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Der Wildpark Knüll ist ein 1968 eröffneter und etwa 50 ha großer Wildpark am Rande des Knüllgebirges im Schwalm-Eder-Kreis. Da wir ihn aber nach einem Besuch in Rotenburg an der Fulda von unserer schönen Ferienwohnung im Forsthaus im Ort Bauhaus besucht haben, nehme ich diesen Ort einfach mit zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Der Wildpark Knüll befindet sich an den Nordausläufern des Knüllgebirges und gehört zum Stadtgebiet von Homberg (Efze). Er liegt oberhalb des Stadtteils Rodemann. Das nördliche Zentrum des Areals bildet der bewaldete, 413 Meter hohe Streuflingskopf, auf dem ein hölzerner Aussichtsturm steht. Der Wildpark ist gut über die nahe Bundesautobahn 7 zu erreichen. Wir kamen aus Rotenburg an der Fulda über Landstraßen hierher.
Die Geschichte des Parks begann im Jahr 1968 mit der Eröffnung. Damals lebten hier 28 einheimische Tiere wie Damhirsche, Rothirsche, Rehe, Muffelwild und Zwergziegen. Zunächst war nur an den Wochenenden geöffnet, dennoch kamen bereits nach 13 Monaten 100.000 Besucher zu den inzwischen 58 Tieren.
1979 konnte der Kreis dann eine angrenzende, landeseigene Fläche von 36 ha hinzunehmen. Das mittlerweile auf 50 ha vergrößerte Areal beherbergt heute rund 450 Tiere aus 40 Tierarten. In den ersten 50 Jahren hatte der Wildpark mehr als 3,3 Millionen Besucher - ein großer Erfolg.
Hier besucht man nicht nur Tiere, sondern unternimmt gleichzeitig einen schönen Spaziergang durch den Wald. Nach und nach kamen neue Gehege und Tierarten hinzu, die bis heute viele Besucher anziehen. 1991 entstand der Streichelzoo, 1993 zum 25-jährigen Jubiläum das erste Luchsgehege, das 2008 erneuert wurde. Zuvor konnte 2007 die Gemeinschaftsanlage für Braunbären und Wölfe auf 7.000 Quadratmetern eingeweiht werden - ein echtes Highlight. Im Eingangsbereich befinden sich die Gaststätte Jagdbaude mit Spielplatz und Toiletten. 2014 kam eine neue Eulenvoliere hinzu, 2018 das Waschbärgehege.
Der Wildpark verfügt über eine hauptamtliche Leitung und ein Team von rund 15 freien Mitarbeitern, die besonders im Bereich der Umweltpädagogik tätig sind. Für diesen Ansatz erhielt der Wildpark Knüll im Jahr 2014 das Zertifikat "Tiergarten mit Bildungssiegel" des Deutschen Wildgehegeverbandes. Zudem gibt es einen Förderverein und Tierpaten, die den Park finanziell unterstützen.
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Der Park ist von Frühjahr bis Herbst, also vom 01.04. bis 31.10., täglich von 09:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, danach nur bis zum Einbruch der Dämmerung. Aufgrund der besonderen Tierhaltung mit freilaufendem Wild können Hunde leider nicht in den Wildpark mitgenommen werden. Öffentliche Fütterungen fanden bei unserem Besuch nicht statt. Der Eintritt kostet pro Person 8,00 Euro pro Person, Kartenzahlung ist nicht möglich.
Das Wild darf gefüttert werden, an der Kasse am Eingang kann man Futter kaufen. Ein großer Spaß für die kleinen Besucher, denn die Rehe sind wenig scheu und lassen sich manchmal sogar streicheln, wenn sie es wollen. Ansonsten haben sie genügend Rückzugsmöglichkeiten, denn die Wege dürfen von Besuchern nicht verlassen werden und der Waldbereich ist groß.
Leider haben nicht alle Eltern ihre Sprösslinge im Griff. Wir sahen einige Kinder den Hügel im Wald hinauftoben, woraufhin das Wild panisch davonrannte. Da unterhielten wir uns gerade mit einem netten Paar am Luchsgehege, die das Ganze ebenfalls kopfschüttelnd kommentierten.
Eine echte Attraktion ist die einzigartige Gemeinschaftsanlage für Braunbären und europäische Wölfe. In dieser Wohngemeinschaft leben die beiden Braunbären Balu und Onni zusammen mit einem Wolfsrudel, das aus einem Männchen und vier Weibchen besteht. Von einer hölzernen Brücke aus können diese Tiere auf der großzügigen Anlage sehr gut und ohne störende Scheiben oder Gitter beobachtet und fotografiert werden.
Die beiden Bären zeigten uns das volle Bärenprogramm und wir waren begeistert: Herumrollen auf dem Rücken im Gras, auf einen Baum klettern und wieder hinunterrutschen, den Rücken an der Rinde schubbern, dann ein wenig gemeinsam spazieren gehen und am Ende noch ein kleines Bad. Dazu kam noch die Interaktion mit den Wölfen. Der Rüde lief die ganze Zeit sein Revier ab, während die Fähen müde im Schatten ausruhten. Da sich Bären und Wölfe eigentlich gegenseitig nichts tun können ist das eine gute Kombination, damit die Tiere immer wieder Abwechslung und Animationsprogramm haben.
Auch das neue Waschbärgehege mit Eichenbestand ist sehr schön. Es gibt ein großes Wasserbecken und viele Bäume zum Klettern - dort hingen sie alle, auf der Suche nach reifen Eicheln. Sehr aktive Tiere, die wir lange beobachtet haben. Im Streichelzoo können Rhönschafe und auch Zwergziegen gefüttert und gestreichelt werden. Außerdem gibt es eine große Gruppe Wildschweine, Hühner und natürlich verschiedene Eulen, die in teilweise begehbaren Volieren leben. Neben der größten heimischen Eule, dem Uhu, sind auch Schleiereulen, Schneeeulen und Waldkäuze zu sehen.
Schön zu beobachten sind auch die beiden Luchse, die sich immer wieder auf der Anlage zeigten. Nur den Baummarder und die Füchse konnten wir leider nicht entdecken.
Insgesamt war es ein schöner Nachmittag bei sonnigem Wetter hier im Wald und nach dem ganzen Kulturprogramm der letzten Wochen eine willkommene Abwechslung.
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