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Am frühen Nachmittag nach unserer Ankunft hatten wir nach einem kurzen Besuch des Cameron Lake war noch reichlich Zeit, um den 15 Kilometer langen Red Rock Parkway bis zum Red Rock Canyon und zu den Blakiston Falls zu fahren. Dem Canyon habe ich eine eigene Seite gewidmet, denn ich habe auf dem Parkway eine ganze Menge Fotos gemacht, zu viel für eine Einzelseite. Die Region ist atemberaubend, gerade im Herbst. Alle Laubbäume hatten sich goldgelb gefärbt und hier, am Übergang von der Prairie in die Berge, gab es einige davon. Hingen über den Seen und in den Bergen dicke Wolken, so schien hier im Blakiston Valley die Sonne vom teilweise blauen Himmel.
Es gibt viele Aussichtspunkte und Haltepunkte am Rande des Parkway und er ist auch gut besucht. Kein Wunder, hat man hier doch die besten Aussichten auf Tiere am Straßenrand, vor allem am späten Nachmittag oder früh am Morgen.
Hier ist man unterwegs auf der Route, welche die Pelzhändler der Hudson Bay Company vor etwa 200 Jahren benutzten, um ihre Handelsposten im südlichen British Columbia zu versorgen. Unterwegs kommt man am Mount Blakiston vorbei, der mit seinen 2.940 Metern der höchste Berg im Nationalpark ist.
Als wir am Nachmittag auf dem Parkway fuhren, war das Wetter ideal. Ganz weit entfernt konnten wir dank Fernglas einige Wapitis beobachten. Auf dem Rückweg verschwand dann eindeutig ein schwarzer Bärenhintern direkt vor uns im Gebüsch. Ich konnte gerade noch ein Foto aus dem fahrenden Auto machen. Sofort sind wir an den Straßenrand gefahren und haben gewartet, aber leider ließ der Bär sich nicht mehr blicken. Das Gebüsch war einfach zu dicht.
Nach einigen Metern fahrt stand ein anderes Auto vor uns und de Fahrer blickte angestrengt mit dem Fernglas auf einen wenig bewalten Abhang. Da sahen wir es auch: der schwarze Punkt, der sich weit oben mit erstaunlicher Schnelligkeit bewegte, war ein weiterer Schwarzbär. Weit weg, aber dank Fernglas gut zu erkennen. Als Mensch hätte man in dem steilen Gelände keine Chance, dem Bären zu entkommen, wenn man ihn wütend gemacht hätte.
Wieder ein paar hundert Meter weiter gefahren und wir trauten unseren Augen kaum. Ein Bärenkopf schaute aus dem Gebüsch am Straßenrand. Das Tier hatte sich kurz auf die Hinterbeine gestellt um Witterung aufzunehmen, nur dadurch hatten wir es bemerkt. Es handelte sich um einen Zimtfarbenen Schwarzbären und ein schwarzes Exemplar stand direkt daneben. Vom Straßenniveau aus nur zu erkennen, wenn sie sich aufrichteten.
Ich kletterte mit der Kamera oben auf das Bett, um durch das Fenster aus erhöhter Position Fotos zu machen. Ein einziges gelang mir mit beiden Tieren, als sich beide kurz aufrichteten. Der Schwarze kam noch ein paar Mal hoch, dann sah ich nur noch ihren Rücken und wie sie sich langsam von der Straße entfernten. Natürlich dämmerte es bereits, das Licht war spärlich und durch die Scheiben konnte man schlecht fokussieren. Aber auf den Fotos kann man sie immerhin erkennen.
Mittlerweile hatten sich zahlreiche Autos um uns versammelt und ihre Insassen verrenkten sich den Hals, um einen Blick auf die Tiere zu erhaschen. Als die ersten dann ausstiegen, gab es kein Halten mehr. Sogar Kinder standen auf dem Grashügel zwischen der Straße und der Wiese mit den Bären nah am Buschfeld. Ein ganz eifriger mit Kamera stapfte sogar hinterher, um noch sein Foto zu bekommen. Zu seinem Glück hatten sich die Bären schon verzogen.
Jeder Besucher in den Rocky Mountains kennt das Infoblatt: "You are in bear-country!" Hier in den Bergen gibt es grundsätzlich zwei Arten von Bären: den Braunbär, zu dem auch der Grizzly gehört, und den Schwarzbär, auch in Zimt-Farbe. Das Risiko auf einen Bären zu stoßen darf niemals unterschätzt werden. Grundsätzlich sind es scheue Tiere, die den Menschen nichts tun, aber wenn man sie überrascht oder gar verfolgt und stört, dann gehen sie auch schon mal zum Angriff über. Nicht umsonst werden Wanderwege wegen Bärensichtungen gesperrt oder mit Auflagen belegt. Aber Unverbesserliche wird es wohl immer geben und es geht gut, solange nichts passiert.
Da wir am Nachmittag gleich vier Bären sehen konnten, sind war am nächsten Morgen noch einmal ganz früh ins Blakiston Valley gefahren, in der Hoffnung noch einmal auf die Tiere zu treffen. Jetzt herrschten ganz andere Lichtverhältnisse, die goldenen Blätter der Laubbäume leuchteten in der Morgensonne. Tiere haben wir dann zwar keine mehr gesehen, aber die Szenerie war wunderbar, wie die folgenden Fotos beweisen.
Danach besuchten wir noch die Buffalo Paddocks und fuhren weiter über den Crowsnest Pass nach British Columbia.
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Blakiston Valley
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