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Mit dem Besuch der Madenburg hatten wir Pech. Vorab hatte ich Fotos der malerischen Ruine gesehen und wollte dort in der waldreichen Umgebung ein wenig spazieren gehen und die Aussicht von der Ruine genießen. Leider waren wir zu Corona Zeiten vor Ort.
Die Burgruine Madenburg gehört zu den größten und ältesten Burganlagen der Pfalz, sie liegt etwa 250 Meter oberhalb von Eschbach auf einer Höhe von 458,5 Metern und wurde im frühen 11. Jahrhundert erbaut. Mit etwa 180 Metern Länge und etwa 50 Meter Breite ist die Madenburg die größte Burganlage der Südpfalz.
Der seltsame Name entstand wahrscheinlich aus Maidenburg und deutet darauf hin, dass sie zu Ehren der Maid, also der Jungfrau Maria, benannt wurde. Die erste Erwähnung erfolgte im Jahtr 1176, damals erhielt ein Hermann von Madenburg für einen von Hermanns Mutter Ida von Madenburg ohne sein Wissen getätigten Gutsverkauf an das Kloster Limburg von dessen Abt eine Entschädigung.
1080 scheint die Burg zusammen mit dem Trifels, den wir ebenfalls besucht haben, im Besitz Diemars von Trifels gewesen zu sein. Wie so oft ist die Liste der folgenden Besitzer lang: von Erzbischof Adalbert von Mainz über die Staufer, die Grafen von Leiningen, Gerhard von Ehrenbergs, dem Bischof von Speyer, Friedrich von Fleckenstein, Kurfürst Friedrich der Siegreiche bis hin zu Herzog Ulrich von Württemberg sahen diese Mauern viele Bewohner. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie von aufständischen Bauern erobert, geplündert und in Brand gesetzt.
Zwischen 1581 und 1610 wurde sie durch Bischof Eberhard von Speyer als befestigtes Schloss im Renaissancestil wieder aufgebaut, danach erneut zerstört, noch einmal aufgebaut, im Jahr 1644 von französischen Truppen erobert und nach erfolgtem Friedensschluss an das Hochstift Speyer zurückgegeben, dessen Bischof sie notdürftig wieder instandsetzen ließ. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zwischen 1688-1697 wurde die Burg trotz ihrer mittlerweile erheblichen Wehrkraft schließlich von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. endgültig zerstört und danach nicht mehr aufgebaut.
1826 wurde die Ruine an 38 Eschbacher Bürger verkauft und in der Folgezeit diente sie als Steinbruch. 1870 wurde der Madenburgverein gegründet, der Teile des Burgbergs aufkaufte um die Ruine vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren. Seit 1871 erfolgten intensive Restaurierungsmaßnahmen.
Ich hätte Euch an dieser Stelle gerne ein paar Bilder vom Inneren der Burg gezeigt, leider war sie wegen Corona geschlossen. Ein schöner Spaziergang durch den Wald führte uns hoch bis zum Tor. Hier wies ein Schild darauf hin, dass man nur in den Hof bis zur Burgschänke durfte um dort etwas zu verzehren. Dafür musste man eine Kontaktnachverfolgung ausfüllen.
Da wir nichts essen wollten, gingen wir so weit es ging ein wenig um die Befestigung herum und schauten hoch auf die Mauern. Das Wetter war ziemlich düster und die Sonne ließ sich kaum blicken. Wenigstens regnete es nicht.
Sehr viel sehen konnte man von außen leider nicht, überall im Schatten der Mauern sassen Familien beim Picknick, die auch nicht ins eingeschränkte Innere gehen wollten. So blieb uns leider nichts anderes überig, als nach ein paar Fotos zurück zum Auto zu gehen und weiter zu fahren.
Tagesziel war das Hotel Fritz Walter in Niederhorbach. Dabei fuhren wir durch den Ort Eschbach. Hier stehen überall bunte Eselfiguren, die neugierig machen. Warum stehen die hier in den Vorgärten und auf den öffentlichen Plätzen? Ganz niedlich: zu Corona Zeiten hatte alle Esel einen Mundschutz.
Die Eschbacher werden im Volksmund von den Bewohnern der Nachbardörfer "Esel" genannt. Vermutlich geht dieser Spitzname auf die adligen Besitzer der Madenburg zurück, die im 15. Jahrhundert der Ritter- und Turniergesellschaft derer "mit dem Esel" angehörten. Der Esel als Gesellschaftszeichen schmückte ihre Kleider und wurde an einer silbernen Halskette getragen. Die am Fuß der Madenburg wohnenden Eschbacher Bürger waren Untertanen dieser Eselsritter.
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Madenburg
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