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Nicht weit entfernt von unserer Pension Am Paradies in Müllheim-Felsberg, liegt eine malerische Burgruine auf dem 665 Metern hohen Sausenberg, einem Ausläufer des Hochblauen. Die Ruine der Höhenburg lieg etwa 1,3 km östlich des Kanderner Stadtteils Sitzenkirch und 3,3 km nordöstlich des Ortskerns von Kandern.
Bei der 20-minütigen Anfahrt kamen wir auch an der Abzweigung zum Schloss Bürgeln vorbei, einem seit dem Mittelalter dokumentiertes Schloss mit Rokoko-Interieur. Hier finden Feiern, Konzerte, Vorträge und Ausstellungen statt. Wir haben es aber nicht besucht und nur von der Sausenburg aus gesehen.
Schon die Anfahrt war malerisch, wir fuhren über Kanden durch das Kandertal über die Kreisstraße 6312 zum Dorf Vogelbach, das zur Gemeinde Malsburg-Marzell gehört. Hier sind die Hänge steil und die Häuser liegen verstreut in der schönen Landschaft. Dieser 2,5 Kilometer lange Weg überwindet 195 Meter Höhe, mit einer Steigung von 7,8%. Die Strecke verläuft ab der Abzweigung von der Hauptstraße parallel zum Vogelbach, der im Dorfkern seine Quelle hat und hier in die Kander fließt.
Im Ort angekommen biegt man dann nach links ab und erreicht ganz oben den Wanderparkplatz Lindenbückle. Er liegt auf 653 m an der Passhöhe an einem steilen Waldweg. Die Strecke verbindet das Lippisbacher Tal mit dem Kandertal und wird sehr wenig vom Autoverkehr frequentiert. Sicher ist auch Radfahren hier spaß, natürlich auch wegen der Landschaft rundum.
Der Parkplatz war leer, als wir hier ankamen. Ein Wanderweg führt von hier aus direkt gegenüber zur Sausenburg hinauf, die einst die Stammburg der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg war.
Wandern ist übertrieben, der ca. 800 Meter lange Weg führt in einem ca. 20-minütigen Spaziergang parallel zum Hang zur Burgruine. Ab Kandern gelangt man zu Fuß entlang des Westweges der Markierung mit der roten Raute folgend in ca. 1 Stunde hoch zur Sausenburg.
Die Sausenburg ist eher eine kleine Burgruine, vom einstigen Burgberg sind nur noch ein alter Ringwall, der Halsgraben mit vorliegender Wallanlage sowie einzelne Mauerreste erhalten. Zwei Mauern rahmen den Burghof ein, es gibt noch kleine und wenige Reste der Vorburg, Fundamente der Brückenanlage und vom ehemaligem Wehrturm.
Im Jahr 1120 übergaben die Herren von Kaltenbach ihren Besitz, zu dem der Sausenberg gehörte, dem Kloster St. Blasien. Dies errichtete in unmittelbarer Nähe mehrere Propsteien in Bürgeln, Weitenau und Sitzenkirch. Die Vogtei über diese Propsteien übten die Zähringer aus und das Recht ging nach deren Austerben auf die Markgrafen von Hachberg über. 1232 erwarben diese den Sausenberg vom Kloster St. Blasien, ob dieser zu dem Zeitpunkt oder früher bereits bebaut war, bleibt unklar. Danach wechselten die Besitzer durch Erbe und Teilung, auch aus der Baugeschichte der Burg sind nur Fragmente bekannt.
Die Ruine stammt aus der Zeit zwischen 1232 und 1246 und wurde im 14. Jahrhundert um die Vorburg erweitert. Im Bauernkrieg um 1525 übernahmen Freischärler die Burg, es fand aber keine Zerstörung statt. Im Im 30-jährigen Krieg um 1633 wird sie zunächst von Kaiserlichen, später von Schweden eingenommen. Erst die Franzosen schleifen und zerstören die Sausenburg im Jahr 1678, ebenso wie Badenweiler und Rötteln. Es erfolgt eine notdürftige Renovierung. Seit 1960 erhalten das Staatliche Hochbauamt, das Forstamt Kandern, das Landesdenkmalamt und der Schwarzwaldverein in gemeinsamer Anstrengung die Reste der Sausenburg.
Der ausgebaute Weg in die Burg führt vorbei an dem alten Graben, über eine Treppe und über ein Stück fehlende Mauer bis in die Kernburg. Am alten Gemäuern sind teilweise noch Balkenauflager und Rundbögen von Fenstern und Türen zu ekennenn.
Der Bergfried wurde wieder aufgebaut, über eine Holztreppe mit 90 Stufen kann man ihn besteigen. Oben angekommen eröffnet sich bei gutem Wetter eine weite Aussicht über den umliegenden Schwarzwald, auf Blauen und das Markgräflerland und auch über die Burganlage selbst. Bei unserem Besuch war es viel zu diesig, so dass wir Eiger, Mönch und Jungfrau in der Schweiz leider nicht sehen konnten. Aussen am Turm ranken Pflanzen hoch, in denen kleine Eidechsen und Vögel leben. Wenn man sich ruhig verhält, kann man sie bei der Jagd auf Insekten beobachten.
Die Burgruine ist jederzeit zugänglich, die Öffnungszeiten in Google Maps sind falsch. Eintritt zahlt man hier auch keinen, vielleicht fanden wir es auch besonders nett, weil wir die einzigen Besucher vor Ort waren. Erst auf dem Rückweg zum Parkplatz kamen uns noch andere Wanderer entgegen.
Insgesamt ist die Sausenburg ein ein abgelegenes, ruhiges Ausflugsziel, das uns sehr gefallen hat. Im Ruinenbereich gibt es einen Rastplatz mit Bänken und Feuerstelle.
Den Rückweg fuhren wir über die K 6313 in Richtung Sitzenkirtch, diese Strecke verläuft vorwiegend durch unbewaldetes Gelände teilweise in Spitzkehren und überwindet 208 Höhenmeter, was einer durchschnittlichen Steigung von knapp 4% entspricht.
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