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HOHENKARPFEN

Schon von weitem sticht der pittoreske Bergkegel des Hohenkarpfens ins Auge. Der Berg, der von den Einheimischen auch einfach nur Karpfen genannt wird, liegt am Rande der Schwäbischen Alb auf der Baar zwischen den Ortschaften Seitingen-Oberflacht und Hausen ob Verena. Mit einer Höhe von 911 Metern ist er nur rund 100 Meter niedriger als der benachbarte höchste Berg der Schwäbischen Alb, der Lemberg.

Es handelt sich dabei um meinen einen sogenannten Zeugenberg, also einen durch Erosion isolierten Berg, der die einstige zusammenhängende Verbreitung bestimmter Gesteinsschichten bezeugt. Der Hohenkarpfen liegt nur wenige Kilometer vom Albtrauf mit dem Dreifaltigkeitsberg und auf der anderen Seite vom Hohenlupfen, einem weiteren Zeugenberg, entfernt.

Oben ein Stück unterhalb des Gipfels befindet sich in Alleinlage das Hotel Hofgut Hohenkarpfen mit Restaurant, in dem wir eine Nacht verbracht haben. Bekannt ist auch die Kunststiftung Hohenkarpfen mit ihrem Museum. In der umliegenden Landschaft stehen einige Kunstwerke von namhaften zeitgenössische Künstlerinnen und Künstlern im Freien herum.

Die Anfahrt erfolgt zwischen Gunningen und Hausen ob Verena über eine Stichstraße den Hohenkarpfen hinauf. Oben sind zwei Gebäudekomplexe und davor ein Parkplatz. Zunächst das Museum auf der rechten Seite, gefolgt vom Hotel und Restaurant, in unterschiedlichen Räumen Platz für kleine und große Gesellschaften bietet. Beliebt bei Ausflüglern, Hotelgästen und Wanderern ist im Sommer die große Terrasse mit schöner Sicht über die schwäbische Alb.

Nach unserer Ankunft im Hotel hatten wir noch etwas Zeit und das Wetter war fantastisch. So waren wir direkt mit der Kamera noch unterwegs in diesem schönen Landschafts- und Naturschutzgebiet. Oben auf dem Gipfel angekommen hat man einen traumhaften Blick auf die Baar und den Albtrauf, bei klarem Wetter hat man von hier sogar einen Blick im Süden bis zu den Schweizer Alpen.

Die Grafen von Lupfen unterhielten ursprünglich eine Burganlage auf dem Hohenkarpfen, die Burg Hohenkarpfen, die aber geschleift wurde und von der heute gar nichts mehr erhalten geblieben ist. Die ehemalige Meierei und das heutige Hofgut wurden vor 300 Jahren aus den Trümmern der im Jahr 1643 zerstörten Ritterburg erbaut.

Dafür gibt es hier eine reichhaltige Natur zu sehen. Leider waren wir etwas zu spät vor Ort, denn die Wiesen rund um das Hofgut waren gerade gemäht und die Maht war noch voll im Gange. Schöner ist es sicher einige Wochen eher im Mai, wenn die bunten Wiesen noch blühen.

Sehr schön soll es hier auch im Herbst sein, wenn alles bunt wird und die Nebel noch im Tal wabern, während hier oben schon die Sonne scheint.

Seit 1944 steht das Gipfelgebiet unter Landschaftsschutz und seit 1984 unter Naturschutz. Das NSG schützt den erweiterten bewaldeten Gipfelbereich, das LSG schließt sich ringförmig darum herum an und dient als Ergänzungsfläche des NSG. Hier ist ein Lebensraum für eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten.








Flora und Fauna

Wir fanden trotz gerade frisch gemähter Weisen viele Insekten vor Ort und auf dem Weg zum Frühstück entdeckten wir sogar eine Zauneidechse. Sie ließ sich von uns ausgiebig in der Morgensonne fotografieren.

Am späten Nachmaittag nach der Ankunft spazierten wir zum weiter unten gelegenen Ziegenhof, der auch ein kleines Restaurant und laut Beschreibung einen Hofladen bietet. Der hatte seit gut 2 Wochen einen neuen Pächter und wir sahen ausser ein paar Ziegen im Pferch davor niemanden. Da es auch keinerlei Hinweis auf einen Hofladen gab, spazierten wir wieder bergauf zum Hofgut.

Unterwegs sahen wir dann auf den gemähten Weisen noch jede Menge Dohlen und zu unserer Freude auch eine große grüne Wanstschrecke, die wir begeistert fotografierten. Auch kleine Heuschrecken konnten wir beobachten.

Am schönsten war es, nach dem Spaziergang auf der Restaurantterasse zu sitzen. Hier kamen Hummeln, Bienen, Taubenschwänzchen und sogar die selterenen Hummelschwärmer zum üppig blühenden Lavendel und Salbei auf ein Schlückchen Nektar vorbei.









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