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LILLOOET

Am Morgen starteten wir bei bedecktem Nebelwetter nach einer Übernachtung am Big Bar Lake. Über Clinton und Pavilion näherten wir uns dem 145 Kilometer entfernten Ort Lilloet, den wir nach 2 Stunden Fahrt erreichten. Hier an der Einmündung des Seton River in den Fraser River befindet man sich bereits im Regenschatten der Coast Mountains und hier fallen jährlich nur 260 Millimeter Niederschlag. Die Region ist entsprechend trocken und in der Umgebung wächst sogar Wein.

Lillooet entstand durch den Goldrausch von 1858 und zu den Boomzeiten des Goldrauschs soll der Ort 20.000 Einwohner gehabt haben. Heute sind es noch knapp 3.000. Es gibt im Stadtbild noch einige einigen historische Bauten aus der Pionierzeit und oberhalb des Ortes steht der Hangingman Tree. An dieser Kiefer hat damals Richter Matthew Baillie Begbie angeblich Missetäter aufhängen lassen. 1912 erhielt der Ort einen Bahnanschluss durch die Canadian Pacific Railway, heute ist er ein Versorgungszentrum der Region.

Wir mussten hier tanken und besuchten den örtlichen Supermarkt um ein paar frische Kleinigkeiten einzukaufen. Beeindruckend bei der Anfahrt ist die Brücke über den Fraser River, sie trägt seit ihrer Eröffnung 1981 den Namen "The Bridge of the 23 Camels". Denn zur Goldrauschzeit wurden 23 Kamele als Transporttiere importiert, die sich jedoch nicht bewährten. Die Hängebrücke aus dem Jahr 1913, eine Konstruktion aus Holz und Stahl, wird seit dem "The Old Bridge" genannt und ist für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Unser Tagesziel war Whistler, das von Lilloet aus noch 130 Kilometer entfernt liegt. So verließen wir den Ort nach dem Einkauf und fuhren auf den Highway 99, der hier Duffey Lake Road genannt wird.

Direkt westlich der Stadt pasiert man einen Aussichtspunkt auf den Seton Lake. Der liegt auf einer Höhe von 243 m, ist 22 km lang und bedeckt eine Fläche von 26,2 km². Hauptzufluss ist der Seton River, der in den Fraser River mündet. Unterhalb liegt die Seton Lake Recreation Area, die von BC Hydro angelegt wurde. Hier findet man einen Strand, Picknickplätze und einen Campground.




Schneeziegen

Die Duffey Lake Road windet sich danach durch eine schöne Bergwelt mit steilen Abhängen, man klettert einige Kilometer ganz schön bergauf. An einer Stelle konnte man anhalten, tief unten war ein Fluss und auf dem der Straße gegenüber liegenden steilen Hang bewegte sich etwas. Wir trauten unseren Augen kaum, denn dort bewqegte sich eine Schneeziege mit ihrem Jungtier scheinbar mühelos auf dem nahezu senkrechten Abhang.

Unsere Begeisterung war groß, denn wilde Schneeziegen sind eine seltene Sichtung und wir packten gleich unser Stativ aus. So konnten wir die Tiere sogar noch in Ruhe filmen, denn auch wenn sie ab und zu mal hinter grünen Büschen verschwanden waren sie doch gut zu erkennen. 500 Millimeter Brennweite waren hier natürlich ein Segen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren und zu filmen. Unten ist auch ein Video zu sehen.

Das Wetter war optimal und hinter uns rauschte der Verkehr vorbei. Ein paar Autos hieten an und die Insassen schauten kurz zu den Ziegen rüber, viele fuhren einfach vorbei.

Wir waren begeistert, es regnete nicht und war relativ warm. So hieten wir es gut eine halbe Stunde am Strassenrand aus und beobachteten die trittsicheren Tiere durch das Objektiv und durch das Fernglas. Dann verschwanden sie hinter einer Kuppe und waren nicht mehr zu sehen.

Gerade als wir aufgeben wollten, entdeckten wir weit oben am Berg noch eine dritte Schneeziege. Sie hatte gelegen und der weiße Fleck im Geröll war nicht als Tier erkennbar. Erst als sie aufstand konnten wir sie erkennen und ein paar Fotos machen. Leider verschwand sie in die falsche Richtung und war danach nicht mehr zu sehen, daher beschlossen wir dann weiter zu fahren.





Bis Whistler

Noch 113 Kilometer mussten wir bis Whistler fahren, einen Stellplatz für das Wohnmobil hatten wir auch nicht. Die Duffey Lake Road führt am namensgebenden Duffey Lake vorbei und teilt den Duffey Lake Provincial Park in zwei Teile. Am Wegrand dbefinden sich einige beeindruckende Berge wie der 2.438 Meter hohe Mount Rohr. Oben lag um diese Jahreszeit schon viel Schnee und am Seeufer hatte der Herbst die Bäume leuchtend bunt gefärbt.

Zwischen Oktober und März kommt man hier nur mit Schneeketten weiter. Der nächste See ist der Lillooet Lake, dann folgen die Orte Mt.Currie und Pemberton. Am Wegrand kann man Wasserfälle besichtigen wie die Nairn Falls, für den Besuch hatten wir aber leider keine Zeit mehr, weil wir uns zu lange bei den Schneeziegen aufgehalten hatten.

Wenn man den nächsten See, den Green Lake, passiert dann hat man Whistler fast erreicht. Kurz vorher bogen wir ab, um noch einen Platz auf dem Riverside Campground zu ergattern. Mit über 60 Dollar für Strom und Wasser mit Abstand der teuerste Stellplatz in diesem Urlaub, dafür konnten wir dann am Abend noch zu Fuß nach Whistler laufen.

Der Campground zwischen Highway und Fitzsimmons Creek wurde offenbar vor kurzem um einen Bereich auf der anderen Seite des Baches erweitert, auf Google-Maps ist das noch nicht zu sehen. Wir mussten jedenfalls über die einspurige Brücke mit Automatikampel in Richtung Berge und fanden dort in einer der neuen Schleifen den uns zugeteilten Stellplatz. Wichtig: Beim Checkin wissen, wie lang der Camper ist!

Gegenüber der Zufahrt befindet sich auf der anderen Seite des Highway in knapp einem Kilometer Entfernung ein Supermarkt, der Campground selbst hat leider kein Restaurant, sondern nur ein kleines Cafe, welches schon um drei Uhr am Nachmittag schließt.




Eigenes Video zum Thema

Google Map zum Thema

Lillooet bis Whistler

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