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Die Pousada Piuval ist die erste Unterkunft an der Transpantaneira - noch vor dem großen Schild "Transpantaneira" - und gilt als gilt als Tor zum Pantanal. Die Besitzer-Familie blickt auf eine lange Geschichte mit Öko-Tourismus zurück. Hier bewegt man sich auf 7.000 ha Privatbesitz mit aktiver Fazenda Ipiranga. An der Rezeption wird Englisch gesprochen, das Personal im Speiseraum spricht allerdings nur portugiesisch.

Die Unterkunft ist oft ausgebucht, besonders beliebt bei Reisegruppen. Vor allem an Wochenende im Juli und August, wenn viele Brasilianer hierher kommen, kann es schon mal laut werden. Wir waren zwar in der Woche hier, aber ausgebucht war es auch und dem entsprechend ein ziemlicher Rummel, denn die meisten Gäste kommen in Gruppen.

Piuval bietet trotzdem auch Ruhe und Erholung, denn die meisten Gäste haben mit ihren Guides ein straffes Programm und wenn sie am Morgen oder Nachmittag unterwegs sind, dann hat man den wunderschönen Pool mit Wasserfall und den überdachten, offenen Aufenthaltsraum mit Weitblick, Pool Billard und Hängematten für sich alleine. Für die Kleinen gibt es einen Spielplatz und am Restaurant kostenloses WLAN.

Im Restaurant gibt es auch einen kleinen Kiosk, in dem man Getränke kaufen kann. Gegenüber der Rezeption befinden sich ein kleiner Shop und eine Sitzecke, in der man die ausgelegten Naturbücher durchblättern kann.

In Piuval werden Aktivitäten wie Reiten, Rundfahrten mit einem offenen LKW mit darauf aufgebauten Sitzreihen und Bootfahren arrangiert. In der Umgebung gibt es Galeriewälder mit Palmenhaine und weite Grasebenen. Viele Vogelarten sieht man hier, die sich auch gut beobachten und fotografieren lassen. Unter der Holzterrasse vor der Lobby hatten sich Krabbenfüchse mit vier Jungtieren häuslich eingerichtet.

Eigentlich ist Piuval für den großen Piuval-See bekannt, der sich in der feuchten Zeit hier direkt vor der Unterkunft ausbreitet und viele Wasservögel anzieht. Im Oktober, in der Trockenzeit, war hier nur Wiese mit Kühen. Bootsfahrten wurden zu dieser Jahreszeit auf dem Rio Claro organisiert, dafür wurde man aber ca. 30 Kilometer one way auf dem offenen LKW über die staubige Transpantaneira gefahren. Da wir in den nächsten Tagen in der Estancia Victoria näher dran wohnen würden haben wir auf diesen Ausflug verzichtet und nur eine Nachtfahrt mitgemacht. Es hatte eine Gruppe diese Fahrt gebucht und wir wurden einfach dazu gesetzt und mussten zu unserer Verwunderung nichts bezahlen. Die an der Rezeption ausgewiesenen Preise verstehen sich pro Fahrzeug. Als Einzelreisende ohne Guide vermissten wir etwas Informationen, was man zu welchem Preis hier machen kann.

An einem Reitausflug waren wir nicht interessiert, die Pferde hier trotten brav in der Gruppe und sind auch für Anfänger geeignet. Man kann aber wunderbar auf eigene Faust auf den Wegen rund um das Haupthaus und auf dem Hotelgelände spazieren gehen und dabei viele Tiere und ein reiches Vogelleben sehen. Da es unsere erste Unterkunft war, waren wir noch etwas erschlagen von der Hitze. Sonst hätten wir ein paar mehr Ausflüge auf dem schönen Gelände unternommen, es gibt auch Aussichtstürme hier und viele Wege durch die Natur. Doch wir mussten uns erst regenerieren und am Ende fehlte dafür die Zeit.

Bezahlen kann man hier die Rechnung am Ende mit Kreditkarte.



Lage

Die Pousada Piuval liegt an der Transpantaneira, Kilometer 10, das ist eigentlich fast noch die Zona Rural und insgesamt ca. 13 Kilometer von der Stadt Poconé entfernt. Innerhalb des Ortes ist die Transpantaneira noch geteert, dann fährt man 10 Kilometer bis zur Abzweigung und noch einmal 3 Kilometer auf einer Privatstrasse bis zur Pousada. Die Fahrt kann staubig oder schlammig sein, je nach Wetter. Viel zu sehen ist hier nicht am Straßenrand und der Verkehr ist recht dicht für die Region.

Den internationalen Flughafen Marechal Rondon in Cuiabá erreicht man von hier aus nach 110 Kilometern oder gut 2 Fahrstunden, daher ist die Unterkunft sehr beliebt als erste oder letzte Station einer Rundreise.


Zimmer

Die Pousada Piuval verfügt über insgesamt 20 Zimmer, ältere im Hauptflügel hinter dem Restaurant und neuere in einem extra 2012 erbauten Appartementblock mit jeweils 2, 3 oder 4 Betten. Nach welchen Kriterien man ein altes oder neues Zimmer bekommt haben wir nicht herausgefunden. Die Zimmer erfüllen ihren Zweck, sind mit eigenem Badezimmer und Klimaanlage ausgestattet und recht eng. Aber drinnen hält man sich ja nur zum Schlafen auf. Es gibt einen Fernseher, den wir nicht angemacht haben, und einen Kühschrank ohne Inhalt, in dem man eigene Getränke kühlen kann.

Hier lernten wir zum ersten Mal die Besonderheiten brasilianischer Bäder und Duschen kennen, mehr dazu auf der Seite Bad-Geheimnisse. Vor den älteren Zimmern gibt es bequeme Hängematten und Stühle auf der Terrasse, vor den neu gebauten Appartements nur Stühle und Tisch.



Frühstück

Das angebotene Frühstücksbuffet bot den üblichen Standard an Toast, Früchten und warmen Speisen ohne besonders zu erwähnende Highlights. Am Morgen konnte man schön draußen auf der umlaufenden Veranda sitzen und so den ungemütlichen Speisesaal voller Gruppen umgehen.

Die Milch zum starken Kaffee, der auch tagsüber in einer Thermoskanne zum zapfen bereit stand, gab es eigentlich nur zum Frühstück in einer eigenen kleinen Kanne, sonst nur auf Nachfrage. Und wenn sie dann länger dort stand, dann konnte sie auch mal sauer sein.


Essen

Was uns am wenigsten gefallen hat in Piuval war das Essen. Die Unterkunft wird mit Vollpension gebucht, daher waren drei Mahlzeiten im Preis enthalten. Am Kiosk kann man Getränke kaufen, eine Karte mit Übersicht, was angeboten wird, sucht man allerdings vergeblich. Die Caipirinhas sind lecker, diverse Getränkedosen stehen sichtbar im Kühlschrank, nach frischen Säften in Karaffen muss man fragen.

Der teilweise ziemlich düstere Speiseraum gleicht einer Kantine: laut, eng, mit durchsichtigen Plastikdecken auf den Tischen und mit deutlich wahrzunehmendem Essensgeruch. Das Buffet wird in einem kleinen und helleren Seitenraum aufgebaut. Das Personal war sehr nett und freundlich.

Das Essen war aus unserer Sicht auch ganz gut, es gab die üblichen Gerichte wie Reis, Bohnen, geschmortes Rindfleisch, überbackenes Gemüse, etwas frischen Salat zum selber anmachen, Suppe und zu jedem Essen auch eine Nachspeise. Vieles war allerdings ziemlich fettig, im Rückblick gab es hier das schlechteste Essensangebot der gesamten Reise. "Frango Stroganow" sind unser Tipp hier, das ist zartes Hühnchenfleisch in würziger Sauce.

Dazu kamen ständige Fehler in der Organisation, man war dem Ansturm der vielen Gäste hier trotz langjähriger Übung nicht ganz gewachsen: Mal waren die Teller aus, mal das Besteck, Gefäße mit besonders beliebtem Essen waren oft leer. Dann musste man nachfragen und wieder länger warten, bis alles neu gebracht wurde.

Die Gruppen fielen über das Buffet her wie die ausgehungerten Heuschrecken, Schlange stehen und dann vor leeren Töpfen - für uns eher Horror als Genuß. Wohl gefühlt haben wir uns hier im lauten Raum nicht besonders und wenn es ging, dann haben wir uns an die Tische nach draußen gesetzt. Dort war zwar kleine Klimaanlage und das Licht zog am Abend Insekten an, aber man hatte einfach mehr Ruhe und ab und zu kam auch mal der Krabbenfuchs vorbei.



Fazit

Schönes Land mit vielen Tieren und recht komfortable Unterkunft, das Essen und die Organisation haben noch Potential nach oben...

Im Oktober 2016 waren wir für 2 Nächte hier.

Hier ist ein Link zur Pousada Piuval.

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Pousada Piuval

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