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Der 80 Kilometer lange Abstecher vom Highway 97 bei Quesnel auf den Highway 26 in östlicher Richtung lohnt sich auf jeden Fall. Denn am Ende des langen Weges liegt das historische Barkerville, das 1924 zur Nationalen Geschichtsstätte erklärt wurde.
Schon die Fahrt dorthin ist ein Highlight. Am Highway 26 liegt das historische Cotton Wood House, einst Verpflegungsstation am Weg zu den Goldfeldern.
Unterwegs sahen wir bei Wingdam einen Laster links am Rand stehen, dem gerade in einer scharfen Kurve der Anhänger mit Bagger umgekippt war und dessen Ladung nun auf unserer Fahrbahn lag. Dem Fahrer war nichts passiert, aber es gab hier keinen Empfang um Hilfe zu holen. Wir hielten bei der nächsten Ansiedlung neben dem geschlossenen Troll Ski Resort und sagten den Leuten dort Bescheid. Die Bewohner eilten im Auto sofort zu Hilfe und zur Absicherung der Unfallstelle, im Vorgarten stand hier auch passende schwere Baumaschinen zur späteren Bergung.
Nachdem man den Jack of Clubs Lake passiert hat folgt Wells, ein kleines, hübsches Örtchen. Von hier aus sind es nur noch 7 Kilometer bis zum Eingang von Barkerville.
Dort angekommen stehen genügend Parkplatze zur Verfügung. Leider fing es gerade mal wieder an zu regnen, als wir uns auf den Weg machten. So sollte es auch den Rest des Tages bleiben: immer wieder Schauer, dazwischen kam mal kurz die Sonne raus und zauberte Regenbögen. Wir freuten uns über jede Regenpause, denn es gibt so viel zu entdecken hier.
Die Öffnungszeiten sind je nach Saison sehr unterschiedlich, auf jeden Fall vorher hier informieren. Der Eintrittspreis ist sehr moderat, man zahlt nur 16 Dollar pro Person und das gilt dann sogar für zwei Tage.
Wir waren nur einen Tag hier, wäre das Wetter besser gewesen hätten wir in der Nähe übernachtet und wären am nächsten Morgen noch einmal wieder gekommen. Wenn man sich die Shows gerne anguckt und vielleicht noch eine Tour mit der Kutsche buchen möchte, dann braucht man mehr als einen ganzen Tag.
Man kann auch direkt in Barkerville übernachten, dazu hat man mehrere Möglichkeiten. Wer mit dem Camper anreist, dem stehen drei Campgrounds in der näheren Umgebung zur Verfügung: Lowhee, Forest Rose und Goverment Hill. Insgesamt mit 169 Stellplätzen, nur wenige davon mit Strom, und dazu noch 12 Cabins.
Mitten in Barkerville gibt es zwei Möglichkeiten: The Kelly and King House Bed & Breakfasts und das historische St. George Hotel, dessen 7 Gästezimmer ganz im Stil des 18. Jahrhunderts eingerichtet sind. Am Morgen wird ein herzhaftes "Miners Frühstück" serviert, tagsüber können auch Tagesgäste das Restaurant besuchen. Achtung: mit dem Auto darf man hier nicht vorfahren, das Gepäck kann man nur in einem Bollerwagen zur Unterkunft fahren.
Direkt am Parkplatz hat man vier brandneue Cottages gebaut, die sind mit allem Luxus ausgestattet und bieten für 295 Kanada Dollar pro Nacht 3-6 Personen Platz.
Auch im nahe gelegenen Ort Wells gibt es zwei Hotels und ein Motel .
Hier übernachten nicht nur Gäste, die Barkerville erkunden möchten, auch der nahe gelegene Bowron Lake Provincial Park bietet einiges, in der abgelegenen Region gibt es weitere Lodges und Campgrounds. Anziehend für sportliche Gäste ist eine der schönsten Kanustrecken weltweit. Von einem bis hin zu 8 Tagen kann man hier auf den miteinander verbundenen Seen unterwegs sein, buchbar über Whitegold.ca.
Benannt wurde der Ort nach dem Engländer William (Billy) Barker, der hier als einer der ersten Goldsucher im Cariboo-Gebiet im Jahr 1862 fündig wurde. In seinem Claim fand er insgesamt 37.500 Unzen Gold, dieser Fund löste einen Goldrausch aus, der innerhalb kürzester Zeit einige Orte im Cariboo Gebiet entstehen ließ und tausende Goldsucher in die Region lockt.
Barkerville wurde der größte Ort nördlich von San Francisco und westlich von Chicago. Im Gegensatz zu anderen Goldgebieten zogen hierher aber weniger US-Amerikaner, es kamen hauptsächlich Europäer. Dies hing mit dem geraden in den USA wütenden Sezessionskrieg zusammen. Die Preise für Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände explodierten, bis innerhalb von 3 Jahren die Cariboo Wagen Road gebaut wurde und sich die Preise durch bessere Versorgung wieder normalisierten.
Läden und Restaurants wurden eröffnet, 20 Saloons entstanden, das Theatre Royal und diverse Bordelle. 1880 wurde die erste Schule für 13 Schüler gebaut, es gab eine Tageszeitung und sogar eine literarische Gesellschaft, namens Cariboo Literary Society sowie eine Freimaurerloge.
Am 16. September 1868 zerstörte ein Brand zahlreiche Holzhäuser der Stadt, hier ein Augenzeugenbericht. In einer Stunde und 20 Minuten brannten 116 Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden betrug $673.000, direkt am nächsten Morgen begann man mit den Wideraufbau. Innerhalb von sechs Wochen wurden 90 Gebäude wieder aufgebaut. Dabei wurde die vormals enge Main Street stark verbreitert und dabei entstanden auch Bürgersteige.
Mit dem Ende des Goldrauschs verließen dann die meisten Bewohner die Stadt wieder. Zeitgleich wanderten Chinesen zu, zwischen 1881 und 1884 lebten hier 1.200. Sie erwarben häufig Claims, die von Europäern bereits aufgegeben worden waren. Zwar waren sie fleißig und sparsam, aber auch sie konnten den Bevölkerungsrückgang nicht aufhalten.
Vier Jahrzehnte später war der Ort eine Geisterstadt. Seit 1958 wird er nun restauriert und die Geschichte jedes einzelnen Hauses wurde aufbereitet. Die wenigen Bewohner zogen während der Restaurierungsmaßnahmen nach New Barkerville. Hier arbeiten Wissenschaftler weiterhin an der historischen Erforschung der benachbarten Geisterstadt.
Mehr zu Barkerville findet Ihr auf der zweiten Seite.
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