SCHLOSS FASANERIE
In Eichenzell bei Fulda befindet sich das Schloss Fasanerie. Wir fanden einen Parkplatz an einem Sportplatz davor und liefen ein kleines Stück bis zum Schloss mit dem schönen, alten Schlosspark.
Das ursprünglich nach dem fuldischen Fürstabt Adolph von Dalberg als Schloss Adolphseck bezeichnete Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wird heute von der Museumsverwaltung als Hessens schönstes Barockschloss bezeichnet. Die prachtvollen Innenräume sind für Besucher zugänglich. Man darf sie zwar im Rahmen einer Führung besuchen, aber im Inneren ist Fotografieren leider nicht erlaubt.
Zufällig waren wir am "Tag des offenen Denkmals" vor Ort, daher gab es etwas mehr Besucherandrang und Sonderführungen mit einen Blick hinter die Kulissen. Dazu gab es an diesem Tag auf dem Gelände auch einige Extras zu sehen wie ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Sonderführungen in Park und Schloss, Sektfrühstück auf dem Schneckenberg und weiteren Aktionen.
Leider hatten wir uns natürlich nicht vorher angemeldet, bei Spontanbesuch war so nicht mehr viel möglich. Genossen haben wir das Konzert einer schottischen Dudelsack-Band und man durfte an diesem Tag im sonst geschlossenen Wildpark spazieren gehen, mehr dazu weiter unten.
Das Schloss ist ein Komplex von mehreren Gebäudeflügeln mit einer Abfolge von Höfen. Den Ursprungsbau bildet das alte Schloss, erbaut durch den Fuldaer Dombaumeister Johann Dientzenhofer. Hier fielen uns zuerst die Dachverzierungen auf: Goldene Ananas, die sich schön vor dem blauen Himmel präsentierten. Dieser goldene Dachschmuck ist als Symbol für Exotik schon von weitem erkennbar.
Nördlich und südlich befinden sich hier jeweils zwei Türme. Im Osten schließen sich zwei Wirtschaftshöfe an, die ein bis in die Gegenwart betriebenes Gestüt beherbergen. Auf den Weisen rundum weiden die Pferde. Im Westen folgen der nahezu quadratische Innenhof, sowie der mittig vom Festsaalbau begrenzte Ehrenhof.
Das Schloss war einst von einem Barocken Garten umgeben, der heute aber leider nur noch in seiner Grundstruktur zu erkennen ist. Trotzdem kann man hier schön spazieren gehen. Das alte Japanische Teehaus zeugt noch von der glanzvollen Pracht des ausgehenden Barockzeitalters.
Der ca. 100 große Hektar Park bietet eine Vielzahl verschiedener Baumarten, Wiesen, Felder und schöne Wege. Noch vor dem Bau der repräsentativen Sommerresidenz gab es hier vor 1738 einen einfachen Jagdpark, den Amand von Buseck, Fürstabt und späterer Fürstbischof von Fulda, gemäß den Bedürfnissen und Moden des 18. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Barockgarten umwandelte.
Als das Fuldaer Land im Jahr 1816 in den Besitz der Kurfürsten von Hessen fiel, wurde zwischen 1824 und 1827 wieder umgestaltet. Dabei ließ Wilhelm II. den ursprünglich terrassenförmigen und symmetrisch konzipierten Lustgarten zugunsten eines durchgängigen, von geschwungenen Wegen durchzogenen Landschaftsparks verändern. An seiner Gestaltung wirkte der bekannte Naturforscher Carl von Linné mit. Umgeben ist er von einer bis zu sechs Meter hohen Natursteinmauer.
