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IM BANNWALD

Wenn man an der schönen Unterkunft The Moosbach Garden startet, dann ist man mit wenigen Schritten im umliegenden Wald. Etwas weiter unten an der Zufahrtstraße in einer Kurve befindet sich ein Wanderparkplatz, der Moosbachparkplatz. Hier fließt der gleichnamige Bach vorbei und es gibt eine Wanderkarte mit den Zielen in der Umgebung.

Die Region gehört zum staatlich anerkannten Luftkurort Nordrach, der sich im Ortenaukreis befindet und von hier 6,5 Kilometer entfernt liegt. Hier wurden bereits seit 1891 in mehreren Sanatorien Lungenkranke behandelt, da sich das Tal durch die windgeschützte und nebelfreie Lage dazu bestens eignete. Nordrach hatte bis 1975 vier Tuberkulose-Kliniken, heute gibt es hier noch gibt es zwei Rehabilitationskliniken.

Die Gemeinde Nordrach zieht sich über fast sechs Kilometer Länge im engen Tal des gleichnamigen Flüsschens entlang. Hier verläuft auch die Straße von Zell am Harmersbach nach Bad Peterstal-Griesbach. Die Entfernung zur Kreisstadt Offenburg beträgt 28 Kilometer.

Traditionell lebten die Nordracher von der Land- und Forstwirtschaft. Infolge der steilen Hanglagen und der damit verbundenen Erosionsgefahr war die Bewirtschaftung von Feldern aber eher schwierig und kaum mechanisierbar. Das führte nach dem zweiten Weltkrieg schnell zu einem drastischen Rückgang der Landwirtschaft. 2003 gab es noch 15 Haupterwerbsbetriebe und etwa 60 Nebenerwerbslandwirte. In Nordrach befinden sich fünf Sägewerke und eine Reihe von weiterverarbeitenden Betrieben.

Als wir am Morgen aufwachten und frühstückten, da regnete es noch. Oben auf dem ersten Bild ist der Ausblick vom Balkon zu sehen. Nach dem Frühstück haben wir noch eine Weile gelesen und der Regen hörte irgendwann auf. Schnell zogen wir die Wanderschuhe an und liefen quasi gegnüber dem alten Schwarzwaldhaus in den nahen Wald. Da geht es erstmal ein Stück Forstweg recht steil bergauf.

Hier oben vom Seitental aus kann man auf breiten Forstwegen durch Forstwald und auch durch unberührten Bannwald laufen. Bekannte Landpunkte in der Umgebung sind die Rabenfelsen, die Kleine Kornebene und die Franz-Josef Hütte.

Als wir das Naturfreundehaus Kornebene erreichten waren wir in den Wolken. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Im Inneren wurde gearbeitet und der große Biergarten mit Spielplatz zeigt, wie voll es hier bei schönem Wetter werden kann. Wir kamen uns vor wie Waldgeister.

Auf den nassen Wegen waren viele Schnecken und ab und zu auch mal ein Tigerschnegel unterwegs. Die meisten Insekten und Schmetterlinge schliefen noch. Ab und zu kam mal ein Mountainbike-Fahrer aus den grauen Wolken auf uns zugerast, dann mussten wir schnell aus dem Weg springen. Mit Wanderern bei diesem Wetter haben die ja auch nicht gerechnet.








Moosturm und Lothardenkmal

Nächstes Ziel war der Mooskopf, den wir nach ca. 4 Kilometern erreichten. Die Moos ist ein Bergmassiv zwischen Renchtal und Kinzigtal, die höchsten Erhebungen sind der 876,9 m ü. NHN hohe Siedigkopf und der 871,3 m ü. NHN hohe Mooskopf. Natürlich waren wir hier immer noch inmitten der Wolken, hatten eigentlich auf Aufklärung und etwas blauen Himmel gehofft. Aber dafür war es einfach zu trüb.

Auf dem Mooskopf steht der im Jahr 1890 errichtete Moosturm, ein Aussichtsturm, der vom Schwarzwaldverein unterhalten wird. Bis hierher führte das letzte Stück des Wegs gefühlt durch ein steiniges Bachbett bergauf. Aber ein Aufstieg auf den Turm hätte uns an diesem Tag keine andere Sicht beschert, die Turmspitze war schon in Wolken. Wir haben noch etwas unten im Pavillion gesessen und uns vom Aufstieg ausgeruhrt, aber es wurde nicht besser.

Am Geißschleifsattel zwischen Moos- und Siedigkopf treffen sich die Wanderwege Kandelhöhenweg, Querweg Gengenbach–Schapbach–Alpirsbach und Renchtalsteig. Hier stehjt auch ein Dichter Denkmal für Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Der Orkan Lothar erreichte am 26. Dezember 1999 seine Spitzengeschwindigkeit auf den Höhen des Schwarzwalds und richtete auch auf dem Moos- und Siedigkopf schwere Schäden an. Zuvor waren die Gipfel dicht mit hochstehenden Fichten und Tannen bewaldet, so dass von hier aus kaum eine Fernsicht über die Baumspitzen möglich war. Aber alles hat auch sein Gutes, denn nachdem der Sturm den Baumbestand hier oben komplett zerstört hat, wächst nun statt Monokultur ein wesentlich bunterer und artenreicherer Wald heran.

Auf dem Siedigkopf kamen wir am Lothardenkmal des Gengenbacher Künstlers Norbert Feger vorbei, das an den Orkan erinnern soll. Auch hier nur Wolken und Null Sicht, nur ein Reiter mit Pferd machte gerade Pause, eine Szene wie aus einem Western-Grusel-Schocker.

Kurz vor Erreichen des Moosbach Wanderparkplatz fing es dann leicht an zu regnen und wir waren froh, als wir wieder in der warmen und gemütlichen Stube im Moosbach Garden angekommen waren.










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