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BURG PRUNN

Auf dem Weg von Schwäbisch Hall nach Regensburg waren wir an einem warmen Sonnentag unterwegs und es war Muttertag. In einem abgelegenen Restaurant in Mittelfranken namens Fuchsmühle hatten wir schon vor Monaten für 12:00 Uhr einen Tisch reserviert. Das war gut so, denn hier war an diesem Mittag jeder Tisch gleich mehrfach belegt. Immer wieder mussten Wanderer ohne Reservierung wieder weggeschickt werden. Alle wollten bei dem schönen Wetter in den Biergarten - es waren aber alle 60 Plätze schon belegt. Satt und zufrieden von der üppigen Portion machten wir uns nach dem Essen auf den Weg, zuerst zum Kloster Plankstetten und danach fuhren wir ein Stück durch das Altmühltal.

Da wir noch etwas Zeit hatten, entschieden wir uns für einen Abstecher zur Burg Prunn, die malerisch auf einem auf einem nahezu senkrecht emporragenden Jurafelsen, 70 Meter hoch bei Riedenburg über dem Altmühltal liegt.

Die majestätische Lage macht die Burg zu einer der bekanntesten Burgen in Bayern. Sie wurde 1037 in Zusammenhang mit einem Herrn von Prunn erstmals urkundlich erwähnt. Vom 11.-16. Jahrhundert herrschten hier die mächtigen Adelsfamilien der Laaber und Fraunberger.

Der Burgbau mit dem wuchtigen Bergfried reicht in die mittelalterliche blütezeit der Kehlheimer Region um 1200 zurück. Unter der Herrschaft der Fraunberger erlebte die Anlage dann im 14. Jahrhundert eine Ausbauphase. Im Herrschaftszimmer kann man Wandmalereien aus dem Spätmittelalter bewundern.

Bekannt wurde die Burg aber überregional aus einem anderen Grund: denn im Jahr 1569 fand der herzogliche Hofrat namens Wiguläus Hundt hier eine Handschrift des Nibelungenliedes in mittelhochdeutscher Sprache. Immerhin war dies die viertälteste vollständige Handschrift des Nibelungenliedes. Sie ist heute bekannt unter dem Namen "Prunner Codex". Die Handschrift gelangte 1575 nach München in die herzogliche Bibliothek und befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek. Hier ist sie zu sehen.

Wir fanden trotz Feiertag schnell einen Parkplatz und liefen einen kurzen Weg zur Burg. Der Zugang erfolgt von Norden über die auf drei Pfeilern ruhende aufziehbare Holzbrücke, die über den Halsgraben führt. Der Burghof ist nicht sehr groß und im Inneren waren wir auch nicht, haben nur die Aussicht und die Lage genossen. Die unregelmäßige Gruppierung der Wohngebäude am Burghof ergab sich aus dem Zwang, die Burg den Gegebenheiten des Geländes anzupassen.

Die Burg Prunn kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, am Montag ist sie geschlossen. Eine Führung dauert ca. 45 Minuten und findet immer zur vollen Stunde statt, Foto- und Videoaufnahmen sind dabei leider nicht erlaubt.

Die Altmühl unten im Tal entspringt entspringt in der Frankenhöhe in der Nähe der Siedlung Erlach. Diese liegt etwas nordöstlich der bekannten Stadt Rothenburg ob der Tauber. Sie ist insgesamt 234 km lang und mündet dann bei Kelheim in die Donau.

Leider ist sie unterhalb der Burg Prunn nicht mehr wild, denn ab Dietfurt ist die Altmühl Teil des Main-Donau-Kanals und wurde hier begradigt und schiffbar gemacht. Entsprechend geradlinig und langweilig verläuft der Fluss in Richtung Kelheim an der Donau. Den ehemaligen Verlauf kann man anhand einiger Altarme an einigen Stellen gerade noch erahnen.

Dieser Teil des Altmühltals hat uns nicht besonders gut gefallen, daher waren wir auch nur hier auf der Burg und haben andere Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung nicht mehr besucht.












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