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FREILICHTMUSEUM NEUHAUSEN 2

Infos zum Eintritt, der gerade stattfindenden Veranstaltung bei unserem Besuch und zu Tieren im Freilichtmuseum Neuhausen op Eck zusammen mit weiteren Bildern, findet Ihr auf der ersten Seite zum Thema.

Hier möchte ich einiges erzählen zu den 25 historischen Gebäuden, die man auf dem Gelände besichtigen kann. Die Häuser stammen aus den Regionen rund um Neuhausen: von der Schwäbischen Alb, aus dem Hegau, dem Schwarzwald und dem Donaubergland.

Direkt am Eingang befindet sich das hübsche alte Gasthaus Ochsen, es stammt aus Schopfloch im Landkreis Freudenstadt. Leider ist der Gastronomiebetrieb hier eingestellt, da man einen neuen Pächter sucht. Gebaut wurde es im Jahr 1707 und war bis 1951 in Betrieb, bis es hier einen neuen Standort fand. Alle seine Wirte waren jahrzehntelang gleichzeitig auch die Schultheißen von Schopfloch, sie besaßen mehrere Häuser und ihre Ställe waren gut gefüllt.

Eine alte Stallscheune gehörte zu einem großen Lehenshof des Klosters Salem. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Mitmachraum für die kleinen Besucher.

Das "Bärbele-Haus" aus Schömberg im Zollernalbkreis, erbaut im späten 18. Jahrhundert, hat seinen Namen von einer ehemaligen Bewohnerin. Darin lebten zwei Familien, die den wirtschaftlichen Teil des Gebäudes gemeinsam nutzten. Die Stube war als einziger Raum beheizbar und deshalb auch gleichzeitig Schuhmacherwerkstatt. Beim Rundgang sieht man noch ein kleines Backhaus und eine Hausmühle aus St. Georgen im Schwarzwald. So eine hofeigene Mühle machte den Waldbauern frei vom Bann an die Mühle des Grundherrn, erforderte aber auch eigene Wasserkraft.

Die Sägemühle aus in Unterkirnach im Schwarzwald-Baar-Kreis stammt aus dem späten 18. Jh., und steht hier stellvertretend für die Holzverarbeitung im Schwarzwald. Die hätten wir gerne mal in Aktion gesehen, haben das aber leider verpasst. Im Nachgang recherchierten wir, dass die Mühlen jeden Tag um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr mit Wasserkraft betrieben werden.

Wirtschaftsgebäude wie ein alter Speicher, eine Seilerei, eine Dorfschmiede, ein typischer Schäferkarren, eine Hafnerei, ein kleines Wasch- und Backhaus und ein Bienenhaus sind hier ebenfalls sehenswert und man kommt beim Rundgang automatisch daran vorbei. Auch an Mähwiesen, Streuobstwiesen und blühenden Bauerngärten.

Ein weiteres Wohnhaus zum Besichtigen ist der im Jahr 1669 erbaute Haldenhof aus Schonach. Im Inneren kann man in die Geschichte eintauchen, denn hier erzählen Hologramme wie der Bauer Hock und seine Kinder, die Magd, der Knecht und das Hütekind vom Alltag im Südschwarzwald, dem gemeinsamen Leben auf dem Hof und vom Umgang mit einem tragischen Ereignis. So kann man in das Jahr 1847 eintauchen und muss sich fürs Zuhören nur ein bisschen Zeit nehmen. Das Haus war bis zum Jahr 1938 bewohnt.








Weitere Häuser

Am Rande des Albdorfs steht das kleine strohgedeckte Tagelöhnerhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es stand einst in Delkhofen im Landkreis Tuttlingen. Alles hier wirkt ärmlich, denn die kleine Landwirtschaft reichte nicht zum Leben aus. Die Männer arbeiteten deshalb von Frühjahr bis Herbst als Bauhandwerker im Elsaß, am Oberrhein oder in der Schweiz. Die Frauen blieben zuhause und bestellten mit den Kindern das Feld.

Die Hausweberei war früher das Handwerk schlechthin und für die Menschen damals neben der kleinen Landwirtschaft auch ein zusätzlicher Broterwerb. Im Weber- und Kleinbauernhaus aus Dautermergen im Zollernalbkreis aus dem Jahr 1683 wird über die örfliche Textilverarbeitung informiert.

Im Zentrum des Freilichtmuseums gruppieren sich einige Gebäude rund um die kleine, evangelische Dorfkirche. Sie stammt in den ältesten Teilen aus dem 15. Jh. und wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jh. vergrößert und eine Empore eingebaut. Man kann hier heute sogar heiraten.

Interssant ist das gegenüber liegende Kaufhaus Pfeiffer, einst das größte Warenhaus der Region in Stetten am kalten Markt. Jahrzehntelang war es im Familienbesitz bis der letzte Besitzer 1995 verstarb. Das kompletten Warensortiment wurde in über 600 Umzugskisten ins Freilichtmuseum übernommen und im ehemaligen Verkaufsraum präsentiert.

Hier gibt es viel zu schauen und mancher Besucher erinnert sich sicher noch an die ausgestellten Produkte aus seiner Kindheit. Es gibt sogar einen Raum im Obergeschoss, in dem Kleider maßgeschneidert wurden. Auch die Ausstellung mit alten Werbeplakaten mit dem Frauenbild von damals sind sehr interessant.

Nebenan kann man das Schul- und Rathaus besichtigen. Dieser kommunale Mehrzweckbau beinhaltet neben der Wohnung des Lehrers auch dessen Stall, eine Scheune mit Heustock, das Spritzenmagazin der Feuerwehr, eine Arrestzelle unter dem Dach und das Schultheißenamt. Dies alles ist eingerichtet wie aus der Zeit um 1900. Unten auf dem Bild ist eine typische Schulklasse zu sehen.

Das Bauernhaus Biehle kommt aus Neuhausen ob Eck. Es gilt als typisch Neuhauser Haus, in dem zuletzt zwei Schumacherfamilien lebten. Die Wohnung unten ist eingerichtet, oben befindet sich ein Ausstellungsraum. Die letzten Häuser mit Einrichtungen sind ein Kleinbauernhaus aus Mennwangen im Bodenseekreis und ein Bauernhaus aus Mariazell, das 1998 komplett abbrannte und als Rekonstruktion des Originalgebäudes aus neuem Holz und mit alten Bearbeitungsmethoden wieder aufgebaut wurde. Hier gibt es im Erdgeschoss eine Wagner-Werkstatt, auch als Stellmacherei bekannte spezialisierte Holzverarbeitung für Wagen, Kutschen und andere bewegliche Holzkonstruktionen wie Kräne und Landmaschinen.









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