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BESIGHEIM

Nach einem Aufstieg zur Burgruine Weibertreu am Neckar folgten wir dem Fluß noch eine Weile. Das Tagesziel Schwäbisch Hall lag nicht zu weit entfernt und wir wollten uns noch einen der Weinorte ansehen. Die Wahl fiel auf Besigheim mit seiner schönen Altstadt, das wir nach gut 30 Minuten Fahrzeit erreichten.

Die Kleinstadt im Landkreis Ludwigsburg etwa 25 km nördlich von Stuttgart und 15 km südlich von Heilbronn. Sie gehört zur Region Stuttgart und seit dem 18. Oktober 2005 ist Besigheim ein staatlich anerkannter Erholungsort, der überregional vor allem durch seine mittelalterliche Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern bekannt ist.

Hier wird rundum Wein angebaut, an den Flüssen Neckar und an der wasserreichen Enz. Die Lagen hier gehören zum Weinbaugebiet Württemberg, die Württemberger Weinstraße führt hindurch.

Wir fanden direkt einen Parkplatz in Altstadtnähe und machten einen Rundgang. Etwas erstaunt hat uns, dass man den Neckar von her aus gar nicht sieht, der ist von der Stadt noch ein Stück weit weg. Dazwischen liegen noch Gewebegebiete. Die Enz liegt von hier auf der anderen Seite der Altstadt. Die eigentliche Altstadt besteht aus dem Gründungskern mit zwei Burgen, den dominanten Burgtürmen und einem gut erhaltenen Baubestand des 16. bis 19. Jahrhunderts. Dazu kommt eine fast geschlossene, doppelte Stadtumwehrung, alles ein Stück höher gelegen als die Flußniederung und nach Süden noch ansteigend.

Bei einem Bummel über die zentrale Kirchstrasse und Pfarrgasse von der Stadthalle unten bis hinauf zum Turm und zur Stadtkirche oben hat man weder einen Blick auf die Enz noch auf den Neckar, auch von der westlichen Stadtmauer aus nicht. Das hat uns die Orientierung schon etwas schwer gemacht.

Das Amtsgericht und das Rathaus, beide an der Stadtmauer gelegen, beherrschen gemeinsam die Mitte der Enzseite der Stadt. Auf dem Rundbogentor ist das Gebäude mit 1685 datiert, ein Wappenstein im Inneren weist auf größere Umbauten im Jahr 1783 hin. Im Inneren enthält der Bau auch noch mittelalterliche Gebäudereste.

Am schönsten sind die Gebäude rund um die Kirche. Hier stehen eine Reihe von ehemaligen Pfründ- und Amtshäusern, die in sehr gutem Zustand erhalten geblieben sind. So wie das Dekanat von 1774 in der Pfarrgasse 3 oder das Wohnhaus Pfarrgasse 10. Bemerkenswerte Beispiele von Ackerbürgerhäusern sind die Bauten Pfarrgasse 14 und Türkengasse 10. Auch die Stadtapotheke ist hübsch, davor der Marktbrunnen. Dargestellt ist ein Schildhalter mit badischen Wappen, schließlich gehörte Besigheim bis 1595 zum badischen Herrschaftsgebiet.

Ein runder Turm mit Fahnenstange wird Mehlsack genannt. Markant sind das Oberes Stadttor mit dem ebenfalls runden Schochenturm. Er wurde um 1220 erbaut und ist 31 Meter hoch. 1312 versteckte sich Graf Eberhard der Erlauchte von Württemberg in diesem Turm. Den Namen Schochenturm hat der Turm von einem ehemaligen Turmwärter Namens Schoch erhalten.

Eine Stauferstele wurde an der Westseite der Evangelischen Stadtkirche errichtet. 1383 wurden die ersten Gebäudeteile errichtet, die in vielen Jahrhunderten mehrmals umgebaut wurden. Wir haben sie auch im Inneren angesehen, Schmuckstück dieser Kirche ist der 13 Meter hohe Lindenholzaltar, der um 1520 von Christoph von Urach geschaffen wurde.












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