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| Am Gletscher |
An die größte Attraktion des Jasper National Park, den Athabasca Gletscher, kommt man heute ganz nah ran. Vom Columbia Icefield Center aus werden geführte Touren auf die Eisfläche angeboten. Entweder als Icewalks mit einem Führer zu Fuß oder, für die Massen, mit speziell dafür gebauten 20 Tonnen schweren Raupenfahrzeugen namens Snowcoach.
Auch wenn man nicht auf dem über 300 Meter dicken Eis herumlaufen möchte, so kann sich zumindest dem Gletscher zu Fuß von unten nähern. Immer wieder ein beeindruckender Anblick, wenn man bedenkt, dass vom Zeitpunkt der Schneefälle im oberen Bereich bis zum Eis am Zungenende etwa 185-200 Jahre vergehen. Das geschätzte Eisvolumen des Gletschers beträgt 640.000.000 m³.
Eine schmale Stichstraße führt vom Icefields Parkway zum Toe-of-the-Glacier Parkplatz unterhalb der Endmuräne. Bis hierher reicht noch im Jahr 1956 die Gletscherzunge. Dort gibt es natürlich nicht so viele Parkplatze wie auf der anderen Seite des Parkway am Icefields Center. Aber die Massen der Bustouristen kommen ja auch nicht hierher.
Ein kurzer Fußweg führt über den Forefield Trail, an dem auch die Geschichte des Gletschers auf Tafeln nachzulesen ist, hinauf bis zur Basis des Athabasca Gletschers.
Obwohl die Gegend hier eher wie eine Schutthalde aussieht, handelt es sich um natürliche Möränen. Der Pfad hat es aber in sich, denn es geht hier teilweise recht steil bergauf über lockeres Geröll, was in der Höhe bei zu schnellem Aufstieg durchaus zu Schnappatmung führen kann. Außerdem ist es kalt und es weht ein scharfer Wind.
Oben angekommen steht man dann direkt vor dem Geltscher und Absperrungen machen auf die Gefahren aufmerksam. Was viele Besucher nicht davon abhält, die Absperrungen heftig zu ignorieren und so nahe wie möglich an die Eiswand zu gehen.
Ein eigenmächtiges betreten des Eisfeldes ohne Führer ist nicht gestattet, am Anfang des Sommers können lockere Schneeschichten tiefe Löcher und Spalten im Eis bedecken und später wird die Oberfläche des Eises glatt und scharf. Leichtsinn hat hier durchaus auch schon einige Menschenleben gekostet, weil sie in Gletscherspalten gestürzt sind und nicht schnell genug gerettet werden konnten. Hier sind wirklich 2 Stunden im Eis schon zu viel und man ist erfroren. Aber scheinbar hält nur der See aus Schmelzwasser am unteren Rand viele der Besucher ab, dort wirklich den Eisberg hoch zu klettern. Schade, dass einem bei Weitwinkelaufnahmen hier dauernd irgendwelche Ignoranten im Weg stehen.
Am Zungenende des Gletschers treten aus dem sogenannten Getschertor Bäche aus. Diese kleinen Rinnsale werden auch Gletschermilch genannt und sie bilden den Anfang des Flusses, der in den Lake Sunwapta fließt. Später schwillt der zum mächtigen Athabasca River an, dessen Kraft man besonders gut an den Athabasca Falls bewundern kann. Über den Mackenzie River münden die Gletscherflüsse dann am Ende ins Nordpolarmeer.
Das beeindruckende Relikt der letzten Eiszeit bedeckte noch vor 100 Jahren das gesamte Tal fast bis zum Besucherzentrum. Fährt man auf der Stichstraße zum Parkplatz hinunter kommt man an Schildern mit Jahreszahlen vorbei, die den dramatischen Rückgang der Eismassen des Columbia Icefield eindrucksvoll belegen. Es ist wirklich sehr erschreckend ist, in welcher kurzen Zeitfolge sich der Abschmelzungsprozess dieser größten zusammenhängenden Eismasse der Rockies durch die Erwärmung ereignet hat.
In den letzten 150 Jahren hat sich der Athabasca Gletscher um 1,5 Kilometer zurück gezogen, das letzte Schild mit der ältesten Jahreszahl 1844 steht fast direkt am Treppenaufgang zum Besucherzentrum. Im Vergleich: Der Morteratsch Gletscher in Graubünden hat sich seit dem Jahr 1900 etwa 1.400 Meter zurückgezogen.
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Der Gletscher
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