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MALIGNE LAKE ROAD

Schon 2010 waren wir in der Region unterwegs, damals haben wir bei schönstem Wetter zuerst den Maligne Canyon besucht und sind dann am Medicine Lake vorbei bis zum Maligne Lake gefahren.

Im September 2010 war im gesamten Urlaub das Wetter eher schlecht, viel Kälte, Regen und sogar Schnee. Nur um Jasper hatten wir Glück und es gab sogar einen ganzen Tag lang Sonne pur. Da haben wir den Pyramid Lake besucht, waren dann an den Athabasca Falls und am Nachmittag noch mit der Jasper Skytram auf den verschneiten The Whistlers.

Der Tag davor war ebenfalls recht schön, jedenfalls ohne Regen und ab und zu kam sogar mal die Sonne raus. In Erwartung viele Wildtiere zu sehen sind wir dann gleich nach Ankunft in Jasper die ca. 50 Kilometer Strecke bis zum Maligne Lake gefahren. Da es eine Sackgasse ist sind das knapp 2 Stunden Fahrzeit. Acht Jahre zuvor hatten wir hier ein Murmeltier, Rehe und sogar einen jungen Wolf gesehen.

In diesem Jahr sollten wir noch mehr Glück haben, vielleicht auch auf Grund der zu früh eingesetzten Kälte waren die Elche bis ins Tal gekommen. Der Tag nach dem ersten schönen Sonnentag im Urlaub war dann wieder wie immer: Dichte graue Wolken und Regen, dazu kalt und windig. Auf dem Weg in Richtung Hinton sind wir die Strecke dann noch einmal gefahren und haben wieder Elche gesehen. Die Aussicht auf die Berge war jedoch leider von Wolken verhangen.

Was uns aufgefallen ist: Trotz bedecktem Wetter und Nebensaison hatte der Verkehr hier deutlich zugenommen. Es war ja schon immer ein beliebtes Ausflugsziel und alleine ist man hier sicher nie. Aber in diesem Jahr hatte sich die Anzahl der Autos, die auf der Strecke unterwegs waren, gefühlt verdoppelt im Vergleich zu 2010.





Elche

Das merkte man ganz besonders, wenn es eine Elchsichtung gab. Dann stauten sich die Autos, denn Elche lieben es das Salz mitten von der Strasse zu lecken und lassen sich dabei gar nicht stören. Es gibt immer Verkehrsteilnehmer die sich rücksichtsvoll verhalten und mit Abstand anhalten. Schilder weisen darauf hin, dass man mindestens 100 Meter Abstand zu den Tieren halten soll.

Wir hatten damit kein Problem, denn mit Teleobjektiv kann man ja auch mit Abstand warten. Und wer geduldig ist, der kann auch schöne Fotos machen mit Elchen, die im Wald stehen und ohne andere Autos.

Leider gibt es immer wieder Idioten, die dem armen Elch fast den Hintern abfahren um ihn mit ihrem Smartphone bildfüllend abzulichten. Diese Autos blockieren dann die Strassenmitte und es geht gar nichts mehr, denn auch der entgegen kommende Verkehr kommt nicht weiter und es bildet sich schnell ein Stau. Diejenigen, die etwas weiter weg stehen bleiben müssen sind dann auch oft so blöd auszusteigen und auf die Elche zu zu gehen um ein Foto zu bekommen.

Wir sind ganz ruhig am Strassenrand stehen geblieben und haben abgewartet. Die meisten haben keine zeit und wollen schnell weiter. So kam schließlich die Elchkuh von sich aus bis direkt zu uns und verschwand hinter unserem parkenden Auto im Wald. Dort warteten zwei Halbwüchsige auf die Mutter.

An einer anderen Stelle stand ein mächtiger Elchbulle im Wald, da waren alle ausgestiegen und Fotografen pirschten sich im Sumpfland etwa 50 Meter abseits der Straße gerade heran. Als wir später auf einem Parkplatz direkt am Fluss eine Pause machten und gemütlich im warmen Camper sassen, bemerkten wir draussen Aufregung. Einige Autos hielten an und Leute stiegen aus. Michael schnappte sich die Kamera und lief ein Stück den Weg am Fluss entlang. Dort hatte er Glück und ein maächtiger Elchbulle kreutzte in etwa 50 Meter Entfernung gerade den Fluss.

Nach wenigen Minuten war er im Wald verschwunden. Der gut getarnte Naturfotograf mit Videokamera auf Stativ, der in der Kälte stundenlang ausgeharrt und auf diesem Moment gewartet hatte, kam fluchend angerannt. Er war genau in diesem Moment nur kurz zum Auto gegangen um sich mit einem Kaffee aufzuwärmen und eine Ersatzbatterie zu holen. Wie in der KitKat-Werbung taucht das erwartete Tier genau in diesem Moment auf!

Insgesamt haben wir dieses Mal an der Strecke bei zwei Besuchen an dieser Strecke 8 Elche gesehen, daür keine anderen Tiere.




Am Ziel

Die Aussicht am Medicine Lake hatte sich verändert. Zu grauem Himmel war dieses Jahr nicht viel Wasser im See. Rund um den Aussichtspunkt am Südende hatte es im Juli 2015 gebrannt und das Resultat sieht man heute noch: Verbrannter, toter Wald. In den Hängen darüber hat sich der Borkenkäfer massiv durch die steilen Hanglagen der Drehkiefer-Wälder gefressen, ein Flickenteppich aus Grün und Orangerot. Dort werden in den nächsten Jahren bei Hitzeperioden sicher weitere Feuer im jetzt anfälligen, toten Wald wüten. Keine schöne Aussicht für die Region, wie gut dass wir es ein paar Jahre zuvor noch halbwegs intakt erlebt haben.

Am Maligne-See angekommen verzichteten wir auf Grund des bedeckten Wetters auch dieses Mal auf die Bootsfahrt nach Spirit Island. Nach der Fahrt wollten wir ein wenig laufen und machten uns zusammen mit vielen Touristen aus aller Welt, hauptsächlich Asiaten, auf den Weg am Ufer entlang.

Dort haben wir dann versucht ein paar kleinere Vögel zu fotografieren, die aber immer wieder von vorbei kommenden Spaziergängern aufgeschreckt wurden. Im Restaurant haben wir uns dann kurz aufgewärmt und im Souvenirshop ein Päckchen mit 15 Servietten mit Elchmotiv entdeckt. Die haben wir aber gerne liegen gelassen, denn sie sollten 12 Dollar kosten. Nix wie weg hier...




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Maligne Lake

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