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| Auf dem Kandel |
Ein langer Ausflugstag führt uns von Waldkirch-Buchholz, von unserer Ferienwohnung Annas Orangerie, zuerst durch das Simonswäldertal zu den malerisch gelegenen Zweribach-Wasserfällen.
Da die Obertalstraße entlang der Wildgutach in Richtung St. Märgen gesperrt war, mussten wir einen kleinen Umweg über die L173 fahren. Der Weg führte uns über Gütenbach, den Ort mit Sitz der Gebrüder Faller. Für einen Besuch der Faller Miniaturwelten haben wir uns aber keine Zeit genommen.
Über kleine Straßen mit viel Aussicht kamen wir dann an St. Märgen vorbei, ein heilklimatischen Kur- und Wallfahrtsort. Doch wir wollten weiter ins 10 Minzuten Fahrzeit entfernte St. Peter, um dort einer Empfehlung zum Mittagessen zu folgen.
St. Peter liegt im Naturpark Südschwarzwald an der Südflanke des Kandel und ist ebenfalls ein Luftkurort und auch hier befindet sich ein Kloster im Ortszentrum, wo wir etwas unterhalb gleich einen Parkplatz gefunden haben. Bis nach Freiburg sind es von hier aus nur 14 Kilometer.
Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald wurde 1093 vom Zähringerherzog Berthold II. als Hauskloster und Begräbnisstätte gegründet. Die Gemeinde entwickelte sich dann um das Kloster herum, die weltlichen Rechte des Klosters wurden später im Jahr 1806 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben.
Der Ort war bekannt durch die Herstellung von Schwarzwalduhren, heute spielt neben der Landwirtschaft und dem örtlichen Handwerk vor allem der Tourismus eine entscheidende wirtschaftliche Rolle. Denn hier befindet sich mitten im Ort die barocke Pfarrkirche und ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul, die zwischen 1724 und 1727 errichtet wurde. Daneben steht die barocke Klosteranlage St. Peter mit einer besonders sehenswerten Klosterbibliothek im Stil des Rokoko. Die ehemaligen Benediktiner-Abtei ist heute ein "Geistliches Zentrum". Wir haben uns das Ganze aber nur von außen angesehen.
Denn eigentlich wollten wir direkt gegenüber wie empfohlen im Gasthof Hirschen essen gehen, der hatte aber leider gerade Ruhetag. So entdeckten wir einige Meter weiter das Hotel-Restaurant "Zur Sonne", das gerade für Umbauarbeiten eingerüstet war. Auf der Terrasse war es uns zu laut, daher setzten wir uns nach innen ins geschmackvoll eingerichtete Restaurant.
Hier wurden wir nett bedient und Michael entschied sich nach einem Blick auf die Karte für "Geschmorte Hirschschulter in Spätburgundersauce mit Preiselbeeren frischen Pilze, zweierlei Gemüse und hausgemachte Spätzle" für 28,00 Euro. Ich hatte "Hausgemachte Rehmaultaschen in der eigenen Brühe mit frischen Pilzen, bunter gemischter Salat" für 19,00 Euro. Beides war hervorragend, ein echter Genuss.
Bei mir blieb dann noch etwas Platz für einen Nachtisch. Und wenn schon noch einmal im Schwarzwald unterwegs, dann wollte ich auch noch eine Schwarzwälder Kirschtorte. Und hier bekam ich die beste, die ich jemals hatte. Die Karte bot so einiges und erweckte den Wunsch, hier einmal Urlaub zu machen, wenn 2023 der Umbau abgeschlossen ist, und eines der vielfältigen Menüs zu probieren. Das Hotel wurde mit dem "Grünen Michelin Stern" ausgezeichnet, der wird vergeben an Häuser die Nachhaltigkeit, Umwelt- und Ressourcenschonung besonders in den Mittelpunkt ihrer Arbeit und der verwendeten Produkte stellen. Eine unbedingte Empfehlung für alle, die mal nach St. Peter kommen.
Nach dem hervorragenden Essen fuhtren wir dann weiter. Der Kandel ist mit 1.241,3 m ü. NHN die höchste Erhebung im Mittleren Schwarzwald und der Hausberg der Stadt Waldkirch. Durch seine exponierte Lage wirkt er eindrucksvoller als benachbarte Berge mit einer vergleichbareren Höhe. Im April war hier oben natürlich an einem Wochentag nicht so viel los wie im Winter. Dann stehen hier Skilifte sowie eine Langlaufloipe zur Verfügung.
Wir parkten hier neben dem Bergrestaurant und liefen ein paar Schritte auf dem Gipfel. Am Parkplatz bietet eine große Info-Tafel Details zu verschiedenen Wandermöglichkeiten.
Die Steilhänge erreichen in Richtung Südwesten zum Glottertal 600 m, nach Nordwesten zum Elztal 650 m und nach Nordosten zum Tal der Wilden Gutach gut 700 m. Nur im Südosten flacht der Berg ab, Richtung Sankt Peter um 500 m und zur Platte über den Zweribachwasserfällen hin um gut 200 m.
Die exponierte Lage des Kandels ermöglicht Weitblicke in den Schwarzwald, die Vogesen und bei guter Sicht bis zu den Schweizer Alpen. Wir hatten leider einen etwas diesigen Tag erwischt. Der ausgedehnte Südhang führt zu deutlicher Thermik und beeinflusst mit den hier oft entstehenden großen Gewitterzellen das Wettergeschehen des Breisgaues.
Am Großen Kandelfelsen wird geklettert und es gibt Startplätze für Drachen- und Gleitschirmflieger. Auch Radrennfahrer nutzen den Berg für eine Auffahrt, die auf 12 Kilometern 926 Höhenmeter überwindet. Durch seine konstante Steigung von mehr als 10% ist der Kandel eine echte Herausforderung. Teilweise weist der Anstieg bis zu 15 % Steigung auf. Wir trafen am Gipfel einen Mann aus Waldkirch, der die Strecke gerade zum zweiten Mal an einem Tag gefahren war. Über den Gipfel des Feldbergs führt der Westweg, der bekannteste Fernwanderweg des Schwarzwalds.
Auch bei Motorradfahrern ist die Straße hier hoch beliebt. Oben angekommen gab es hier einmal das Kandelhotel, es wurde aber im Herbst 2019 abgerissen. Auf seinen Fundamenten entstand ein Neubau, genannt Bergwelt Kandel. Der 2021 fertiggestellte Holzbau aus heimischer Weißtanne wurde wegen den Folgen der Covid-19-Pandemie erst nur mit Notbetrieb eingerichtet.
Der Weg führt uns zur Kandelpyramide mit einmaligen Ausblicken. Dort beginnt der Präsident-Thoma-Weg zum sogenannten Kleinen Kandelfelsen, auf dem die Thomashütte steht. Um das Gipfelmassiv des Kandel ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen. Im Volksmund ist er auch als Blocksberg des Schwarzwaldes bekannt.
Zum oben gezeigten Luftkampf zwischen Greifvogel und Elster: Die freche Elster hat gewonnen und ihre Tanne verteidigt, der Falke musste sich woanders einen Platz suchen.
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