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LAKE REVELSTOKE

Eine Nacht verbrachten wir am Ufer des Lake Revelstoke. Nachdem wir bei ziemlich regnerischem Wetter über die Berge gekommen waren, wollten wir am nächsten Tag hoch auf den Mount Revelstoke. Dieser Ausflug war schon 8 Jahre zuvor buchstäblich ins Wasser gefallen. Leider war es dieses Mal zwar besser, aber nur bis kurz unterhalb des Gipfels schön, oben fuhren wir in dichte Wolken.

Kurz hinter Revelstoke zweigt der Highway 23 ab, es handelt sich um eine Sackgasse, die kurz hinter Mica Creek im Norden endet. Daher herrscht hier sehr wenig Verkehr. Wir sind nicht die ganze Strecke gefahren, weil das Wetter dazu einfach zu schlecht war. Es fehlte die Sonne, um einen See richtig zu genießen. Dabei waren einige Stellen mit tiefen Einschnitten am Wegrand und Wasserfällen durchaus spektakulär.

Schon nach 5 Kilometern Fahrt erreicht man die 175 m hohe Staumauer des Lake Revelstoke, hier befindet sich ein Wasserkraftwerk am Columbia River. Es handelt sich um den wasserreichsten aller nordamerikanischen Flüsse, die in den Pazifischen Ozean münden. Der 134 Kilometer nördlich von Revelstoke gelegene Mica-Staudamm am oberen Columbia River ist der höchste Staudamm in Kanada und Nordamerika. Weltweit liegt er mit 244 Metern zurzeit auf Platz 17, das dortige Kraftwerk liefert seit dem dritten Ausbau 2015 etwa 2.800 MW.

An der Revelstoke-Talsperre steht direkt unter der Staumauer das Kraftwerk, es ist nicht zu besichtigen. Es gibt ein Visitor Center zur Geschichte des Dammes mit zahlreichen Informationen zu dessen Aufbau und Wirkungsweise, das hatte jedoch schon geschlossen. Man sollte sich vorab informieren, wann hier geöffnet ist.

Das Kraftwerk wurde im Jahr 1984 fertiggestellt und hatte eine Generator-Nennleistung von 1.950 MW, sie wurde 2015 auf 2450 MW ausgebaut werden. Damit steht man hier vor einer der größten und modernsten Wasserkraftanlagen in Nordamerika, betrieben von von BC Hydro, deren Anlage wir ja schon in Bella Coola gesehen hatten.

Der Stausee hinter dem Absperrbauwerk heißt Lake Revelstoke, 135 Kilometer sind es von hier aus zum Mica-Staudamm am oberen Ende. Beide Talsperren werden im Verbund betrieben, drei Viertel des Zuflusses im See sind regulierte Abflüsse von Mica. Das Revelstoke-Kraftwerk ist somit ein Laufwasserkraftwerk und weniger ein Speicherkraftwerk. Die normalen Wasserspiegeländerungen im Reservoir betragen nur 4,5 Meter.

Nach weiteren 12 Kilometern erreicht man den 71 Hektar großen Martha Creek Provincial Park, der im Sommer sehr beliebt ist. Das Gelände ist riesig, es gibt Strände und Stellplätze direkt am See. Zwischen Mai und Anfang September sind die 46 Plätze hier zur Hälfte reservierbar, länger als 7 Nächte darf man hier nicht stehen. Für die andere Hälfte der Sites und außerhalb dieser Zeiten gilt first-come, first-served. Hier gibt es auch eine Sani-Station, eine Bootsrampe und Grillhütten für Gruppen. Im September war nicht mehr viel los hier, der Stellplatz soll hier $28.00 pro Nacht kosten. Wir haben uns spontan entschlossen, noch ein Stück weiter zu fahren.





Wadey Recreation Site

Diese Entscheidung erwies sich als Glücksfall, denn nur 10 Fahrminuten weiter liegt direkt am Ufer die Wadey Recreation Site. Dieser Platz hat eine steiler Zufahrt, ist weniger eben und bietet kleinere Stellplätze, ist also mit langen Trailern nicht zu erreichen. Im Sommer gibt es hier einen Keeper, der im Wohnwagen wohnt und Feuerholz verkauft. Eigentlich sollte bis zum 15. Oktober $12.00 für Camping kassiert werden, es kam aber niemand und eine Self-Registration gibt es nicht. So standen wir hier für umsonst.

Jetzt im September war hier keine Menschenseele und wir konnten uns den schönsten Stellplatz aussuchen. Nur am benachbarten Bootsteg startete ein Paar eine kurzte Rund im Kanu. Die 30 Stellplätze liegen meist im Wald inmitten von Bäumen. Wir entschieden uns für einen schönen Platz direkt am Wasser mit Seeblick, oberhalb der Day Use Area mit einer Reihe von Picknicktischen entlang des Ufers, laut Plan die Nummer 24. Es gibt hier zwar keinen Strom, aber saubere Toilettenhäuser.

Am Abend hörte der Regen auf und wir konnten uns wenigstens ein Stündchen mit einem Drink im Campinstuhl ans Ufer setzen. Es wurde aber schnell zu kalt, um sich weiter draussen aufzuhalten. Wie schön muss dieser Platz bei warmen Wetter sein, dann ist es aber leider auch voller und wird schnell eng und laut.

Wir genossen Ruhe und Zweisamkeit und unsere drolligen Nachbarn. Denn die örtlichen Streifenhörnchen waren eifrig mit dem Sammeln von Pilzen, Beeren und Blüten beschäftigt. Auf den Steinen am Ufer liefen sie geschäftig hin- und her. Eines hatte seinen Lieblings-Futterplatz auf einem großen Stein direkt vor uns und mit etwas Abstand ließ es sich wie ein Modell fotografieren. Wir konnten gar nicht mehr aufhören, das niedliche Wesen zu beobachten und zu fotografieren. Immer wieder lief es von seinem Stein über den Grasstreifen mit Pickniktischen in den Wald und holte sich von dort Sämereien, einen Pilz oder Grünzeug, was dan auf dem Stein verzehrt wurde.

Am nächsten Morgen hingen Wolken in den Bergen gegenüber und wir ahnten schon, dass eine erneute Fahrt hoch auf den Mount Revelstoke nicht viel bringen würde. Der Berg will uns einfach nicht. So frühstückten wir ganz in Ruhe und beobachteten danach noch ein wenig die Hörnchen am Seeufer.

In Revelstoke kamen wir dann an einem Carwash vorbei, in der wir unseren Camper für ein paar Dollar endlich mal vom Dreck der Forestry Trunk Road befreien konnten. Achtung: Durchfahrhöhe beachten, es müssen schon mehr als 4 Meter sein!






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