STADTRUNDGANG

Die Sehenswürdigkeiten in der schönen Altstadt von Bautzen liegen dicht beieinander und sind leicht zu Fuß zu erreichen. Wir parkten unterhalb der Altstadt am Flussufer und spazierten dann hoch. Bautzen verfügt mittlerweile auch über ein gut ausgebautes Netz von Radwegen und es gibt mehrere Stadtbus-Linien. Aber bei unserem Kurzbesuch konnten wir alles gut zu Fuß erkunden.

Bautzen wird mit Recht auch die Türme-Stadt genannt. Mehr als 20 Türme und Basteien zieren die Silhouette der Stadt, 17 davon stehen hier in der Altstadt. Dem Reichenturm habe ich eine eigene Seite gewidmet, denn diesen haben wir bestiegen und Bilder von oben gemacht.

Der Alte Wasserturm befindet unmittelbar an der Ruine der Mönchskirche, ein weiterer markanter Blickfang in der Stadtansicht ist die Alte Wasserkunst. Sie diente der Versorgung der Stadt mit Trinkwasser. Ursprünglich von unten aus der Spree, später mit in Rohrleitungen herangeführtem Quellwasser. Als Ersatz für einen 1515 abgebrannten hölzernen Vorgängerbau von 1495/96 wurde durch Wenzel Röhrscheidt den Älteren die Alte Wasserkunst im Jahre 1558 in ihrer heutigen Form erbaut. Das Wahrzeichen der Stadt ist heute technisches Museum mit einer 47 m hoher Aussichtsplattform.

Die Neue Wasserkunst wurde zur Abdeckung des erhöhten Wasserbedarfs der stetig wachsenden Stadt in den Jahren 1606 bis 1610 erbaut. Schon während der Bauzeit stürzte der Turm 1608 ein, es folgten Brände und und Zerstörungen im 30jährigen Krieg. Bis zu ihrer Stilllegung 1890 diente sie der Versorgung der Stadt mit Wasser, danach verfiel sie ungenutzt. Von 1999 bis 2000 wurde die Neue Wasserkunst umfassend saniert und heute im Rahmen einer gebuchten Führung zugänglich.

Weitere Türme sind der Burgwasserturm, die Gerberbastei ist eine Jugendherberge, der Lauenturm mit barocker Haube, der Matthiasturm an der Nordostseite der Ortenburg, die Mühlbastei, der Nicolaiturm, der Rathausturm, die Röhrscheidtbastei, der Schülerturm, der Turm der Berufsakademie und der Wendischer Turm.

Dazu beherrschen einige Kirchen das Stadtbild wie der mächtige Dom St. Petri, Ostdeutschlands einzige Simultankirche, die sowohl römisch-katholisch als auch evangelisch-lutherisch genutzt wird. Auch die spätgotische dreischiffige Michaeliskirche aus dem 15. Jahrhundert, die Ruine der ehemaligen gotischen Franziskanerklosterkirche Mönchskirche und die Nikolaikirche aus dem 15. Jahrhundert prägen das Stadtbild.

Gassen und Plätze

Die alte Stadt Bautzen erstreckt sich auf dem Felsplateau über der Spree, dessen Spitze die Ortenburg bildet. Sie wird von der Stadtmauer begrenzt. Leider hatten wir keine Zeit für Museen, dafür war das Wetter auch zu schön an diesem Tag. Zwar kühl und windig, aber die Sonne kam immer wieder raus.

Sehenswert soll aber das Museum Bautzen sein. Das Sorbische Museum befindet sich auf dem Areal der Ortenburg hoch über der Spree, einst stand hier die Stammesburg der slawischen Milzener. Auch das Gefängnis Bautzen II, der berüchtigte Stasi-Knast, ist heute Gedenkstätte und Museum. Die Haftanstalten Bautzen I, bekannt als "Gelbes Elend", und Bautzen II, das Stasi-Gefängnis, wurden in der Vergangenheit zur Ausschaltung politischer Gegner genutzt. Hier wurden Menschen aus politischen Gründen unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert. Dies geschah während des nationalsozialistischen Regimes, der sowjetischen Besatzung und in der DDR.

Der bedeutendste kirchliche Bau der Stadt ist der Petridom, südlich davon befindet sich das barocke Rathaus der Stadt. Am Hauptmarkt befindet sich das bedeutendste Barockensemble der Stadt mit verschiedenen gut erhaltenen und schönen Bürgerhäusern im Stil des Dresdner Barock. Hier haben ganze Straßenzüge mit reich gestalteten Fassadendekorationen überdauert:am Hauptmarkt, in der Inneren Lauenstraße und in der Reichenstraße mit ihren hochwertigen Geschäften. Die Bürgerhäuser an der westlichen Seite der Lauenstraße zwischen Lauenturm und Rathaus sind im Stil des sächsischen Hochbarock gehalten. So sah die Dresdener Altstadt bis zur Zerstörung am 13. Februar 1945 auch einmal aus.