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FRIEDENSDENKMAL

Gut einen Kilometer oberhalb von Edenkoben befindet sich das Friedendenkmal, schon von Weitem ist es auf dem Werderberg zu sehen. Von hier aus hat man eine schöne Ausicht auf das Rebenmeer und die vielen im Juni blühenden Kastanienbäume in der Region am Haardtrand.

Mit dem Auto ist es einfach zu erreichen, denn es gibt einen großen Wanderparkplatz nur wenige Gehminuten entfernt. Hier führen viele Wanderwege vorbei und die meisten Ausflügler besuchen die Waldgasttätte Friedensdenkmal mit Biergarten. Früher gab es hier nur einen Wochenendausschank in einer Holzhütte, dann hat das renommierte Weingut Stuber-Fruth aus Edenkoben eine rustikale Gaststätte mit Gewölbekeller und Grillhütte errichtet.

Montage und Dienstage sind hier, wie fast überall, Ruhetage. Sonst ist das Restaurant von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Es gibt hier Pfälzer Spezialitäten, riesige Kuchenstücke und auch wechselnde Thementage wie Schnitzeltag oder Fischtag und Dampfnudeln. Drei verschiedene Fassbiere und 16 offene Weine von Winzern aus der Region sind im Ausschank.

Direkt nebenan befindet sich das Friendensdenkmal, es wurde zur Erinnerung an den Sieg im Krieg von 1870/71 errichtet. Die Lage hier oben auf dem Werderberg wurde damals gewählt, weil man von dort aus die Signale des Sieges über die Franzosen sehen konnte. Die wurden im weit entfernten Straßburg gegeben. 1872 wurde der ehemalige Kiefernberg zu Ehren des Generals August von Werder umbenannt.

Das Denkmal wurde im Auftrag von Prinzregent Luitpold von Bayern durch den Bildhauer August Drumm gestaltet und in den Jahren 1893-1899 erbaut. Am 03.September1899 fand die Einweihung statt.

Das halboffene Bauwerk besteht aus einer Halle, die üppig mit mit Ornamenten und Fresken verziert wurde. Im oberen Bereich findet man die Wappen der ehemaligen deutschen Staaten. Zentral darunter stehen auf Säulen die Büsten von König Ludwig II von Bayern, Kaiser Wilhelm I und Prinzregent Luitpold von Bayern und auf großen Steintafeln gibt es verschiedene Indschriften. Mehr zu der Ausschmückung findet Ihr auf dieser Seite.

Vor dem Denkmal steht ein Pferd mit Reiter, ein nackter Junge, der einen Ölzweig in der Hand hält und ihn als Zeichen des Friedens emporstreckt. Ursprünglich trug er aber ein Schwert, im Jahr 1969 wurde dieses aus Anlass der 1200 Jahrfeier von Edenkoben durch einen Ölzweig ersetzt und das Monument wurde in Friedensdenkmal umbenannt. Der Ölzweig des Reiters war auch schon mal abgeknickt und wurde 2014 restauriert.

Beim Lesen der recht schwülstigen und pathetischen Texte kam uns spontan die damalige historische Stimmung in den Sinn: Trunken vor Freude und besoffen vom Sieg! Nachdem die deutschen Kleinstaaten über Jahrhunderte dem starken Nachbarn im Westen ausgeliefert waren hatte man mit der Reichsgründung endlich gleichgezogen. Mit der Annexion von Elsaß-Lothringen hatte das Reich den Bogen aber überspannt - Revanchismus und konstruierte "Erbfeindschaft" führten trotz 40 Jahren Freiden mit zum ersten Weltkrieg.

Oberhalb der Kuppeldecke des Innenraums befindet sich eine Aussichtsplattform, die über eine Außentreppe auf der Rückseite des Denkmals zu erreichen ist. Die war aber leider wegen Corona versperrt, wir konnten nicht ganz hinauf.

Durch die Aussöhnung mit Frankreich verlor dieses Monumentalwerk an Bedeutung, die Waldgaststätte und das Denkmal fielen in einen Dornröschenschlaf und wurden von Grün überwuchert. Im Jahr 1989, 90 Jahre nach der Erbauung, wurden das Denkmal und die Waldgaststätte zu neuem Leben erweckt. Seitdem kommen, besonders an warmen Sommertagen, wieder zahlreiche Besucher hierher.

Seit dem Jahre 2008 findet auf dem Platz vor dem Denkmal jährlich ein Open-Air-Festival namens Rock am Friedensdenkmal statt, das grösste Open Air Rockkonzert der Pfalz.

Auf dem Weg zum Friedensdenkmal kommt man in einer Kehre des Weges am Helmut von Moltke Denkmal vorbei. Der Moltkestein steht direkt an der Zufahrtsstraße zum Werderberg. Er erinnert an Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800-1891), dem preußischen Generalfeldmarschall. Der Stein ist ein großer Sandsteinfindling. Er trägt in einer Plakette am rechten unteren Rand eine Inschrift. Hier gibt es auch einen Pickncktisch mit Bank, an der wir unsere mitgebrachten Brote verzehrten.








Am Hilschweiher

Nach der kleinen Pause am rote Sandsteinfindling fuhren wir wieter ins Tal bei Edenkoben. Hier gibt es verschiedene Parkplätze, von denen aus man den Hilschweiher erreichen kann. Das ist ist ein idyllisches Plätzchen im Edenkobener Tal. Im Jahr 1963 ließ die Stadt Edenkoben dieses Naherholungsgebiet entstehen, das Gewässer wurde durch das Aufstauen des Triefenbach und der Hilschwasserfälle geschaffen. Das sich sammelnde Wasser formte diesen kleinen See mit einer Länge von ca. 200 m und einer Breite von ungefähr 45 m.

Über einen kurzen Fußweg liefen wir vom Parkplatz an der Straße zu diesem kleinen, fischreichen Gewässer. Hier darf aber nur mit Genehmigung geangelt werden und auch Hunde sollten hier nicht ins Wasser.

Es gibt am Rand auch einen Waldkiosk mit überdachten Plätzen und einen Bootsverleih. Leider war bei unserem Besuch 2021 alles wegen Corona noch geschlossen, daher hielt sich aber auch die Anzahl der Besucher in Grenzen. Sonst ist hier sicher immer sehr viel los, vor allem an Wochenenden.

Es gibt hier einen Wasserlehrpfad, dem man folgen kann und auf dem man zu der Hilschwasserquelle gelangt. Von dort aus plätschert das Wasser über kleine Wasserfälle zum See hinunter. Die Hilschwasserfälle wurden 1883 gefasst und 1951 durch die Stadt Edenkoben renoviert. Bei der gerade herrschenden Hitze im Juni waremn hier viele Familien mit kleinen Kindern zum Planschen im Wasser. Rundum ist der Waldboden ziemlich zertrampelt und erodiert und wir waren hier schnell wieder weg.

In ungefähr einer halben Stunde erreicht man von hier aus auch Schloss Villa Ludwigshöhe oder die Rietburgbahn.

Der idyllische Teich verdankt seinen Namen einer Stechpalme die in diesem Tal wächst, sie ist im Allgemeinen als Hulstbaum oder Hülse bekannt und wird im pfälzischen Hilsch genannt. Im Englischen heißt diese Pflanze übrigens Holly und gab Hollywood seinen Namen. So ist der Hilschweiher indirekt etwas wie das "Hollywood der Pfalz".






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