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SELB

Selb ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge und wir haben in der Nachbargemeinde in der Ferienwohnung Fichtelblick drei Nächte gewohnt. So waren wir natürlich auch in Selb, allerdings spielte das Wetter nicht mit. Es war kalt und windig und es regnete immer wieder. So waren wir zuerst einige Stunden im sehr interessanten Porzellaikon Museum, den ich zwei eigene Seiten gewidmet habe.

Danach sind wir noch ein wenig durch Selb gelaufen, auf der Suche nach Porzellanbrunnen und der Porzellangasse, denn Überregional ist es als Porzellanstadt bekannt und liegt an der Bayerischen Porzellanstraße. Um 1857 zerstörte der Selber Brand die Stadt und die arbeitslos gewordenen Weber fanden teilweise wieder Arbeit, als Lorenz Hutschenreuther 1857 die erste Porzellanfabrik auf der Ludwigsmühle errichtete. Seine Pioniertat bestand darin, dass er die industrielle Serienfertigung von Porzellan ermöglichte und so wurde das "weiße Gold" auch für Normalbürger erschwinglich.

Der Anschluss die Bahnstrecke Hof-Eger im Jahr 1864 begünstigte die einsetzende rasante Industrieentwicklung in Selb. Es gründeten sich die Porzellanfabriken Jakob Zeidler & Co., J. Rieber, Rosenthal, Krautheim, Müller, Heinrich & Co., Jäger & Werner, Gräf & Krippner, Krautheim & Adelberg, Zeidler & Purucker, Gebr. Hofmann und die Oberfränkische Porzellanfabrik. 1900 hatte Selb bereits 7.200 Einwohner, die in 20 Porzellanfabriken mit zusammen 100 Rundöfen arbeiteten.

Die Zahl der Porzellanfabriken sank jedoch im Zuge der Weltwirtschaftskrise und der Inflation der 1920er Jahre und die meisten Fabriken fusionierten. Die übrig gebliebenen entwickelten sich aber zu Weltmarken. Heute noch sind die weltweit bekannten Marken Rosenthal und Hutschenreuther hier in Selb ansässig, ebenso wie die BHS tabletop AG, ein ein börsennotierter Hersteller von Porzellan für das Hotel- und Gastronomiegewerbe.

In den 1990er Jahren sank der Umsatz für Tafel- und Luxusgeschirr und die Zahl der Arbeitsplätze in den Porzellanunternehmen ging von 5.000 im Jahr 1965 auf weniger als 1.000 zurück. Technisierung, Rationalisierung und die Verlagerung der Produktion ins Ausland, um Kosten einzusparen, leiteten in der Stadt und der Region einen einschneidenden Strukturwandel ein.

Nachdem wir eine Weile durch die Stadt gelaufen sind und schon einige Kaffekannen im Kreisverkehr vor der Stadt entdeckt hatten, kamen wir auch zum Porzellanbrunnen auf dem Martin-Luther-Platz im Schatten der Stadtkirche St. Andreas.

Er wurde Jahr 2003 von der Porzellanmanufaktur Barbara Flügel neu gestaltete und erstrahlt in frischen Blau- und Türkistönen, selbst bei Regenwetter. Auf jeden Fall ist das ein markanter Blickpunkt und seine edle Wirkung wird durch Weiß und Gold unterstrichen. Über 45.000 Porzellanplättchen wurden hier verarbeitet.

Nicht weit davon entfernt befindet sich ein weiteres einmaliges Wahrzeichen der Stadt: das Porzellangässchen. Hier hat man 55.000 farbige Porzellanfliesen als Mosaik aneinandergefügt. Der Werbespruch dazu lautet: "Hier geht man wahrhaftig auf einem teuren Pflaster."

Eines der größten Kunstwerke aus Porzellan in Selb ist die Stadtgeschichte auf Porzellan am Welzel-Haus. Die Wand wurde 1988 zum 125-jährigen Betriebsjubiläum von der Hutschenreuther AG gestiftet und zeigt die bedeutenden Stationen der Selber Stadtgeschichte, angefangen mit der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt im Jahre 1281. Auch das Selber Stadtwappen und die Wappen der Adelshäuser, unter deren Herrschaft sich Selb im Laufe seiner Entwicklung befand, sind auf dieser Porzellanwand zu sehen.

Das Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan am Selber Rathaus besteht aus 22 Glocken und wurde 1994 von der Staatlichen Fachschule für Keramik gestaltet. Der Jahreszeit angepasst, erklingen hier verschiedene Melodien - unten auf dem Video ist ein Stück davon zu hören. Wir waren natürlich völlig verblüfft, wenn man aber etwas danach sucht, so findet man einige Rathäuser oder Kirchen, welche mit so einem Glockenspiel aus Porzellanglocken ausgestattet sind.






Eigenes Video: Porzellanglocken

Outlets

In den letzten Jahren wurden in Selb einige Outlet-Kaufhäusern angesiedelt und mit dem Bau eines Outlet-Einkaufszentrums lockt man weitere Menschen in die Stadt. Viele dieser Geschäfte nutzen als Gebäude alte Fabrik- und Lagerhallen.

Wir waren zuerst inm Rosenthal Outlet Center, hier Sind auf meheren Etagen auch noch andere Firmen untergebracht. Produkte von MAC, Lamert, Hutschenreuther, Bassetti oder Vossen kann man hier mehr oder weniger günstig erwerben. Hier konnten wir uns nicht ganz beherrschen und haben ein paar tiefe Teller von Rosenthal aus der Serie Junto Ocean Blue erworben.

Nebenan kann man die Fabrikfassaden der Rosenthal AG Gestaltet von Otto Piene, Friedensreich Hundertwasser und Marcello Morandini in der Wittelsbacherstraße bewundern.

Zu Fuß, einmal quer über den Parkplatz, befindet sich das Outlet für alle Fashion Freunde: das No Basics Fashion Outlet. Hier kann man unter anderem Cartoon, Camel Active, Luisa Cerano, Betty Barclay, Maerz, Speidel, Peter Kaiser, Vaude, Vera Mont, diverse Kinderkleidung und vieles mehr käuflich erwerben. Ich konnte mich aber gut beherrschen und habe nur ein günstiges Unterhemd gekauft.

Am anderen Ende der Stadt wird noch heftig am Outlet Center Selb gebaut. Wenn man die Baustelle vor den ehemaligen Produktionshallen der alteingesessenen Selber Porzellanfabrik Heinrich. passiert hat, dann findet man im Gebäude schon 13 geöffnete Shops.

Bis 2022 wird hier in zwei Stufen erneuert und um fast 70 Prozent Verkaufsfläche erweitert, von derzeit knapp 7.000 auf dann rund 11.800 Quadratmeter. Der Fabrikkamin weist den Weg. Etwa 60 Marken-Shops und eine eine vielfältige Gastronomie werden hier Kunden aus nah und fern anlocken, so die Hoffnung.

Wir sind ohne Kaufrausch wieder rausgekommen, wenn man etwas Bestimmtes sucht, zum Beispiel von Villeroy und Boch, gab es aber ganz gute Angebote.





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