Termitenhügel überzogene Weiden. Darauf Kühe und wunderschöne Pferde, die miteinander kämpften und uns neugierig betrachteten. Dazwischen aber immer ein paar Tümpel mit diversen Reihern, unseren ersten Wasserschweinen, Enten und vielen anderen Vögeln. Der erste Tag im Pantanal und noch war alles neu. Sogar eine Familie Nandus und weit entfernt den ersten Tukan sahen wir hier und haben gleich viele Bilder gemacht. Ein paar davon sehr ihr unten.

Als die Straße anfing langweiliger zu werden, sind wir wieder zurück nach Poconé gefahren, denn 90 Kilometer Strecke hin- und zurück waren uns zu lang. In einem kleinen Laden in Poconé haben wir noch Saft und Wasser eingekauft, denn es war brütend heiß. Zu unserem ersten Übernachtungsziel, der Pousada Piuval, waren es dann nur noch 12 Kilometer.





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