| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Breisgau | Site-Map | HOME |

| Altäre und Kapellen |

ST. MÄRGEN

Eine kurze Fahrt führte uns nach einer schönen Wanderung von St. Peter ins benachbarte St. Märgen. Ursprünglich wollten wir mit dem Fahrrad einen Ausflug dorthin machen, aber dafür hatten wir dann doch keine Zeit mehr. Ausserdem führte die Fahrradstrecke auf und ab und ohne Radweg über die viel befahrende Schwarzwald-Panoramastraße, darauf hatten wir dann gar keine Lust. Mit dem Auto braucht man nur gut 10 Minuten von St. Peter ins Nachbardorf.

Die Gemeinde St. Märgen ist ein heilklimatischer Kur- und Wallfahrtsort in dem ca. 1.900 Einwohner leben. Das ausgedehnte Gemeindegebiet erstreckt sich weitgehend auf einer Hochfläche zwischen dem Thurnerpass im Süden und den östlichen Ausläufenr des Kandel im Norden. Hier befindet man sich zwischen 570 und 1.132 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters St. Märgen und das schon von weitem sichtbare Wahrzeichen, die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, war auch unser Ziel. Wir fanden einen Parkplatz auf einer entsprechend ausgewiesenen Wiese etwas unterhalb und machten einen kleinen Spaziergang durch den Ort.

Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts erfolgte im Zuge der Besiedelung des Schwarzwaldes um das Jahr 1118. Angetan von der Natur, ließen sich Mönche in St. Märgen nieder, als Konkurrenz zum nahe gelegenen zähringischen Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald. Sie gaben ihr Fachwissen auch an die Bevölkerung weiter, dadurch entwickelten sich Handwerk, Kunst und Musik.

Der Dompropst Bruno von Straßburg stiftete das Kloster, welches mit deutschen und lothringischen Augustinerchorherren besiedelt und der Gottesmutter Maria geweiht wurde. Die Lothringer Chorherren sollen der Überlieferung nach ein hochmittelalterliches Gnadenbild mitgebracht haben, um das sich bald eine Wallfahrt entwickelte und das bis heute in der Wallfahrts- und Klosterkirche verehrt wird. Die Figur der Gottesmutter mit dem Jesuskind konnte im Laufe der Jahrhunderte aus allen Bränden gerettet werden.

Trotz viel besuchtem Marienwallfahrtsort konnte sich das Augustiner-Kloster im Laufe der Jahrhunderte aber nur mäßig entfalten. Insbesondere verheerende Brände in den Jahren 1284, 1430, 1560 und 1704 brachte schlimme Not über das Kloster.

In den 1460er Jahren zogen die Mönche aufgrund fortgesetzter Schwierigkeiten in das Kloster Allerheiligen der Augustiner-Chorherren in Freiburg im Breisgau um. Aber das Kloster wurde wiederbelebt und ab 1716 eine barocke zweitürmige Klosterkirche sowie neue Konventsgebäude errichtet, die den Bauwillen der Äbte unterstreicht. Die heutige Pfarr- und Wallfahrtskirche wurde in den Jahren 1716 bis 1718 erbaut, sie bekam eine Silbermann-Orgel.

Die Wallfahrt zum Gnadenbild erlebte gleichzeitig ihre Blütezeit, die mit der Säkularisierung im Jahre 1806 und der Auflösung des Klosters abrupt endet. Am Beginn des 20. Jahrhunderts berichten die Akten von einem verwahrlosten Zustand der Pfarrkirche, sodass eine umfassende Renovierung vorgesehen war. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Am 12. September 1907 wurde die Kirche durch einen Blitzeinschlag ein Raub der Flammen.

Die Klostergebäude wurden aufgeteilt und teilweise zu Privatwohnungen umgestaltet. St. Märgen blieb jedoch bis heute ein blühender Marienwallfahrtsort. Die Kirche St. Märgen und die 1 Kilometer vom Ortskern entfernte, auf einem Bergsporn gelegene Ohmenkapelle sind Wallfahrtsziele römisch-katholischer Gläubiger. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erlangte dann der Fremdenverkehr erste Bedeutung in diesem Ort, dessen Haupterwerbszweig zuvor nur die Landwirtschaft gewesen war. Nach einer grundlegenden Innenrenovation mit der Tieferlegung des Kirchenraumes auf das Niveau der Kirche vor 1907 wurde die gesamte Klosteranlage am 07. Juli 1987 als ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch eingetragen.

Mehr zur Geschichte finden Interessierte Besucher im Klostermuseum oder auf dieser Seite. Das dokumentiert u.a. die Uhrenherstellung, Hinterglasmalerei, Volksfrömmigkeit und zeigt Werke des berühmten Klosterbildhauers Matthias Faller.








Altäre und Kapellen

Während der Gottesdienste, die 14-täglig stattfinden, ist die Besichtigung der Kirche nicht möglich. Wir hatten Glück und sie war geöffnet. Da wir einen Tag nach Fronleichnam vor Ort waren konnten wir noch ausgelegten Blumenschmuck im Innenhof bewundern, so wie es in der Region Tradition ist.

Ausgerichtet ist die Kirche in West-Ost-Richtung, der Chor und die zwei Türme befinden sich auf der Ostseite.

Im Innern eröffnet sich eine lichte einschiffige Halle mit einer Länge von insgesamt etwa 45 Metern mit einem um etwa 3 Meter eingezogenen Chor, sodass der Blick, wie für den barocken Kirchenraum typisch, durch den himmlischen Festsaal zum Hochaltar mit dem Tabernakel als Bild des Thrones Gottes hingeführt wird.

Alles ist prächtig ausgestattet, auch wenn das Ganze nicht unserem Geschmack enstspricht muss man diese Kunstfertigkeit dennoch bewundern. Renovierungen und Veränderungen gab es immer wieder. 2011 erfolgte eine Außenrenovation der Kirchtürme, 2012 und 2016/2017 konservierende Arbeiten im Innern und 2001 kam ein neues Chorgestühl dazu. Prächtig renoviert und mit einem Boden aus Boden in Jura-Marmor ist sie heute zuu bewundern.

Die Altäre in den Seitenkapellen der Kirche wurden 1735/36 im Stil des beginnenden Rokokos von Matthias Faller entworfen und gestaltet. Zentrum des Altars in der nördlichen Seitenkapelle ist die berühmte romanische Sitzmadonna, eine lothringische Holzarbeit um 1100. Früher war dieses Gnadenbild das Ziel bedeutender Wallfahrten, den ältesten der Erzdiözese Freiburg. Im Verlauf des Kirchenjahrs präsentiert sich das Gnadenbild in sechs verschiedenen Kleidern.

Es gibt neben dem Hochaltar noch drei prächtige Altäre in der Klosterkiche: den Herz Jesu Altar, den Josephsaltar und den Rosenkranzaltar.







Video zum Thema

Google Map zum Thema

360 View zum Thema

| Weltreisen | Deutschland | Baden-Würtemberg | Breisgau | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |