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| Capybara-Liebe |
Es gibt bei der Fazenda Tereza unzählige schöne Orte, um sich auszuruhen und die Seele baumeln zu lassen. Man kann sich vor den Zimmern in eine Hängematte legen oder auf Sitzgruppen im Schatten der Veranda den Tieren zuschauen, die sich rund um Haus tummeln. Es gibt zwei Liegen und zwei Korbsessel am Pool, etwas wenig allerdings, wenn das Haus mal voller Gäste ist.
Für uns war der schönste Ort die Bank direkt am Flussufer. Aus Holz gefertigt und an Ketten aufgehängt, so dass man darauf etwas schauckeln kann. Der Radius dafür ist aber begrenzt, denn der dicke Stamm dahinter lässt keine grössere Bewegung zu. Auf Dauer ist es etwas unbequem darauf zu sitzen, falls man lesen möchte zieht man sich besser in eine der Hängematten zurück. Aber wer will denn hier schon lesen? Ständig gibt es in der Umgebung etwas zu beobachten.
Manchmal liegen die Capybaras direkt neben der Bank und genießen dösend den Schatten des alten Baumes, an dem sie befestigt ist. Am Ufer direkt vor der Bank kann man zahlreiche Vögel beobachten, die hierher zum Trinken kommen. In den benachbarten Bäumen sitzen Spechte, Papgeien und Raubvögel.
Stundenlang kann am dem langsam fließenden Rio Pixaim zusehen, in dem große Inseln blühender Wasserhyazinthen treiben, die hier auch Aguapé genannt werde. Inmitten der Wasserhyazinthen lauern gut getarnt die Kaimane. Von den Ureinwohnern werden sie Jacaré genannt. Täglich sieht dieser Teil des Flusses anders aus. Man stauen sich hier die Hyazinthen über die gesamte Breite, mal ist das Wasser frei. Der Wind treibt die Inseln von Pflanzen mal stromab und mal stromauf.
Am Flussufer staksen Jacanas über die Blätter und ab und zu taucht auch mal ein dicker Leguan an der Uferböschung auf. Auf der gegenüber liegenden Seite gibt es eine kleine Lichtung, auf der man oft ein Pärchen Hokko-Hühner beobachten kann. Daneben stehen diverse Reiherarten am Flussufer und Eisvögel jagen vom Baum aus und durchstossen die Wasseroberfläche auf der Jagd nach kleinen Fischen.
Ohne Kamera sollte man sich auf jeden Fall nicht auf diese Bank setzten, denn es gibt immer etwas zu sehen. Einige Bilder von der Bank unten wurden vom Boot aus gemacht. Direkt daneben gibt es einen Durchgang im Zaun, von hier aus führt ein Wanderpfad weiter in den hier noch ursprünglichen Wald. Dabei passiert man den Unterstand, an dem jeden Abend die Ozelot-Fütterung stattfindet.
Wenn man auf der Bank sitzt, dann kann man auch unzählige Cpybaras beobachten, die sich rund um die Fazenda sehr wohl fühlen. Das Wasserschwein, Hydrochoerus hydrochaeris oder Capybara zählt den weltweit größten Vertreter der Nagetiere, mit den Meerschweinchen eng verwandt. Da das Wasserschwein semiaquatisch lebt, hält es sich immer in unmittelbarer Nähe zu Gewässern auf, oft tauchen die Köpfe zwischen den Wasserhyazinthen auf, die dichte Inseln am Ufer bilden. Wenn man am frühen Morgen vom Ufer aus zu einer Bootstour startet, dann sitzen oft viele Tiere am Ufer und man geht mitten zwischen Ihnen hindurch.
Ein Männchen verpaart sich mit mehreren Weibchen seines Harems. Die Paarungszeit erstreckt sich zwar über das ganze Jahr, jedoch sind die meisten Paarungen während der Regenzeit zu beobachten. In dieser Zeit bildet sich auf seiner Schnauze eine Duftdrüse, die einen moschusartigen Geruch verströmt. Das Männchen leitet die Begattung ein, indem es das Weibchen verfolgt, zunächst am Land, später dann schwimmend im Wasser. Im seichten Wasser erfolgt dann die Paarung. Innerhalb kurzer Zeit kann dieser Vorgang bis zu 20 Mal mit dem gleichen oder einem anderen Partner wiederholt werden.
Wir konnten versuchte und gelungene Paarungsakte im ruhigen Wasser direkt von der schönen Bank aus beobachten und fotografieren. Mit viel Glück auch am Ende der Trockenzeit. Dabei haben sich die beiden Tiere mit vielen tänzerischen und zärtlichen Einlagen im flachen Wasser anneinander angenähert. Einige sehr schöne Fotos von mehreren Begegnungen sind dabei entstanden, die ich Euch hier zeigen möchte.
Kein Wunder also, dass wir immer wieder zu dieser Bank am Flussufer zurück gekehrt sind. Gruppenreisende haben keine Zeit hier zu sitzen und die anderen Gäste waren nicht lange genug vor Ort, um das zu genießen. So hatten wir diesen Platz immer für uns alleine.
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