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Ein Volltreffer war die Wahl unserer Unterkunft im Erzgebirge nahe dem Ort Sayda. Hier liegt in Alleinlage das Waldhotel Kreuztanne, in dem wir leider nur zwei Nächte gebucht hatten. Um es gleich vorweg zu nehmen, hier hat es uns so gut gefallen, dass wir irgendwann wohl noch mal im Sommer ohne Kinderferien hier wohnen werden.
Als wir von Bayern kommend nach dem Besuch im ca. 15 Kilometer entfernten Freilichtmuseum Erzgebirge Seiffen am Nachmittag hier ankamen, fuhren wir über einen ursprünglich gesperrten Feldweg, die Kreutannenstrasse, hierher. Auf der anderen Seite bei Sayda war die Bundesstrasse 171 un damit auch die eigentliche Zufahrt voll gesperrt.
Das 4-Sterne Hotel liegt in Alleinlage auf einem Hügel mit Blick auf Wälder und Wiesen. In den letzten Jahren wurde hier viel modernisiert und alles war wir gesehen haben ist freundlich, stilvoll und modern eingerichtet.
Neben der Rezeption gibt es eine gemütlich eingerichtete Lounge. Wellnessfreunde finden einen schönen Bereich zur Nutzung mit verschiedenen Saunen, 200 qm Erholung pur, die wir aber nicht genutzt haben. Ayurvedische Massagen und kosmetische Anwendungen sind auch im Angebot.
Im Außenbereich befinden sich eine 18-Loch-Minigolf Anlage, ein Spielplatz, Tischtennis und Volleyball sowie ein Barfußpfad mit kneippschen Anwendungen. Direkt am Hotel beginnen zahlreiche Wanderwege und Loipen. So ist das Hotel zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern, Radfahren und Langlaufen im Erzgebirge. Das Waldhotel Kreuztanne liegt direkt am 285 Kilometer langen Kammwanderweg Erzgebirge Vogtland. Man kann im Hotel auch tolle E-Bikes ausleihen.
An dieser Stelle war nicht immer ein Hotel. Grundsätzlich verdankt die Kreuztanne ihre Entstehung der Einrichtung einer öffentlichen Postfahrt in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts. Die Strecke führte ab 1824 von Annaberg über Marienberg und Olbernhau, Neuhausen, Sayda, Bienenmühle, Frauenstein nach Freiberg oder Dresden. An dieser Stelle gab es einen Unterstand, ab 1844 wurde daraus dann ein Gasthof. Nach meheren Besitzerwechslen brannte das Gasthaus im Jahr 1911 durch Brandstiftung ab. 10 Jahre später brannte die Scheune, das neue Gasthaus konnte gerettet werden. Als der Postkutschenverkehr um die Jahrhundertwende dann eingestellt wurde, vereinsamte das Gasthaus.
Die Wirtsleute waren froh, als sich ein Schulverein für das Grundstück interessierte. Das Anwesen wurde ein Schullandheim für Großstadtschüler, in das sie in der Ferienzeit für Spiel und Sport, Unterhaltung und Lernen bis zum Anfang des 2. Weltkrieges anreisten. 1933 wurde die Schule von den Nazis konfisziert.
1940 zog der Reichsarbeitsdienst in die erweiterten Räume ein. Im Zuge der "inderlandverschickung" wurde auch die Kreuztanne mit Hamburger Schülern belegt, die vor den Bombenangriffen evakuiert wurden. Später strömten Tausende Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den östlichen Provinzen hierher. Erst als diese umgesiedelt waren konnte das Gebäude zur Schuleröffnung 1948 wieder als Ferienheim zurückgegeben werden. Von 1957-1975 wurde es dann unter dem neuen Namen "Pestalozziheim" und verschiedenen Trägern ein Heim für schwererziehbare Kinder mit Internat.
Das wurde dann zu teuer und es fanden sich neue Käufer und Besitzer, die Kreuztanne wurde zu einem Betriebsferienheim umgebaut. Neben den dort wohnenden Urlaubern durften auch externe Gäste die gastronomische Einrichtung nutzen.
Nach der Wende schlossen viele Betriebsferienheime ihre Pforten und auch dieses wurde wieder verkauft. 14 Monate dauerten Abress und Neuaufbau, dann stand hier in einmaliger Lage ein neuer, großer Hotelkomplex, der 1993 eingeweiht wurde. Nach vielen Pächterwechseln und neuen Besitzern, Renovierungen und Leerstand kaufte im Jahr 2005 eine holländische Holding das Hotel und nach größeren Sanierungs- und Renovierungsarbeiten erstrahlt die Kreuztanne heute in neuem Glanz. 2008 wurden die 2.000 m² Dachfläche mit Rot-Zedern-Holzschindeln aus Alaska neu eingedeckt.
Das Hotel hat 48 Zimmer und zwei Suiten und der Empfang war freundlich. Wir hatten eines der renovierten Doppelzimmer mit Terrasse gebucht, jetzt im Herbst hatten wir leider nicht all zu viel von der Möblierung vor unserem Zimmer, denn die Temperaturen luden nicht zum Sitzen im Freien ein. Diese Zimmerkategorie liegt im rechten Seitenflügel ebenerdig. Obwohl im Wintergarten eine grössere Feier stattfand, haben wir dort kaum etwas davon mitbekommen und es war wunderbar ruhig.
Das helle und freundlich Zimmer hat uns sehr gut gefallen, es ist 36 m² groß und bietet die üblichen Annehmlichkeiten wie Satelliten-TV, Minibar, Schreibtisch, Sitzbereich und einen Safe.
Der Holzboden ist angenehm und es gibt ein Sofa, das auch zum Schlafen umgebaut werden kann. Die kleine Terrasse vor der Tür ist mit Blumenkübel rechts und Links zum Nachbarn abgetrennt.
Im schönen Badezimmer findet man Föhn und kostenlose Pflegeprodukte von Rituals. Im Schrank liegen Bademäntel und Schluffen für den Saunabereich. Die Regenwalddusche ist wunderbar, kräfig und heiß. Es gibt genug Ablagefläche und einen beleuchteten Kosmetikspiegel.
Für jeden Gast steht im Zimmer eine niedliche kleine Kreuztanne, eine typisch erzgebirgische Handarbeit aus Holz, die man zur Erinnerung mitnehmen darf.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und würden diese Kategorie jederzeit wieder buchen.
Die Mitarbeiter sind hier alle freundlich. Leider waren wir in den Herbstferien hier, so dass viele Familien mit kleinen Kindern vor Ort waren, was den Aufenthalt im Restaurant zeitweilig ein wenig unruhiger machte.
Morgens wird im Waldhotel Kreuztanne im Wintergarten ein tolles Frühstücksbuffet serviert, das keine Wünsche offen lässt. 2011 wurde der neue 137 m² große Wintergarten hier angebaut. Man sucht sich einen Platz, entweder hier im Wintergarten oder nebenan im Restaurant. Dort haben wir am liebsten gesessen. Im Sommer kann man auch im Biergarten entspannen und speisen.
Das Restaurant war auf den Bildern noch im klassischen Stil abgebildet, um so positiver überrascht waren wir beim Betreten. Auch hier hatte man die Corona-Pause genutzt und das komplett Restaurant mit Bar stilvoll und modern renoviert. Richtig gemütlich mit Kissen und warmen Farben wurde hier gearbeitet, in der Mitte steht noch ein alter Kachelofen.
Die Küche serviert regionale sächsische Spezialitäten und wir waren an beiden Abenden sehr zufrieden. Da wir keine Halbpension gebucht hatten konnten wir uns an beiden Abenden nach Geschmack von der Karte etwas ausuchen.
Was dann serviert wurde war sehr lecker und die Portionen üppig. Ob Würzfleisch von der Pute, Sauerbraten vom Hirsch an Apfelrotkohl und Kartoffelklößen oder die ganz hervorragende Kreuztannenroulade vom Kalb gefüllt mit gebratenen Pilzen, Schinken, Zwiebeln und Gewürzgurken mit Gemüse und Kartoffelklöße mit Semmelbutter nappiert - hier hat es geschmeckt.
Die Weinauswahl war auch gut, es gab auch leckeres dunkles Bier und auch die hochwertigen Schnäpse von Scheibel aus dem Schwarzwald wurden angeboten.
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Waldhotel Kreuztanne
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