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ALLERHEILIGEN WASSERFALL

Nachdem wir die Klosterruine von Allerheiligen besichtigt haben, stand noch eine weitere Attraktion ganz in der Nähe auf dem Programm: Die Allerheiligen Wasserfälle.

Im Klosterbereich beginnt der Weg, der führt zuerst vorbei am Klostergarten und Weiden mit Kühen und Ziegen. Parallel verläuft der Liebach, auch im Herbst war hier alles noch üppig Grün. Etwas oberhalb auf einem Hügel befindet sich das Ehrenmal des Schwarzwaldvereins. Mit diesem kreisrunden Denkmal, dass zur Erinnerung an die Toten des ersten Weltkriegserbaut wurde, gedenkt der Schwarzwaldverein aller verstorbener Vereinsmitglieder. Kurz danach erreichten das obere Ende der Schlucht.

Erst am Anfang des 19. Jahrhunderts erkundete man die unzugängliche Schlucht mit Hilfe von Leitern. 1840 baute die Forstverwaltung dann einen Weg, der die Fälle über mehrere Treppen und Brücken begehbar machte. Er war gut besucht und musste mehrfach renoviert werden, seit 1964 ist es ein fester, aufgemauerter Treppenweg aus Sandstein mit 250 Stufen. Sechs Kilometer sind zu bewältigen. Unten am Ende der Schlucht gibt es einen zweiten Parkplatz direkt an der Straße, der etwas näher an den Wasserfällen liegt. Seit 2014 gehören die Allerheiligen Wasserfälle zum Nationalpark Schwarzwald.

Vergeblich suchten wir im Wald nach Eichhörnchen. Als Highlight könnten wir am plätschernden Bach wenigstens eine Bergstelze beobachten. Laut Aushang soll es hier auch Wasseramseln geben, wir hatten leider kein Glück. Diese geschickten Vögel konnten wir aber später in St. Blasien sehr schön beobachten.

In den Volkssagen der Region spielt das Stift Allerheiligen bis heute eine bedeutende Rolle. Unterwegs zum Wasserfall erzählen Schilder die Sage vom "Moospfaff" Bruder Pauli. Der war ein Pfarrer aus Allerheiligen, der die Gemeinden der Gegend betreute und oft zwischen den abgelegenen Orten und Gehöften des Schwarzwaldes unterwegs war. Er hatte im Dreißigjährigen Krieg auf dem Weg zu einer letzten Ölung eine Hostie verloren und geistert noch heute auf der Suche nach dieser Hostie umher und führt die Menschen in die Irre. Andere Geschichten erzählen, er habe zum Wildern Gewehrkugeln aus einem silbernen Kruzifix gegossen und sei deshalb dazu verflucht, im Wald umher zu geistern.

Am Ende der kleinen Wanderung erreichten wir dann die wildromantischen Allerheiligen Wasserfälle, sie sind die größten natürlichen Wasserfälle des Nordschwarzwaldes. Der Grindenbach fällt hier durch eine steilwandige Schlucht über sieben Stufen insgesamt 66 Meter in die Tiefe. Aneinandergereiht hätten sie damit eine Höhe von 83 Metern. Wegen der Auswaschungen unter den Katarakten nennt man die Fälle auch Büttensteiner Wasserfälle oder die "Sieben Bütten".

Dass der kleine Bach aus dem nur 4,5 km² umfassenden Einzugsgebiet stark genug gewesen ist, eine so tiefe Schlucht in den Fels zu schneiden, liegt an den hier sehr hohen jährlichen Niederschlagsmengen um 2000 mm pro Jahr und am großen Gefälle in Richtung Oberrheinebene. Bei Hochwasser oder im Frühjahr zur Schneeschmelze ist es hier sicher noch viel eindrucksvoller, aber auch im Oktober mit Herbstwald rundum haben uns die Wasserfälle gut gefallen.

Flankiert werden die Fälle auf der östlichen Seite von dem Studentenfelsen und auf der westlichen Seite von der Engelskanzel.

Am Haupt-Aussichtspunkt steht ein weiteres Schild, das über das steinerne Bild am Hang gegebüber berichtet. Ein junger Steinmetz lebte mit einer Zigeunerin in einer Höhle zusammen und eines Nachts verließ sie ihn heimlich. Aus Gram band er ein Seil an eine Tanne, ließ sich die Steilwand hinunter und meißelte das Antlitz seiner Geliebten in den Felsen. Dann schnitt er das Seil durch und stürzte sich zu Tode. Wenn man dieses Antlitz im Fels entdecken möchte braucht man aber gute Augen und ganz viel Phantasie.













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