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FREIBURG ALTSTADT

Einige Male sind wir an Freiburg vorbei gefahren uns als Kind habe ich schon oft in den Bächle in den Straßen der Altstadt gespielt, wenn ich mit den Eltern in Bleibach Urlaub gemacht habe. Dieses Mal wohnten wir in Annas Orangerie und einen Tag hatten wir uns für Freiburg reserviert.

Ursprünglicher Plan war, mit der Gästekarte kostenlos mit dem Zug nach Freiburg zu fahren. Leider fuhr der nur ein Mal die Stunde und wir hatten beim Frühstücken zu lange getrödelt und schafften es nicht mehr rechtzeitig zum Bahnhof.

Ausserdem zogen dicke Wolken auf und so fuhren wir in 20 Minuten mit dem Auto in die Stadt durch die eher wenig attraktiven Vororte. Einen Parkplatz fanden wir in der Tiefgarage Universität Kollegiengebäude in der Humboldtstraße. Von hier ist man direkt in der Innenstadt, doch als wir hochkamen, regnete es in Strömen.

Die Stadt Freiburg liegt an der Grenze zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben und schafft den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Sie hat einiges zu bieten: die Historische Altstadt, moderne Architektur, sie ist aufgrund ihrer Umweltaktivitäten "Green City", es gibt viel Kunst und ein attraktives Umland für Freizeitaktivitäten.

Die südlichste Großstadt Deutschlands liegt am Fluss Dreisam und hat ca. 240.000 Einwohner. Mit der 1457 gegründeten Albert-Ludwigs-Universität zählt Freiburg zu den klassischen deutschen Universitätsstädten. Mit dem südöstlich gelegenen 1.284 Meter hohen Schauinsland gehört einer der höchsten Berge des Schwarzwaldes zum Freiburger Stadtgebiet, daher gibt es auf dem Stadtgebiet mit mehr als 1.000 Metern den grössten Höhenunterschied innerhalb eines Stadtgebiets unter den deutschen Großstädten. Den Besuch auf dem Berg haben wir leider nicht mehr geschafft, aber wir waren immerhin auf dem nicht weit entfernten Kandel.

Die Stadt ist Ziel von jährlich über drei Millionen Besuchern.






Freiburger Münster

Wegen Regen liefen wir zuerst durch das Martinstor über die Einkaufsstrasse Kaiser-Joseph Strasse in Richtung Freiburger Münster. Die Besichtigung bot sich bei Regen ja an, auf dem Markt am Münsterplatz war an diesem Wochentag nicht so viel los. Hier findet jeden Werktag Vormittag der Wochenmarkt statt, auf der Nordseite der Bauernmarkt und auf der Südseite der Händlermarkt.

Die Kirche "Unserer Lieben Frau" ist heute zugleich Pfarrkirche der Dompfarrei und die Kathedrale der Erzdiözese Freiburg. Darüber hinaus ist das Münster ein nationales Kulturdenkmal, denn es gehört zu den wenigen gotischen Großkirchenbauten, die noch im Mittelalter vollendet wurden und die zahlreichen Kriege nahezu unversehrt überstanden haben.

Der Begriff Dom ist die heute übliche Bezeichnung für eine Kathedrale, das Freiburger Münster war aber bis 1827 keine Kathedrale, da der Bischofssitz nicht in Freiburg, sondern in Konstanz lag. Es wurde vielmehr ab 1200 als katholische Pfarr-, Stadt- und Bürgerkirche in der Stadt Freiburg errichtet. Erst mit der Gründung des Erzbistums Freiburg im Jahr 1827 wurde das Münster auch Bischofskirche und damit rechtlich zum Dom.

Der schöne, 116 m hohe Westturm hat harmonische Proportionen und eine durchbrochene Turmhaube, er kann auch besucht werden. 209 Stufen bis zur Türmerstube. An Wochentagen von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr und Sonntags von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, die haben sich bei unserem Besuch aber auf Grund des Wetters nicht gelohnt. Im Zweiten Weltkrieg, nach dem schweren Bombenangriff auf Freiburg im November 1944, wurde der inmitten des Infernos stehen gebliebene Münsterturm zum Hoffnungsträger für die Freiburger Bürger. Wegen seiner transparenten Architektur hatte er die Druckwellen der Bomben überstanden. Oben läuten heute insgesamt 19 Glocken aus verschiedenen Jahrhunderten.

So haben wir uns nur den Innenraum angesehen. Der Zugang zu Chor und Kapellenkranz im Inneren kostet noch mal 2,00 Euro extra. Das Freiburger Münster besitzt noch viele Fenster aus der Entstehungszeit um 1200 bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Berühmt sind aber vor allem die zahlreichen von den Handwerkszünften um 1330 gestifteten Fenster, die an ihren charakteristischen Symbolen, wie Brezel, Stiefel, Mühlrad oder Schere zu erkennen sind.

Der Hochaltar mit seinen insgesamt 11 Bildtafeln gehört zu den bedeutendsten Altarwerken der Dürerzeit, erschaffen vom Straßburger Künstlers Hans Baldung Grien zwischen 1512 und 1516. Dazu gibt es gibt es im Freiburger Münster auch noch weitere bedeutende Altäre, darunter einer von Hans Holbein. In einer Nische befindet sich eine monumentale Heilig-Grab-Darstellung, die um 1330 entstanden ist und zu den frühesten und bedeutendesten Heiliggrabanlagen in Deutschland zählt.

Aussderdem kann man hier gleich 4 Orgeln bewundern und das älteste Kunstwerk hängt im Triumphbogen des Chorraums über dem Altar: ein um 1200 gearbeitetes monumentales silbernes Kruzifix.





Altstadt und Aussicht

Die einen Quadratkilometer große Altstadt wird überragt vom Münster und durchzogen von den berühmten Bächle, das sind offene Wasserläufe. Die mit Flusswasser der Dreisam gespeisten Kanäle rinnen durch unzählige Gassen der Altstadt und wirken wie ein Magnet auf Hände und Füße - von Groß und Klein. Die flach gepflasterten Rinnen versorgten im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Stadtgründung, die Menschen mit Trink-, Brauch- und Löschwasser. Hier habe ich schon als Kind meine Füße erfrischt. Aber wer aus Versehen ins Bächle "dappt", so heißt es, muss einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten.

Ein großer Teil der historischen Altstadt wurde beim Bombenangriff am 27. November 1944 zerstört. Erstaunlicherweise blieben das Münster, die Südostecke des Münsterplatzes mit Historischem Kaufhaus, Wentzingerhaus und Alter Wache sowie die beiden noch erhaltenen mittelalterlichen Stadttore nahezu unversehrt. Nach dem Krieg wurde die Altstadt weitgehend in den historischen Proportionen mit damaliger Grundstücksgröße und Traufhöhe wieder aufgebaut.

Der Augustinerplatz ist einer der zentralen Plätze in der Freiburger Altstadt. Umgeben vom ehemaligen Augustinerkloster und den Resten der ehemaligen Stadtmauer, ist er ein beliebter Treffpunkt der Freiburger. Weitere schöne Plätze ist der Platz der Alten Synagoge, der Europaplatz, Oberlinden und Unterlinden und der Kartoffelmarkt mit Raubrunnen.

Die Schlossbergbahn erleichtert den Anstieg zum Naherholungsgebiet Schlossberg und zum Aussichtsturm. Hier bietet sich eine beeindruckende Sicht über die Stadt Freiburg bis zum Kaiserstuhl, sowie ins Dreisamtal bis zum Feldberg und Schauinsland, leider haben wir den Programmpunkt an unserem Besuchstag mangels Sicht wieder gestrichen. Wir sind von der Altstadt aus ein Stück hochgelaufen, es war allerdings sehr dunkel und wurde wieder wolkiger. So sind wir nicht ganz hoich und haben nur kurz den Ausblick über die Dächer der Altstadt und auf das Münster genossen.






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