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KÖNIGSHAINER BERGE

Als wir ein Ausflugsziel für eine Wanderung auf dem Weg von Görlitz nach Zittau suchten kamen wir dank Google Maps auf die Königshainer Berge. Die Region liegt in der Östlichen Oberlausitz und somit westlich der Stadt Görlitz im Landkreis Görlitz.

Nahe der namensgebenden Gemeinde Königshain findet man hier ein ausgedehntes, zirka 50 km2 großes und meist bewaldetes Granitgebiet. Dass es in dem Ort auch noch ein Barockschloss Königshain gibt hatten wir übersehen, das haben wir somit leider nicht besucht, weil wir gar nicht im Ort selbst waren.

Über 100 markierte Rad- und Wanderwege, sowie zahlreiche Aussichtspunkte findet man in dieser Region. Die Haupt-Erhebungen sind die am Ahlberg 415 m ü. NHN hohen Kämpferberge im Süden, der bekannte Hochstein mit 397,2 m ü. NHN im Norden und der Hutberg im Westen.

Ein schönes Ausflugsziel für Alt und Jung sind die Berge und Steinbrüche auf jeden Fall, egal ob als Zweibeiner, mit Vierbeiner oder mit Fahrrad. Wir parkten auf dem ausgeschilderten hinter dem alten Bahnhof Wanderparkplatz und liefen vorbei an Kühen auf saftigen Wiesen etwa fünfhundert Meter die schmale Straße bergauf bis ins Waldgebiet.

Die alten Steinbrüche laden hier zum Wandern, Klettern und Baden ein. Die Geschichte der ehemaligen Granit-Steinbrüche und viel Wssenswertes ist auf diversen Schildern am Wegrand zu lesen und ab und zu steht auch noch altes Gerät herum. Auch wir folgten dem ausgeschilderten Natur- und Steinbruch- Lehrpfad Königshain.

Wer es noch genauer wissen will, der besucht das Granitabbaumuseum. Das hat allerdings Montag und Dienstag Ruhetag und ist unter der Woche nur von 10:00 Uhr b is 14:30 Uhr geöffnet. Am Wochenende von 13:00 - 17:00 Uhr.

Man bekommt hier einen Einblick in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Steinarbeiter in den Königshainer Bergen. Mehr als 130 Jahre wurde hier Granit gebrochen, der sich durch seine besondere Struktur gut zu Baumaterial und zu Pflastersteinen verarbeiten ließ. Eine körperlich schwere Tätigkeit im Steinbruch.

Der Abtransport der Steine erfolgte mit zweigleisigen Bremsbahnen, hier gab es insgesamt sieben davon und die Reste kann man beim Rundgang noch bestaunen. Die mit Rohsteinen beladenen Kipploren wurden mit Zugseilen vom Steinbruch auf den Bremsberg gezogen und dort per Hand zu den Pfalsterstein-Schlägern, die in Steinmetzbuden per Hand arbeiteten, rangiert. In einer sogenannten Huddelbude standen mehrere Fallhämmer, mit denen Kleinpflaster und Mosaik geschlagen wurde.

Beim Bau des Görlitzer Neißeviadukts, als Baumaterial für das Reichstagsgebäude in Berlin und des Neuen Leuchtturms am Kap Arkona auf der Insel Rügen, fanden Werksteine aus Königshain Verwendung. Die Uferschutzmauer der Insel Helgoland besteht ebenso aus diesem Material. Im Jahr 1975 wurde der Steinbruchbetrieb endgültig eingestellt.

Heute kann man beim Wandern zahlreiche Steinbruchlöcher und malerische Seen mit steilen Ufern sehen, die vom früheren Abbau zeugen. Die Ufer sind oft nur an wenigen Stellen gut erreichbar, an einigen schönen Zugängen läuft man fast vorbei.

Die freistehenden Felsen und die Bruchwände der einstigen Steinbrüche der Region seit den 1970er-Jahren für den Klettersport genutzt werden. Erste nachweisbare Klettereien fanden schon am Anfang der 1950er-Jahre am Totenstein und den Teufelssteinen durch Görlitzer Kletterer statt. Die Haupterschließungswelle begann Mitte der 1980er-Jahre, an der sich neben den einheimischen Kletterern auch namhafte Kletterer aus der Sächsischen Schweiz wie Bernd Arnold beteiligten. Derzeit kann an acht Gipfeln und zehn Steinbruchwänden mit über zweihundert Wegen geklettert werden.








Steinbruchseen und Felsen

Heute sind die gesamten Königshainer Berge ein Landschaftsschutzgebiet. In einem Teil des ehemaligen Firstensteinbruches befindet sich auch ein Vogelschutzgebiet. Die freistehenden Granitfelsen sind die Überreste von über 100 freistehenden und bis zu 24 m hohen Felstürmen, die hier in der langen Zeit der Steinbruchstätigkeit abgetragen wurden.

Bis auf den Hochstein sind wir leider nicht gelaufen, hier befinden sich einige übrig gebliebene freistehende Felstürme neben einem Aussichtsturm und der Bergbaude. Die Umgebung dieses Felsens steht seit 1930 als Naturdenkmal unter Naturschutz. Vom Aussichtsturm am Hochstein kann man über das Dorf Königshain auf die andere Bergkette der Königshainer Berge, die Kämpferberge, schauen.

Die bekannteste der noch existierenden Felsgruppen ist der zirka zehn Meter hohe Totenstein. Der Weg dorthin führt vorbei am Hamannbruch, er gehört zu den ältesten Steinbrüchen in der Region. Hier stehen auch die Überreste der alten Schmiede.

Der Totenstein-Felsen diente in der Ur- und Frühgeschichte als Kultplatz und ist als Fundplatz seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Die ältesten Funde wie Keramikscherben, bronzene Schmuckreste und Pfeilspitzen stammen aus der mittleren Bronzezeit bzw. der frühen Eisenzeit und sind somit über 3.000 Jahre alt. Aufgrund des großen Interesses der Forschung am Totenstein wurde dieser vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. bei einem Besuch im Jahr 1844 als "Denkmal der Vorzeit" unter Schutz gestellt.

Wir sind ein Stück vor dem Totenstein abgebogen auf einen Abschneider oben am Hammanbruch entlang, die dortigen Fische und Libellen interessierten uns doch sehr. Andere Felsformationen heissen Kaffeekrug, Kuckuckstein und Teufelsstein.

Am Königsbruch Nirwana oder Jenichenbruch hat man herrliche Aussichten auf die steilen Bruchwände, an welchen sich heute Bergsteiger versuchen. Eine kleine Abzweigung linkerseits führt bis zum See. Der geflutete Steinbruch ist ein atemberaubendes Naturschauspiel. Baden ist hier aber aus Sicherheitsgründen verboten - das dürfen nur die reichlich vorhandenen Fische.

Am Firstensteinbruch darf man wohl ins Wasser, wir waren hier bis auf wenige andere Menschen fast alleine unterwegs. Am Wochenende bei Hitze ist hier sicher mehr los. Er ist der letzte erschlossene Steinbruch der Region. Da man beim Aufschluß einen hohen Lehmanteil vorfand, wird er auch Lehmloch genannt. Die Wassertiefe beträgt 15 Meter - bis dorthin wurde damals abgebaut.

Auch im Thadenbruch wäre verbotenes Baden im Sommer möglich. Kletterer nutzen auch hier die steilen Steinwände der Brüche für senkrechte Seiltouren. Vom Bremsberg aus führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt zwischen Firstensteinbruch und Thadenbruch, mit einem spektakulären Ausblick auf die beiden Steinbrüche. Das war unser Lieblingsplatz, ein echter Hingucker. Hoher Fels und kristallklares Wasser mit Fischen in der Felsbucht und auch hier eine direkte Gleisverbindung in den Steinbruchsee. Wirklich wunderschön, wie sich der See des Steinbruchs heute in den umliegenden dunklen Wald einfügt.

Die gesamte Gegend in den Königshainer Bergen ist einfach Wandernswert und Sehenswert. Die Steinbrüche liegen mitten im Wald und sind Orte der Ruhe und besonders tolle Foto-Hotspots. Der Rundweg war mit einigen Abstechern zu den Seen insgesamt etwa 7 Kilometer lang.








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