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BURG BREUBERG

Als ich klein war, reiste ich zum ersten Mal mit einer Jugendgruppe ohne Bgelietung der Eltern in die Sommerferien. Das Ziel war die Jugendherberge Burg Breuberg im Odenwald. Einmal in den drei Wochen kamen dann alle Eltern mit dem Bus zu Besuch. Ich erinnere mich an Rüstungen, den Rittersaal und die getrennten Schlafsääle.

Fast 50 Jahre später kamen wir dann wieder an der Burg vorbei, auf dem Weg zum Landhotel Geiersmühle. Da wir noch Zeit hatten, bot sich ein Stopp hier an, um noch einmal alte Jugenderinnerungen bei mir auffrischen. Die Burg Breuberg steht auf dem 306 Meter hohen Burgberg der Stadt Breuberg im hessischen Odenwaldkreis und gehört wegen ihres guten Erhaltungszustands zu den eindrucksvollsten Burganlagen in der Region.

Das Wetter war leider etwas durchwachsen und natürlich konnten wir uns die Burg nicht von Innen ansehen, denn es ist immer noch eine Jugendherberge. Schon seit mehr als hundert Jahren ist sie Ziel für Schulklassen, Familien, Musikgruppen, kirchliche Gruppen, Seminargruppen und Individualreisende aus aller Welt.

Die Abtei Fulda errichtete hier im 12. Jhdt. eine Vogteiburg, um ihre Besitzungen im Odenwald gegenüber den Mainzer Erzbischöfen besser behaupten zu können. Als die Familie der Erbauer, die Herren von Breuberg, 1323 im Mannesstamm ausstarben, erbten gleich vier Adelsgeschlechter die Burg und verwalteten sie als herrschaftliche Wohngemeinschaft - Breuberg wurde damit zu einer sogenannten Ganerbenburg. Unter den Dynasten von Breuberg entstand um 1200 die Kernburg mit dem Bergfried, der 10–14 Meter hohen Ringmauer und dem bis heute erhaltenen romanischen Burgtor.

Im 18. Jahrhundert verlor Breuberg als Herrschaftssitz an Bedeutung, blieb aber im Privatbesitz bis die beiden Besitzer-Familien sie dann im Jahr 1919 an das Deutsche Jugendherbergswerk verkauften. Ende des Zweiten Weltkriegs waren Zwangsarbeiter in der Burg untergebracht, eine Tafel am Eingang erinnert daran. 1517 Männer und Frauen aus 11 Nationen wurden in Landwirtschaft und Industrie im Breuberger Land zur Zwangsarbeit verpflichtet. 23 verloren dabei ihr Leben, darunter 6 Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Inzwischen ist die Burg im Besitz des Landes Hessen.







Im Burggraben

Die Burganlage gliedert sich in drei Teile: Der älteste Teil ist die Kernburg aus dem 12. Jahrhundert, westlich davon steht die Vorburg aus dem späten 14. und 15. Jahrhundert. Die Festungswerke der sogenannten Schütt wurden erst viel später errichtet. Die rondellförmigen Festungsanlagen im Ringgraben stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die einzelnen Teile waren jeweils durch Gräben voneinander getrennt.

Unten im Burgraben steht etwas abseites von der Kernburg ein runder Turm und wir konnten hier herumgehen. Früher gab es vielleicht in luftiger Höhe eine Verbindung mit einer Holzbrücke. Hier unten stehen auch Tische, Bänke und Sportgeräte.

Der Weg ins Burginnere ist gleichzeitig ein Gang durch die Geschichte der Burgenbaukunst zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert. Da die Burg im Vorderen Odenwald über dem Tal der Mümling nie zerstört wurde und nahezu durchgängig bewohnt war, ist sie heute in all ihren Zeitschichten authentisch erhalten.

Der Bergfried steht frei innerhalb des Burghofes der Kernburg und kann auch als Aussichtsturm gegen Eintitt bestiegen werden. Er ist etwa 25 m hoch bei einer Breite von 8,9 m. Seine 2,50 m dicken Mauern bestehen aus Buckelquadern und Sandsteinen.

Im Hof der Burgschänke wischten wir das Regenwasser von den Bänken und tranken noch ein alkoholfreies Weizenbier. Auf dem Weg zum Parkplatz entdeckten wir auf der anderen Straßenseite noch eine lange Edelstahl-Rutsche zu einem Spielplatz weiter unten, die bringt den kleinen Gästen hier sicher sehr viel Spaß.







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