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BURGRUINE WEIBERTREU

Auf dem Land entlang des Neckar gibt es eine Menge Burgen und Burgruinen. Auf dem Weg vom Schlosshotel Hornberg nach Schwäbisch Hall hatten wir Zeit und traumhaft schönes Wetter. So suchten wir uns eine dieser Burgen für einen Besuch aus: die Burgruine Weibertreu. Sie liegt in malerischer Lage hoch über dem Städtchen Weinsberg im Landkreis Heilbronn.

Ursprünglich hieß die vermutlich im frühen 11. Jahrhundert erbaute Höhenburg Burg Weinsberg. Bekannt ist die Burg durch die namengebende "Treu-Weiber-Begebenheit" vom 21. Dezember 1140. Nach der Kapitulation der belagerten Burg sollten die Verteidiger hingerichtet werden, ihre Frauen bekamen freies Geleit und durften an Hausrat und Vorräten mitnehmen, was sie tragen konnten. So retteten die Frauen, die treuen Weiber von Weinsberg, ihre Männer vor der Hinrichtung, indem sie diese auf ihrem Rücken den Berg hinuntertrugen.

Um die Ruine zu erreichen mussten wir erst auf dem 272,2 m über NHN hohen Burgberg steigen. Geparkt haben wir unten an der Kiche, der Weg führt vorbei an Reben, denn das Land wird heute fast vollständig für den Weinbau genutzt.

Unterwegs steht fototauglich eine riesige Bank mit schöner Aussicht, auf der man sich wie ein Kleinkind vorkommt. Besitzer der Anlage ist der Justinus-Kerner-Verein, benannt nach einem Oberamtsarzt, der die Burg vor dem Verfall rettete, und dem von ihm im Jahr 1823 gegründeten Frauenverein Weinsberg. Im Mai 2007 war die Burgruine Weibertreu Denkmal des Monats der Denkmalstiftung Baden-Württemberg und am 19. September 2009 wurde am Aufgang zur Burgruine eine Stauferstele eingeweiht.

Daher kostet sie Eintritt, der Zugang in Innere befindet sich an einen Mauerdurchbruch auf Höhe des ehemaligen dritten Eingangstors, es sind einige Stufen bis dorthin zu bewältigen. Die Dame an der Kasse musste auch noch den Andrang im Café bedienen. Hier sitzt man schön mit Blick ins Tal, aber bei unserer Ankunft waren alle so überfordert, dass wir nichts bestellen konnten und nur schnell den Eintritt zahlten.

Eigentlich gibt es von der ehemaligen Burganlage nicht mehr viel zu sehen. Die Ringmauer existiert noch, ebenso der südöstliche Turm des Palas. Der unten runde, oben achteckige Turm war früher um zwei Fachwerkstockwerke höher und war ein Treppenturm. Er dient heute als Aussichtsturm und bietet einen sehr schönen Blick auf Weinsberg und die umliegende Landschaft.

Vom Gegenstück auf der anderen Seite existieren nur noch Reste und vom Hauptgebäude selbst ist außer den zwei Türmen fast nichts erhalten. Der Bergfried im Norden ist fast völlig abgebrochen, um so massiver ist der neuere, niedrige Geschützturm im Nordosten, der sogenannte dicke Turm mit Pulvermagazin im Untergeschoss. In den Wänden des Turmes haben sich im 19.Jahrhundert viele prominente Besucher aus der Epoche der Romantik im sogenannten steinernen Album verewigt.

Nachdem wir den Rundweg beendet hatten, waren alle schönen Tische besetzt. So gingen wir durstig zurück zum Auto, wo uns eine kalte Flasche Wasser erwartete. Unterwegs machten wir noch Fotos von den kleinen Echsen, die sich hier direkt am Weg in den Mauerritzen verstecken.











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