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BELLA COOLA

Bella Coola ist eine Gemeinde im gleichnamigen Bella Coola Valley in British Columbia und der Endpunkt des Highway 20, der in Williams Lake beginnt und über eine Strecke von 456 Kilometern bis hierher führt. Unterwegs passiert man kurz hinter Anahim Lake den steil abfallenden Heckmans Pass, eine in Kanada legendäre Strecke die auch "The Hill" genannt wird.

Die Bezeichnung Bella Coola bezieht sich auf das gesamte Tal und umfasst den Ort Bella Coola mit ca. 148 Einwohnern, Lower Bella Coola, Hagensborg, Salloompt, Nusatsum, Firvale und Stuie. Hier befindet sich auch der Hauptsitz des Central Coast Regional District. Bei der Volkszählung 2016 hatte das gesamte Bella Coola Valley 2.010 Einwohner. Dies war ein Anstieg von 5% gegenüber der Volkszählung von 2011.

Erste Bewohner waren hier First Nations vom Stamm der Nuxalk, die aber nicht fest hier siedelten. Im Jahr 1793 beendete Alexander MacKenzie hier die erste nachgewiesene Durchquerung Nordamerikas von Ost nach West. An der Mündung des Flusses wurde ein Pelzhandelsposten in Hudson's Bay eingerichtet und eine Handvoll Landwirte erhielt Land weiter oben im Tal. Die Handelswege der Nuxalk wurden besonders während des Cariboo Gold Rush der 1860er Jahre zu einer beliebten Route vom Pazifischen Ozean nach Zentral-British Columbia. In den 1870er Jahren wurde das Tal als potenzieller Endpunkt der Canadian Pacific Railway am Pazifik vermessen, die Wahl fiel dann aber auf Burrard Inlet. An diesem Endpunktz entstand dann später die Stadt Vancouver.

Im Jahr 1894 kam eine Gruppe norwegischer lutherischer Siedler aus Minnesota ins Tal und erhielt Prämien, die an Landrodung und den Bau von Residenzen geknüpft waren. Die norwegische Siedlung hieß Hagensborg und ist heute noch eine der Hauptgemeinden des Bella Coola Valley. Obwohl ein Großteil der Bevölkerung der norwegischen Kolonie wieder abwanderte, blieben andere in der Forstwirtschaft und in der Fischerei tätig. Die Konservenfabrik in Tallheo, gegenüber von Bella Coola, wurde von einem norwegischen Siedler gegründet, der die Landwirtschaft in der Gegend aufgegeben hatte.

Wir kamen nach Bella Coola wegen der einsamen und schönen Lage und der hervorragenden Möglichkeit hier Bären zu sehen. Geplant war auch eine Bootsfahrt zu heissen Quellen und Wanderungen im Tweedsmuir South Provinicial Park.

Das Klima von Bella Coola ist aufgrund der Nähe zum Pazifik ein gemäßigtes ozeanisches Klima. Die Sommer sind hier sogar wärmer als in den Gebieten, die aufgrund ihrer halb im Landesinneren gelegenen Küste viel weiter südlich liegen. Die Seeluft wird durch die Passage der äußeren Inseln erwärmt und ist selbst im Winter gemäßigter. Dies führt zu einem milden Klima, erstaunlich für die Lage so weit nördlich.

Die höchste Temperatur, die jemals in Bella Coola gemessen wurde, war am 30. Juli 2009 41,2°C. Die kälteste Temperatur, die jemals aufgezeichnet wurde, war am 15. Januar 1950 -28,9°C.

Von der Schönheit der umliegenden Berge und der malerischen Lage am Ende des North Bentinck Meeresarms haben wir auf Grund des leider eher schlechten Wetters nur wenig mitbekommen. Es war zwar relativ warm im Gegensatz zur Chilcontin Hochebene, wo es bei unserer Anfahrt noch geschneit hatte. Aber wenn es mal nicht geregnet hat, die Wolken nicht tief unten im Tal hingen und sogar ein wenig die Sonne heraus kam waren wir schon begeistert von der Umgebung.

Als der Wetterbericht dann aber für die nächsten Tage noch viel mehr Regen vorhersagte, sind wir nach 2 Nächten Aufenthalt wieder abgereist. Auf dem Rückweg in Richtung Williams Lake kamen wir sogar Mitte September am Heckman Pass in einen Schneesturm.

14 Kilometer vom Ort Bella Colla in Hagensborg befindet sich ein kleiner Airport mit 1.280 Meter langer Start- und Landebahn. Von hier aus gibt es Shuttle-Flüge von Pacific Coastal Airlines nach Anahim Lake und Vancouver. Es gibt einige teure Lodges in der Umgebung, deren Gäste die Möglichkeit der Anreise per Flugzeug gerne nutzen und sich so die lange Anreise ersparen.





Highway Ende

Unser Camper fand einen Platz am Fisheries Pool Campground, von dort haben wir dann einen Ausflug an die Küste gemacht. Ein bißchen umgeschaut haben wir uns in dem zirka 900 Einwohner zählenden Städtchen, daß am Ende des North Bentinck Meeresarms liegt. Es gab eigentlich nichts Besonders viel zu sehen, nur die übliche Ansiedlung in der landesüblichen Bauweise, wie in unzähligen anderen Ortschaften im Westen Kanadas. Im örtlichen Supermarkt "Bella Coola Consumers Co-operative Association" kauften wir ein paar fehlende Dinge ein, das Angebot hier war sehr gut.

Nebenan befindet sich das Bella Coola Valley Restaurant, bekannt für seine saftigen Burger. In der Petroglyph Gallery können Masken, Paddel und Schmuck erworben werden, die von den Mitgliedern der Nuxalk Nation hergestellt wurden.

Dann fuhren wir weiter an die Küste. Am kleinen Hafen, etwa drei Kilometer außerhalb, stehen Lagerhallen und im trüben Licht unter mit Wolken verhangenem Himmel sah das alles andere als malerisch aus. Auf einen Ausflug mit dem Schiff hatten wir keine Lust mehr.

Das Ferry Terminal für den Fährverkehr nach Port Hardy auf Vancouver Island und Prince Rupert im Norden lag verlassen im Grau. BC Ferries bietet im Sommer (Mitte Juni - Mitte September) eine Fähre nach Port Hardy an der Nordspitze von Vancouver Island an. Die Reise umfasst zwei Verbindungsfähren: die Nimpkish von Bella Coola nach Bella Bella und die Northern Expedition von dort nach Port Hardy. Reservierungen sind wichtig, da die Nimpkish nur 16 Autos trägt und etwa zweimal pro Woche fährt. Die Reise dauert 9,5 Stunden plus 7 Stunden auf der Northern Expedition. Im Jahr 2014 wurde die große Fähre Queen of Chilliwack, die seit 1995 direkte Verbindungen zwischen Bella Coola und Port Hardy anbot, aufgrund von Kürzungen der Provinzregierung stillgelegt.

Seit 2018 sollte es eigentlich wieder einen direkten Service zwischen Port Hardy und Bella Coola geben, BC Ferries kündigte den Kauf eines Schiffes für 150 Passagiere und 35 Fahrzeuge an. Wir hatten überlegt das zu buchen, gut das wir diese Pläne wieder gestrichen haben. Denn die Fährverbindung wurde noch nicht aufgenommen und der Start verschoben.

Wir folgten dem Highway bis zum Ende, hier ist er eine Forest Road. Wäre das Wetter schöner gewesen, hätten wir ein Picknick am Ufer in der Clayton Falls Recreation Area gemacht, aber dafür war es zu kalt und windig. Immerhin ist dies der einzige Park mit Meerblick in Bella Coola mit Feuerstellen, Pickniktischen und Plumpsklos. Übernachten ist hier verboten.

So parkten wir nur kurz vor dem Gebäude der BC Hydro, dem örtlichen Strom- und Wasserwerk. Es wurde 1962 erbaut, zur Entlastung des bestehenden Dieselkraftwerks. Gespeist wird des vom Wasserbecken unterhalb der Clayton Falls, Turbinen treiben Generatoren an, die mechanische Energie in elektrische Energie umwandeln. Das Dieselkraftwerk ergänzt den Wasserkraftbetrieb, um den von Bella Coola und den umliegenden Gemeinden benötigten Strom bereitzustellen. 1991 wurde die Clayton Falls Wasserkraftstation modernisiert, um noch mehr Diesel zu sparen. Die Kapazität der Wasserkraftanlage wurde so um 500 Kilowatt auf 2.000 Kilowatt erhöht. Gleichzeitig wurde ein Fischkanal gebaut.

Am Zaun am Betriebsgelände entlang führt ein kurzer Weg zum Wasserfall mit Aussichtsplattform. Der ist ganz hübsch, unten im Becken gibt es starke Strömungen. Unterhalb zankten sich in den Wasserbecken zwischen den Steinen zwei Wasseramseln. Danach konnten wir die Vögel beim Tauchen und Schwimmen auf der Suche nach Nahrung beobachten. Sie können geschickt auch in diesem strömungsreichen Gewässer navigieren, tauchen und selbst aus der Schwimmlage sofort auffliegen.






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Bella Coola

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