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Das kommt davon, wenn man Google Maps vertraut. Michael hatte eine Biberinfo am Wulfbach entdeckt, dort wollte er hin. Wohl in der stillen Hoffnung, hier mal Biber zu entdecken, leider waren es nur ein kleines Infoschild.
Trotzdem hat es sich gelohnt, hierher zu fahren. Auch wenn Anfahrt und Abfahrt etwas chaotosch waren. Nachdem wir den Aussichtspunkt Kinopfmacherfelsen im Oberen Donautal besucht hatten, waren wir auf dem Weg zur nächsten Unterkunft, dem Hofgut Hohenkarpfen bei Hausen op Verena.
Doch Google Maps zeigte uns die Zufahrt zur Biberinfo über den Bahnhof in Fridingen, den wir nach gut 20 Fahrminuten erreichten. Leider war das eine Sackgasse und gesperrt, denn die Verbindung vom Bahnhof entlang der Donau in Richtung Mühlheim an der Donau ist nur ein schön ausgebauter Radweg.
Also fuhren wir auf der Landstraße zum anderen Ende des Radwegs, der am Friedhof von Mülheim beginnt. Auf dem ca. 10,5 Kilometer langen Weg dorthin zeigte uns Google Maps einen kleinen Stau an mit ca. einer Viertelstunde Verzögerung. Wir dachten an einen Unfall und hatten ja auch noch ein bisschen Zeit. Ein möglicher Umweg wäre viel zu weit gewesen, so fuhren wir hinein. Doch das Ganze zog sich, wir hatten Pech. Es war Anreisetag zum Southside Festival und es staute sich bei Bergsteig kilometerlang. Wir konnten hier nach über einer halben Stunde Wartezeit um die Ecke fahren, die anderen mussten geradeaus nach Neuhausen op Eck. Dann sahen wir den Anreiseverkehr auf der anderen Seite kilometerlang von vorne, da hatte wir in der Gegenrichtung noch Glück gehabt.
Am Friedhof fanden wir bequem einen Parkplatz und überlegten kurz, ob wir die Räder rausholen wollten. Das hätte sich aber nur gelohnt, wenn wir noch etwas weiter gefahren wären. Aber wir wollten ja Biber suchen und Insekten auf Blüten am Wegrand fotografieren, also liefen wir ab hier zu Fuß weiter, da sieht man die kleinen Dinge besser.
Ab und zu kamen uns Radfahrer entgegen und auch ein Bauer mit seinem Trecker. Der Weg ist hier asphaltiert und der Hang auf der linken Seite sehr steil. Wenn man da hoch klettert, erreicht man die Mühlheimer Felsenhöhle. Die Höhle ist jährlich an Christi Himmelfahrt kostenlos zu besichtigen, wenn zeitgleich das vom Schwäbischen Albverein bewirtete Höhlenfest stattfindet. Zu anderen Zeiten sind ausschließlich Gruppenbesichtigungen möglich, da der Eingang der Höhle zum Schutz vor Vandalismus verschlossen ist. Im Winter schlafen hier Fledermäuse, die nicht gestört werden dürfen.
Also hat es sich für uns nicht gelohnt, da hochzuklettern, dafür war es auch viel zu heiss. Erst später haben wir festgestellt, dass die Wulfbachquellhöhle gar nicht weit vom Friedhof entfernt liegt. Die haben wir leider verpasst, es ist aber nur eine nicht begehbare kleine Höhle, aus welcher der Bach herauskommt.
Der Wulfbach oder die Wulf ist ein linker Zufluss der Donau, leider konnten wir vom Weg aus nur wenig vom Flüsschen sehen, denn die Ufer waren teilweise sehr zugewachsen. Bis ins Jahr 1938 wurde das Quellwasser des Wulfbaches zur Trinkwasserversorgung genutzt. Da sich die Typhuserkrankungen häuften, wurde die Wulbachquelle als Trinkwasservorkommen aufgegeben.
Hier ist die Heimat des Bibers und von einigen Wasservögeln. Schwäne und Enten haben wir gesehen, einen Biber leider nicht. Dafür boten die Bänke am Wegrand schöne Aussichten und Ruhe und Erholung.
Man befindet sich hier im Landschaftsschutzgebiet Buchhalde-Oberes Donautal. Es umfasst das gesamte Durchbruchstal der Donau zwischen Mühlheim und Fridingen auf mehr als drei Kilometern Länge. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des oberen Donautals als einzigartiges erd- und landschaftsgeschichtliches Dokument von besonderer Eigenart und Schönheit sowie als Lebensraum für eine Vielzahl seltener, gefährdeter und zum großen Teil vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten, Pflanzengesellschaften und Tierarten.
Wenn man hier mit offenen Augen für die kleinen Bewohner entlang geht, dann sieht man einige seltene Arten. Ich musste nach dem Fotografieren auch erst mal nachsehen, was wir dort neben den üblichen Verdächtigen Schmetterlingen, Bienenarten, Hummeln und Käfern noch alles gesehen haaben. Ein paar stelle ich Euch hier im Bild vor, die Namen stehen im Alt-Text, wenn Ihr mit der Maus über das Bild geht.
Wir hätten noch weiter laufen können, nach 4,8 Kilometern oder einer Stunde erreicht man auf diesem Weg auch die Kolbinger Höhle, eine natürliche 330 Meter lange Tropfsteinhöhle. Sie liegt im Massenkalk des Malms der Schwäbischen Alb und ist die einzige Schauhöhle auf der Südwestalb. Allerdings hatten wir im Vorfeld schon erfahren, dass sie leider geschlossen war und so kehrten wir irgendwann um und gingen zurück zum Auto.
So hatten wir noch ausreichend Zeit, nach der Ankunft im Hotel am Hohenkarpfen noch einen schönen Abendspaziergang zu machen.
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